Beirut: Ranghoher Hamas-Funktionär Al-Aruri offenbar tot

    Explosion in Beirut:Berichte: Hamas-Funktionär Al-Aruri tot

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    Hamas-Funktionär Saleh al-Aruri und zwei weitere Hamas-Mitglieder sind im Libanon offenbar ums Leben gekommen. Al-Aruri soll für Anschläge im Westjordanland verantwortlich sein.

    ZDF-Reporterin Henriette de Maiziere im Gespräch mit Moderatorin Barbara Hahlweg.
    Was bedeutet sein Tod für die Terrororganisation? Henriette de Maiziere berichtet. 02.01.2024 | 1:06 min
    Bei einer Explosion in Beirut soll der Vizechef des Politbüros der islamistischen Hamas, Saleh al-Aruri, ums Leben gekommen sein. Das gaben die Hamas und zwei libanesische Sicherheitsvertreter bekannt, berichtete die Nachrichtenagentur AFP.
    Auch zwei weitere hochrangige Mitglieder der Islamistenorganisation sollen dabei getötet worden sein, wie ein der Hamas nahestender Fernsehsender mitteilt.
    Ein Hamas-Sprecher bestätigte der Nachrichtenagentur AP, dass Al-Aruri am Dienstag bei einer Explosion in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt getötet worden sei. Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr aus Kreisen der Hisbollah-Miliz, dass die Nummer zwei der Hamas tot sei.
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    Insgesamt wurden sechs Menschen getötet, wie die libanesische staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete. Bei den zwei anderen handele es sich laut dem Hamas nahestehenden TV-Sender um die Kommandeure Samir Fandi Abu Amer und Assam al-Akra Abu Ammar des bewaffneten Arms der Gruppierung.

    Hintergründe der Explosion vor Hamas-Büro noch unklar

    Die Explosion ereignete sich vor einem Büro der Hamas und Polizeikreisen zufolge in einem südlichen Stadtteil Beiruts, in dem die Hisbollah stark vertreten ist. Die genauen Hintergründe der Explosion blieben zunächst unklar.
    Rauch eines Geschosses
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    Schnell kam aber der Verdacht auf, dass es sich um eine gezielte Tötung handeln könnte - möglicherweise durch Israels Armee oder im Auftrag Israels. Israels Militär wollte die Berichte auf Anfrage nicht kommentieren.
    Mit dem Tod Al-Aruris rückt die Hisbollah einen Schritt näher an eine größere militärische Konfrontation mit Israels Armee. Zwischen den beiden kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu Gefechten nahe der gemeinsamen Grenze - den wohl schwersten seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.

    Spannung zwischen Israel und Hisbollah verschärft sich

    Israelischen Medien zufolge ist die Armee nach dem Vorfall in Beirut auf alle Szenarien vorbereitet, auch auf den Beschuss mit Raketen größerer Reichweite aus dem Libanon. Die Hisbollah gilt als weitaus schlagkräftiger als die Hamas.
    Der libanesische Militärexperte und frühere General Chalil Hilo bezeichnete die Situation als "sehr gefährlich". Die Hisbollah werde einen "Angriff in ihrer Hochburg in Beirut nicht tolerieren".
    Hinweise darauf könnte es am Mittwoch geben - in einer am Abend geplanten Rede von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah.
    Rauch eines Geschosses
    Die Spannung in Israels Norden wächst: Die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz aus dem Libanon hat Samstag erneut Raketen Richtung Israel abgefeuert.30.12.2023 | 1:47 min
    Für Bemühungen im Gaza-Krieg um eine erneute Feuerpause oder auch die Freilassung von Geiseln bedeutet Al-Aruris Tod einen Rückschlag. Die Zeitung "Haaretz" berichtete unter Berufung auf arabische Diplomaten, dass die Gespräche durch das "Attentat" zum Stillstand gekommen seien.
    Al-Aruri selbst soll einer der Unterhändler gewesen sein für die Freilassung von Geiseln aus Gewalt der Hamas vergangenen Monat.

    Al-Aruri Drahtzieher von Anschlägen im Westjordanland?

    Al-Aruri, den Israel als Drahtzieher von Anschlägen im Westjordanland sah, galt schon länger als mögliches Ziel. Er galt als zuständig für die Aktivitäten des militärischen Hamas-Arms im Westjordanland.
    Israel und die Hamas hatten im Sommer - schon vor Beginn des Gaza-Kriegs - Drohungen ausgetauscht.
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    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte dabei, Al-Aruri wisse "sehr genau, warum er und seine Freunde sich versteckt halten". Videos nach der Explosion in Beirut zeigten mindestens ein brennendes Auto nahe einer belebten Straße. Auch Sirenen von Krankenwagen waren zu hören. Über der Gegend stieg weißer Rauch auf.
    Die Explosion ereignete sich am Abend vor dem 3. Jahrestag der Tötung von General Ghassem Soleimani der iranischen Revolutionswächter (IRGC). Die USA hatten ihn 2020 im Irak durch einen Drohnenangriff getötet. Kürzlich war zudem der ranghohe iranische General Sejed-Rasi Mussawi bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien getötet worden.

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