Israels Botschafter kritisiert Scholz für Enthaltung bei UN
Botschafter kritisiert Scholz :Deutsche Enthaltung bei UN "moralisch falsch"
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Die UN beschließt eine Resolution zu Gaza und Deutschland enthält sich. Das sorgt weiter für Kritik. Der israelische Botschafter mahnt: "Die Geschichte wird darüber urteilen."
Kritisiert Kanzler Scholz: Ron Prosor, Israels Botschafter in Deutschland (Archivbild)
Quelle: ZDF
Nach der deutschen Enthaltung bei der Abstimmung über die Gaza-Resolution in der UNO-Vollversammlung kritisiert Israels Botschafter Ron Prosor Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Der "Rheinischen Post" sagte er:
Deutschlands Enthaltung sei moralisch falsch, "die Geschichte wird darüber urteilen". Staatsräson bedeute, gerade in schwierigen Zeiten aktiv an der Seite Israels zu stehen, so Prosor. Die Enthaltung Deutschlands sei "mehr als enttäuschend".
Der Kanzler habe seit den Terrorangriffen vom 7. Oktober unmissverständlich seine uneingeschränkte Unterstützung für Israel zum Ausdruck gebracht, die Verantwortung der Hamas für das Massaker anerkannt und das Recht Israels auf Selbstverteidigung bekräftigt, erläuterte der Botschafter.
Prosor drängt auf mehr Unterstützung durch Deutschland
Der Botschafter sprach sich für "mehr deutsche Unterstützung in den internationalen Gremien" aus. Seit Jahren reflektiere das Abstimmungsverhalten Deutschlands in der UNO nicht das besondere Verhältnis zwischen Israel und Deutschland, so Prosor
Für Israel sei "das unheimlich wichtig". Denn Israel werde seit Jahren "dämonisiert und delegitimiert". "Wir sind aber ein demokratischer Staat. Nur werden wir oft wie keiner behandelt", kritisierte der Botschafter.
Deutschlands Enthaltung bei UN-Resolution provoziert Kritik
Die Bundesregierung hatte sich bei der Abstimmung über eine UN-Resolution am Freitag zur weiteren Eskalationsstufe im Nahost-Konflikt enthalten. 14 Mitgliedsstaaten hatten gegen die Resolution gestimmt, darunter Israel, Ungarn, Tschechien und Österreich. Neben Deutschland hatten sich 44 weitere Staaten enthalten.
Man könne der Resolution nicht zustimmen, weil sie "den Hamas-Terror nicht klar beim Namen nennt, die Freilassung aller Geiseln nicht deutlich genug fordert und das Selbstverteidigungsrecht Israels nicht bekräftigt", erklärte das Auswärtige Amt. Dafür wurde Deutschland scharf kritisiert
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.