Tzipi Livni: "Wir versuchen, zivile Opfer zu vermeiden"

    Interview

    Israels Ex-Außenministerin Livni:"Wir versuchen, zivile Opfer zu vermeiden"

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    Wie weiter mit Gaza? Israels Ex-Außenministerin Livni erklärt im heute journal, warum die Menschen ihrer Ansicht nach nur frei sein können, wenn die Hamas nicht mehr existiert.

    Marietta Slomka spricht mit Tzipi Livni.
    Tzipi Livni im Gespräch mit dem ZDFheute-Journal03.12.2023 | 7:01 min
    Sie war eine der profiliertesten Politikerinnen Israels. Tzipi Livni war viele Jahrzehnte in Regierungsämtern - als Vize-Premierministerin, als Außenministerin, als Justizministerin. Im Interview mit dem ZDFheute journal äußerte sie sich zum Leid der Menschen in Gaza und dem Plan Israels für das Gebiet nach dem Krieg.
    Sehen Sie oben das gesamte Interview mit dem heute Journal und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Tzipi Livni...

    ... zu dem Dilemma, gleichzeitig Geiseln befreien und die Hamas niederkämpfen zu wollen:

    "Wir denken, dass die Dinge schon zusammen hängen", erklärt Livni. Was die Hamas getan habe, sei so furchtbar, dass man es zunächst einmal verstehen müsse. "Die Familienangehörigen bangen natürlich um ihre Liebsten, die von der Hamas gefangen gehalten werden", darum habe Israel nicht nur das Recht, sondern sogar die Verpflichtung, für diese geliebten Menschen zu kämpfen. Deshalb werde Druck auf die Hamas ausgeübt. Aus ihrer Sicht habe das erste "Militärmanöver" dazu geführt, dass einige der gefangenen Frauen und Kinder freigelassen wurden. Andere seien nach wie vor gefangen und das heiße:

    Israel muss einfach weiter machen mit der Militäroperation, darf nicht nachlassen, nicht aufgeben, und muss für die Freilassung dieser Menschen kämpfen.

    Rauchwolken über Gaza
    Die USA haben Israel aufgefordert, die Zivilbevölkerung in Gaza besser zu schützen. Es seien zu viele Unschuldige gestorben. Israel hatte die Angriffe im Süden weiter ausgeweitet.03.12.2023 | 0:25 min

    ... zu dem Ausmaß des Leids der Menschen im Gazastreifen:

    "Wir sind eine Demokratie, dementsprechend handeln wir auch und wir möchten natürlich kein Leid über die Palästinenser bringen, aber die Situation ist sehr schwierig." Die Hamas durchdringe in Gaza das gesamte System und die führenden Köpfe - und niemand habe in Erwägung gezogen, die Tunnel für die Bevölkerung zu öffnen. Das zeige deren Wertesystem. Das, was die Hamas tue, seien "Massaker, Vergewaltigung, Gräueltaten".

    Und wir versuchen, zivile Opfer zu vermeiden und es ist natürlich auch schwierig, das hinzubekommen. Aber die einzige Möglichkeit, dass Gaza frei sein kann, dass die Menschen dort in Freiheit, Wohlstand und Hoffnung leben können, ist es, wenn die Hamas nicht mehr existiert.

    Dann müssten die Menschen in Gaza "das Existenzrecht Israels anerkennen und Terrorismus ablehnen". Das sei der Appell der Internationalen Gemeinschaft seit Israel sich aus dem Gazastreifen zurückgezogen habe. "Und für die Zukunft der Palästinenser im Gazastreifen möchte ich wirklich hoffen, dass es genauso kommen wird und je früher wir das erreichen, desto besser ist es für die Bevölkerung dort und für Israel natürlich auch."
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    Besonders die Zivilbevölkerung leidet unter dem Konflikt. Ihre Lage wird immer schlimmer.03.12.2023 | 1:35 min

    ... zum Plan Israels für Gaza nach dem Krieg:

    "Natürlich gibt es Befürworter der Zwei-Staaten-Lösung" in der Regierung, aber auch in der Opposition. Man müsse auch die verschiedenen Parteien in der Region miteinbeziehen. "Denn ich denke, das Ende dieses Krieges wird sich so gestalten, dass es Parameter geben wird, über die man Einklang finden werden muss."
    Es müsse dann Kräfte geben, um Terror zu bekämpfen. "Und dass wir natürlich in Israel die Möglichkeit, den Willen haben müssen, in diese Richtung zu arbeiten. Und ich denke, die Grundvoraussetzung ist, dass Hamas eben nicht die Kraft an der Macht sein darf im Gazastreifen. Und dass wir eben eine legitime Regierung im Gazastreifen, im Westjordanland brauchen und dann eben auch Friedensverhandlungen voranbringen können. Wir haben das bisher nicht geschafft, aber ich hege die Hoffnung und ich denke, dass das die Verantwortung auf beiden Seiten sein muss."

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