Zentralrat der Muslime kritisiert Antisemitismus bei Demos
Zentralrat der Muslime:Mazyek: "Passt auf, wo ihr mitlauft"
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Der Zentralrat der Muslime hat antisemitische Vorfälle bei propalästinensischen Demonstrationen verurteilt. Diese Verstöße müssten geahndet werden, forderte der Vorsitzende Mazyek.
Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime. Archivbild
Es gebe "ganz klare Verstöße, antisemitische Judenhass-Verstöße", sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek im Deutschlandfunk. "Sie müssen geahndet werden."
An die Muslime appellierte er:
Es gebe Gruppen, die solche Demonstrationen nutzten, um Parolen gegen Juden und Antisemitismus zu skandieren. "Das müssen wir nicht so haben."
Zentralrat der Muslime: Nicht alle in einen Topf werfen
Auch an diesem Wochenende sind in vielen Städten Deutschlands Demonstrationen zum Nahost-Krieg angekündigt. In der Vergangenheit waren bei propalästinensischen Kundgebungen wiederholt juden- und israelfeindliche Parolen gerufen worden.
Mehrfach hatte die Polizei Demonstrationen daher aufgelöst, andere waren mit Auflagen versehen oder von vornherein gar nicht genehmigt worden.
Mazyek forderte aber, man dürfe "nicht alle in einen Topf werfen". So gebe es an diesem Wochenende zum Beispiel auch viele Aufrufe zu Friedensgebeten und Veranstaltungen mit der klaren Botschaft, einen Waffenstillstand zu erreichen, humanitäre Hilfe zu ermöglichen und eine Fortsetzung des Krieges zu verhindern.
Mazyek: Zentralrat hat Taten der Hamas klar verurteilt
Der Zentralrat gehört zu den großen muslimischen Dachverbänden in Deutschland. Nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel Anfang Oktober war Kritik laut geworden, dass die Verbände sich zu spät geäußert und die Taten der Hamas nicht eindeutig genug verurteilt hätten.
"Ohne Zweifel gibt es Muslime, die Antisemitismus vor sich hertragen, und das ist etwas, was wir aus islamischer Sicht nicht nur verurteilen, sondern auch als Sünde" ansehen, so Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland.01.11.2023 | 7:49 min
Mazyek betonte im Deutschlandfunk, seine Organisation habe die Taten der Hamas klar verurteilt.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime forderte auch andere Verbände auf, sich klar gegen Antisemitismus und Rassismus zu positionieren. Viele seien "äußerst leise und schweigsam", kritisierte er.
Mazyek: Alltagsrassismus gegen Muslime nimmt zu
Der Zentralrats-Vorsitzende fügte hinzu, auch der Alltagsrassismus gegen Muslime in Deutschland habe stark zugenommen. Erst am Freitag hätten zwei Moscheen Hassbriefe mit verbrannten Koranseiten erhalten. Dies sei eine generell gefährliche Entwicklung, gegen die vorgegangen werden müsse.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.