Persönliches Eigentum absichern:Warum eine Hausratversicherung sinnvoll ist
von Susanne Pohlmann
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Eine Hausratversicherung schützt vor finanziellen Folgen durch Schäden am persönlichen Eigentum. Was es bei der Versicherung zu beachten gibt und was überhaupt zum Hausrat zählt.
Eine Hausratversicherung schützt vor finanziellen Folgen bei Schäden, die zum Beispiel durch einen Brand oder Einbruch entstanden sind.
Quelle: imago/Jochen Tack
"Alles war schwarz, wir mussten quasi alles wegwerfen. Und dabei haben wir noch Glück gehabt, dass wir das Feuer entdeckt haben, bevor es sich weiter ausgebreitet hat", erzählt Carla Jansen. Ein Schwelbrand im Untergeschoss ihres Hauses, verursacht durch eine defekte Mehrfachsteckdose, vernichtet den Partykeller, eine Tischtennisplatte, den Beamer und vieles mehr. Ein typischer Fall für die Hausratversicherung.
Wann eine Hausratversicherung greift
Die Hausratversicherung ersetzt grundsätzlich sämtliches bewegliche Gut bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl, Vandalismus und Naturgefahren wie Sturm, Blitz und Hagel. Dabei ersetzt sie grundsätzlich den Wiederbeschaffungswert der beschädigten oder entwendeten Dinge - also das, was es kostet, den Gegenstand nach gleicher Art und Güte neu anzuschaffen.
Damit man im Schadensfall den Verlust nachweisen kann, sollte man in regelmäßigen Abständen per Video oder Fotos den gesamten Hausrat dokumentieren. Das Einreichen des Schadens bei der Versicherung fällt zudem leichter, wenn man Quittungen vorweisen kann.
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Elementarschadenversicherung als Zusatz
Bei Naturgewalten, wie zum Beispiel Überschwemmung, Erdbeben, Schneedruck oder Erdrutsch, ist der eigene Hausrat nur durch eine Elementarschadenversicherung abgesichert. In manchen Hausratversicherungen ist der Elementarschutz bereits enthalten, aber nicht immer.
"Wer eine Hausratversicherung hat oder plant, eine abzuschließen, sollte überlegen, ob er nicht aufgrund der zunehmenden Naturgefahren auch den wichtigen Elementarschutz reinnimmt oder die bestehende Versicherung erweitert", so Anne Follmann, Versicherungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Dabei ist es besonders wichtig, im Versicherungsvertrag zu prüfen, was genau versichert ist, und was nicht. Die Elementarschadenversicherung deckt nämlich nicht jedes Risko ab.
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Wie einige Geschädigte der großen Flutkatastrophen der letzten Jahre erleben mussten, zahlt die Elementarschadenversicherung nicht in jeder Situation. "Wenn zum Beispiel Grundwasser von unten gegen die Bodenplatte des Hauses drückt, ist das nach unserem Kenntnisstand nicht versicherbar", erklärt Versicherungsexpertin Anne Follmann. Die Hausratversicherung mit Elementarschutz würde greifen, wenn das Wasser durch eine Überschwemmung von außen ins Haus kommt. Bei ansteigendem Grundwasser von unten zahlt sie aber nicht.
Was die Hausratversicherung bei Fahrraddiebstahl leistet
Die Hausratversicherung springt in der Regel ein, wenn Fahrräder aus verschlossenen Räumen wie zum Beispiel Garagen, dem Keller oder der Wohnung gestohlen werden. Sie übernimmt den Schaden eines Diebstahls nicht, wenn das Fahrrad im öffentlichen Raum entwendet wurde.
Wer sich ein teures Rad anschafft, sollte sich den Versicherungsvertrag genau ansehen und gegebenenfalls die Hausratversicherung erweitern. Es können auch bestimmte Bedingungen aufgeführt sein. "Einige Versicherer verlangen, dass man das Fahrrad auch nochmal mit einem speziellen höherwertigen Schloss sichert", erwähnt Verbraucherschützerin Anna Follmann.
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Versicherungssumme für den Hausrat korrekt berechnen
Vor finanziellen Verlusten ist man nur dann geschützt, wenn die Versicherungssumme den Gesamtwert sämtlicher Gegenstände widerspiegelt. Viele Anbieter nehmen als Mindestversicherungssumme 650 Euro pro Quadratmeter. Wer wertvolle Bilder, Antiquitäten oder Schmuck besitzt, sollte die Versicherungssumme anpassen.
Wenn die Versicherungssumme nicht dem Wert des Hausrates entspricht, spricht man von Unterversicherung. Das kann dazu führen, dass der Versicherer den Schaden nur anteilig übernimmt.
Preise und Leistungen der Hausratversicherungen vergleichen
Es lohnt sich, die Versicherungsangebote zu vergleichen - unabhängig davon, ob man bereits eine Versicherung hat oder erstmalig eine abschließen möchte. Die Preise und Leistungen der Versicherer liegen oft weit auseinander.
Für eine 80-Quadratmeter-Wohnung zahlt man jährlich zwischen 25 Euro bis 54 Euro. Mittlerweile gibt es auch Tarife, die neue Risiken wie zum Beispiel Schäden durch Cyberangriffe, Passwortdiebstahl und Onlinebetrug versichern. Wer in dieser Hinsicht Bedarf sieht, sollte sich informieren und aktiv werden.
Verbraucherschützer raten jedem zu einer Hausratversicherung, der einen neuen Hausrat nicht aus Erspartem anschaffen kann.
Susanne Pohlmann ist Redakteurin des ZDF-Magazins WISO.
Versicherungen sind ein lästiges Thema - vor allem junge Menschen machen gerne einen großen Bogen drum. Es gibt jedoch Policen, die auch sie besitzen sollten.
von Kaja Adchayan
mit Video
Quelle: dpa
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