Wie Entnazifierung: Netanjahu will Gaza "entmilitarisieren"

    Vergleiche mit Entnazifierung:Netanjahu will Gaza "entmilitarisieren"

    |

    Wie stellt sich Israel die Zukunft des Gazastreifens vor? Ministerpräsident Netanjahu will die Entnazifizierung Deutschlands als Vorbild nehmen und Gaza "entmilitarisieren".

    Palästinensische Gebiete, Gaza: Benjamin Netanjahu (vorne), Ministerpräsident von Israel, besucht den Gazastreifen
    Palästinensische Gebiete, Gaza: Benjamin Netanjahu (vorne), Ministerpräsident von Israel, besucht den Gazastreifen
    Quelle: dpa

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu plant nach einem möglichen Sieg über die islamistische Hamas eine radikale Umgestaltung des Gazastreifens und zieht dabei Vergleiche zur Entnazifizierung in Deutschland nach 1945. "Nach dem Sieg über die Hamas" seien zwei Dinge nötig, sagte Netanjahu in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit dem Springer Verlag.

    Erstens entmilitarisieren wir Gaza und zweitens entradikalisieren wir Gaza. Und genau das wurde in Deutschland, Japan und anderswo getan.

    Benjamin Netanjahu, israelischer Ministerpräsident

    Er verwies auf die Entnazifizierung Deutschlands, das heute ein völlig anderes Land sei als in den 1930er Jahren. "Dies wurde durch den totalen militärischen Sieg und die Veränderung der Kultur, der Bildung und des Lernens über die Fehler der Vergangenheit erreicht." Auch Japan sei ein anderes Land geworden.
    ZDF-Korrespondent Luten Leinhos
    Nach der Freilassung einer weiteren Gruppe von Geiseln gehen die Verhandlungen zwischen den USA, Israel und Ägypten in Katar weiter. ZDF-Korrespondent Luten Leinhos mit Details.29.11.2023 | 1:08 min

    Netanjahu: Weitere Einsätze nach Feuerpause

    Mit Blick auf die Situation im Gazastreifen fragte Netanjahu: "Welchen Sinn hat es, diesen Krieg zu gewinnen, die Hamas auszurotten und nicht auf eine Entradikalisierung Gazas hinzuwirken?" Der israelische Ministerpräsident betonte zudem, Israel werde die Einsätze gegen die Hamas nach dem Ende der derzeit vereinbarten Feuerpause wieder aufnehmen.
    Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)

    ZDFheute Infografik

    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Denn die Vertreter der Hamas sagten, "dass sie das Massaker, das sie an uns verübt haben, (...) wiederholen werden". Netanjahu warnte zudem vor der von Islamisten ausgehenden Gefahr. Die Hamas sei "Teil der Terrorachse des Iran, der Hisbollah, der Huthis und anderer". Ihr Ziel sei es, "zuerst den Nahen Osten und dann die Welt in ein Zeitalter der Barbarei zu führen".
    Israel
    "Einerseits der öffentliche Druck von Angehörigen der Geiseln - auf der anderen Seite das Militär, das sagt, wir können nicht mittendrin aufhören", berichtet ZDF-Reporter Luten Leinhos aus Tel Aviv.29.11.2023 | 4:01 min

    Hamas tötete etwa 1.200 Menschen

    Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten nach israelischen Angaben etwa 1.200 Menschen getötet und rund 240 Menschen in ihre Gewalt gebracht.
    Israel bombardierte als Reaktion wochenlang massiv Ziele im Gazastreifen aus der Luft und vom Boden aus.

    Nahost-Konflikt
    :Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

    Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
    Menschen und Retter tragen den bedeckten Körper eines Gefangenen, der aus den Trümmern eines Hauses gezogen wurde, aufgenommen am 18.11.2024
    Liveblog
    Quelle: AFP, Reuters

    Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt