Schifa-Klinik im Gazastreifen: Berichte über Evakuierung

    Gazastreifen :Schifa-Klinik: Berichte über Evakuierung

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    Israels Militär ist seit Tagen am Schifa-Krankenhaus in Gaza im Einsatz. Nun gibt es Berichte über eine Evakuierung der Klinik - doch dazu gibt es unterschiedliche Aussagen.

    Al-Schifa Krankenhaus in Gaza City
    Die Schifa-Klinik hat seit einer Woche keinen Strom mehr. Inkubatoren und Beatmungsgeräte funktionieren nicht mehr. (Archivbild vom 15.11.2023)
    Quelle: Reuters

    Das israelische Militär ist seit Tagen am Schifa-Krankenhaus in Gaza im Einsatz. Israel wirft der radikal-islamischen Hamas vor, das Krankenhaus für terroristische Zwecke zu missbrauchen und unter den Gebäuden eine Kommandozentrale zu betreiben. Die Hamas bestreitet dies.
    Zu Berichten über eine Evakuierung der Klinik gibt es unterschiedliche Aussagen. Der AFP zufolge soll Krankenhausleiter Mohammad Abu Salamia gesagt haben, er sei von der israelischen Armee angewiesen worden, "die Evakuierung von Patienten, Verletzten, Vertriebenen und medizinischem Personal" sicherzustellen. Die israelische Armee wies die Darstellung zurück.

    ZDF-Korrespondentin: "Zwei sich widersprechende Varianten"

    "Zur Meldung der Evakuierung des Schifa-Krankenhauses gibt es derzeit zwei sich widersprechende Varianten", sagt ZDF-Korrsepondentin Henriette de Maizière in Tel Aviv. "Da heißt es zum einen, es gäbe die Anordnung des israelischen Militärs, das Gebäude binnen einer Stunde zu räumen", so de Maizière.
    "Das israelische Militär widerspricht dem und sagt, sie haben das Angebot gemacht, bei einer möglichen Evakuierung zu helfen, zum Beispiel sichere Fluchtkorridore zur Verfügung zu stellen. Sie sagen, der Direktor des Krankenhauses selbst hätte die Evakuierung angeregt."

    Augenzeugen: Menschen verlassen Klinikgebäude

    Augenzeugen im Gazastreifen bestätigten indes der Deutschen Presse-Agentur, dass Menschen das Gelände der Klinik verließen. Auch die AP berichtete, dass Patienten, Personal und Vertriebene am Samstag in großer Zahl das Schifa-Krankenhaus verlassen hätten.
    Die Klinik hat seit einer Woche keinen Strom mehr. Inkubatoren und Beatmungsgeräte funktionieren nicht mehr.
    Krankenhausdirektor Mohammad Abu Salamia sagte dem Fernsehsender Al-Dschasira, die israelischen Truppen sollten entweder Treibstoff für die Stromversorgung der Geräte bringen oder eine Evakuierung ermöglichen. "Das Krankenhaus ist zu einem riesigen Gefängnis geworden", sagte er.

    Wir sind vom Tod umgeben.

    Krankenhausdirektor Mohammad Abu Salamia

    Ärzte ohne Grenzen: Mitarbeiter sitzen bei Schifa-Klinik fest

    Es brauche dringend einen Waffenstillstand, um Tausende festsitzende Zivilisten sicher evakuieren zu können, forderte auch die Organisation Ärzte ohne Grenzen. Sonst liefen Menschen, denen es an Essen und Trinkwasser fehle, Gefahr, "in den nächsten Tagen, wenn nicht gar Stunden", zu sterben, warnte die Organisation.
    Seit einer Woche hätten die Mitarbeiter und deren Angehörige die Räumlichkeiten in der Nähe des Schifa-Krankenhauses wegen der anhaltenden Kämpfe nicht mehr verlassen.
    In den Gebäuden und auf dem Gelände des Schifa-Krankenhauses hatten nach Beginn des Kriegs Tausende Schutz vor israelischen Bombardements gesucht. Wie viele Menschen aktuell noch dort sind, ist unklar. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte die Zahl vor mehreren Tagen mit rund 2.000 angegeben, darunter vermutlich mehr als 600 Patienten.

    Armee fordert Gaza-Bewohner zur Evakuierung auf

    Israel ruft die Menschen in Gaza und dem nördlichen Gazastreifen seit Wochen dazu auf, aus Sicherheitsgründen in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens zu fliehen. Auch an diesem Samstag hat die Armee die Bewohner mehrerer Viertel der umkämpften Stadt Gaza erneut zur Evakuierung aufgefordert.
    Bis 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollten Anwohner zu ihrer eigenen Sicherheit aus den Stadtteilen im nördlichen Gazastreifen in den Süden fliehen, schrieb ein Sprecher der Armee auf Arabisch auf der Plattform X (vormals Twitter).
    Die Armee kündigte zudem eine vierstündige "taktische" Kampfpause im Flüchtlingslager Schabura in Rafah im Süden des Gazastreifens aus humanitären Gründen an. In der Gegend liegt auch der Grenzübergang nach Ägypten.

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