Antiquitäten schätzen lassen und antike Möbel verkaufen

Auf dem Dachboden und im Keller stapeln sich oft Dinge, die man eigentlich gar nicht mehr braucht. Zum Wegwerfen sind sie aber meist einfach zu schade. Also warum nicht verkaufen? Manchmal entpuppen sich unscheinbare Objekte als wahre Goldstücke.

Zu Antiquitäten zählen Objekte aus dem Bereich der profanen und der religiösen Kunst, des Kunstgewerbes sowie der Volkskunst, die streng genommen mindestens 100 Jahre alt sind. Dazu zählen beispielsweise Fotografien, Münzen, Briefmarken, Spielzeug, Uhren, Lampen und Möbel. Auch Alltagsgegenstände wie Kleidung, Taschen oder Koffer fallen darunter. Doch auch Kunst der Zwanziger- und Dreißigerjahre wie beispielsweise Art déco kann inzwischen als Antiquität gelten.

Wie hoch der Wert einer Antiquität ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Wert steigt, wenn ein Gegenstand besonders aufwendig verarbeitet, der Erhaltungszustand sehr gut oder der Gegenstand besonders selten ist.

Handelt es sich um ein weniger wertvolles Objekt, eignet sich für den Verkauf eher ein Trödel- als ein Antiquitätengeschäft. Für einen ersten Eindruck kann das Internet Orientierung bieten, beispielsweise mit Apps oder Sammlerplattformen.

Um einen Gegenstand schätzen zu lassen, gibt es zwei Optionen: Wurde die Antiquität geerbt und der Wert ist unbekannt, können Antiquitätenhändler, Juweliere oder Auktionshäuser weiter helfen.

Handelt es sich jedoch um einen Erbstreit, sollten von der Industrie- und Handelskammer öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständigen für Kunst und Antiquitäten hinzugezogen werden, um den Wert des Gegenstands zu ermitteln. "Denn dies ist die Voraussetzung dafür, dass eine Schätzung im juristischen und fiskalischen Sinn wasserdicht und nicht angreifbar ist," erklärt Frithjof Hampel, Bundesfachbereichsleiter des Bundesverbandes öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger (BVS) für Kunst und Antiquitäten.

Ist der Wert einer Antiquität erst einmal geschätzt, steht dem Verkauf nichts mehr im Wege.

Generell sollte man beim Verkauf darauf achten, dass der Verkaufspartner erfahren, kompetent und vertrauenswürdig ist - unabhängig davon, ob es sich um Trödler, Antiquitätenhändler oder Auktionshäuser handelt. Außerdem sollten die Verkaufs- und Vertragsbedingungen genaustens unter die Lupe genommen werden.

Eine grundsätzliche Entwicklung darf dennoch nicht außer Acht gelassen werden: Mit Ausnahme besonderer Objekte ist der Wert von Antiquitäten und Kunstgegenständen in den vergangenen 20 Jahren aufgrund eines stark veränderten Zeitgeschmacks zum großen Teil stark gesunken.