Spielt die Feuerpause Hamas in die Hände? Analyst zur Lage
Militäranalyst erklärt Lage:Spielt die Feuerpause Hamas in die Hände?
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Wie sehr kann die Hamas die Feuerpause im Gazastreifen nutzen, um sich im Kampf gegen Israel neu aufzustellen? Militäranalyst Hendrik Remmel zu den Entwicklungen in Nahost.
Die zwischen der Hamas und Israel vereinbarte Feuerpause wurde um zwei Tage verlängert. Militäranalyst Hendrik Remmel erklärt, wie sehr das der Hamas nützt.27.11.2023 | 37:16 min
Israel und die Terrororganisation Hamas haben sich auf eine Verlängerung der Feuerpause geeinigt. Militäranalyst Hendrik Remmel vom German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS) beobachtet den Konflikt in Nahost und die neue Eskalation am 7. Oktober, als bei dem Terrorangriff der Hamas auf Israel mehr als 1.200 Menschen getötet wurden.
Bei ZDFheute live gibt Experte Remmel seine Einschätzung dazu, wer von der Verlängerung der Feuerpause profitiert und ob die Hamas die Zeit nutzen könnte, um sich neu aufzustellen und sich möglicherweise sogar mit Akteuren wie der Hisbollah-Miliz im Libanon oder dem Iran abzustimmen.
Spielt die Feuerpause der Hamas in die Hände?
"Zuallererst nutzt diese Feuerpause der Zivilbevölkerung, weil sie in der Lage ist, ihre humanitäre Notsituation zumindest ein bisschen zu lindern", sagt Remmel. "Sie nutzt auch den gefangenen Palästinensern und den israelischen Geiseln."
Die Hamas könnte eine Pause der Gefechte dazu nutzen, um neu zu planen und sich aufzustellen, erklärt der Militärexperte. Das dürfte der Hamas allerdings schwerfallen, denn in den vergangenen Wochen seien einige wichtige Kommandozahlen der Terrororganisation durch israelische Angriffe getroffen worden.
Hinzu komme, dass die Hamas im Norden des Gazastreifens von israelischen Truppen umzingelt sei. "Das erschwert natürlich die Führungsfähigkeit der Hamas-Kräfte." In den wenigen Tagen einer Feuerpause könnten sie sich "nicht wieder neu konstituieren", sagte Remmel. Der militärische Nutzen der Feuerpause sei für die Hamas daher eher gering.
Die Hamas und Israel haben sich auf eine zweitägige Verlängerung der Feuerpause geeinigt. 27.11.2023 | 1:40 min
Israel versuche, sich so unberechenbar wie möglich zu halten. Es gebe die Vereinbarung, keine Drohnen über dem Gazastreifen fliegen zu lassen - ein Land wie Israel habe aber natürlich noch weitere Mittel zur Aufklärung wie Nachrichtendienste, in großer Höhe fliegende Flugzeuge oder etwa Satelliten.
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Kann die Hamas die Feuerpause zur Abstimmung mit der Hisbollah oder dem Iran nutzen?
Die Frage sei eher, ob diese Akteure eine strategische Notwendigkeit dafür sehen, sagt der Militäranalyst. Er halte es eher für unwahrscheinlich, dass die Hisbollah sich einmische - sonst hätte sie es längst getan. Auch der Iran halte sich derzeit auffällig zurück.
Wie ist die militärische Lage im Gazastreifen?
Es gibt ein weitverzweigtes Tunnelsystem im Gazastreifen. Im militärischen Kontext spreche man von "Urban Warfare", dem Kampf im urbanen Raum, erläutert Remmel. Dazu gebe es "Suburban Warfare", den Kampf unter dem urbanen Raum. Die Tunnel unter Gaza seien einzigartig komplex und verzweigt. Es sei Hamas-Kämpfern vermutlich möglich, einige Monate lang in diesem Tunnelsystem zu leben. So könne man sich den Angriffen der israelischen Armee entziehen und die Tunnel zu Angriffen und Verteidigung nutzen.
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Es verlange den israelischen Streitkräften enorm ab, die bereits eingenommenen Teile und Eingänge der Tunnel zu sichern und zu halten. Die überirdische Infrastruktur spiele nur eine bedingte Rolle. "Deshalb trügt auch dieser Kartenblick", sagt Remmel.
Der von den israelischen Streitkräften eingenommene Raum dürfe deshalb nicht überbewertet werden. Dennoch seien die Hamas-Streitkräfte eingekreist - ihr Handlungsspielraum erstrecke sich im wesentlichen auf Gaza-Stadt.
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
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Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.