Grenzübergang Rafah:Erste Verletzte aus Gaza in Ägypten
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Erste Verletzte aus dem Gazastreifen sind über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten gebracht worden. Zudem durften einige ausländische Zivilisten ausreisen, darunter auch Deutsche.
Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober hat eine Gruppe ausländischer Staatsangehöriger und Palästinenser mit Zweitpass den Gazastreifen Richtung Ägypten verlassen. Krankenwagen verließen den Grenzübergang Rafah und brachten die Patienten zum Krankenhaus im Ort Al-Arisch, wie auf Bildern des staatsnahen Fernsehsenders Al-Kahira News zu sehen war. Der Ägyptische Rote Halbmond bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Einreise von 285 Personen.
Insgesamt 525 Ausländer und Palästinenser mit weiterer Staatsangehörigkeit sollten am Mittwoch ausreisen können, sagte Raed Abdel Nasser, Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmonds im Nord-Sinai. Auch drei Deutsche sind nach ZDF-Informationen unter den Ausgereisten.
X-Post des Auswärtigen Amtes
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Nach Angaben des italienischen Außenministeriums in Rom waren auch vier italienische Staatsangehörige dabei, die für Nicht-Regierungsorganisationen unterwegs waren.
Das sei zwar ein entscheidender Schritt für alle, die so das Land verlassen konnten, doch dieser Deal dürfte nur begrenzt ausbaubar sein, sagt ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge. Grund sei auch die Vorsicht Israels, auf keinen Fall Hamas-Anhänger ausreisen zu lassen.
Ausländer werden nach Kairo gebracht
Nach dpa-Informationen sollen die ausländischen Staatsangehörigen nach Überquerung der Grenze zum Flughafen Kairo gebracht werden und von dort weiterreisen. Die jeweiligen Botschaften würden den Transport zum Flughafen organisieren, berichtete der TV-Sender Al-Hadath.
Auch palästinensische Verletzte wurden am Mittwoch erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober über die Grenze nach Ägypten gebracht. Das Land hat zur Behandlung palästinensischer Verwundeter bereits ein Feldlazarett errichten lassen. Das Feldlazarett liegt hinter einem staatlichen Krankenhaus im Ort Scheich Suwaid, etwa 15 Kilometer vom Übergang Rafah entfernt. Laut Berichten verfügt es über mindestens 300 Betten.
Ägypten habe einige medizinische Notfälle, ansonsten eine Großzahl an Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft ins Land gelassen, bestätigt ZDF-Korrepondent Michael Bewerunge. Diese hätten vor allem einen palästinensischen Familienhintergrund.
Derweil verschlechtert sich die humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen weiter.
CNN: Bis zu 600 US-Bürger im Gazastreifen
Wie viele Ausländer und Palästinenser mit weiterem Pass sich derzeit im Gazastreifen aufhalten und wie viele ihn verlassen wollen, ist unklar, ebenfalls, wie lange die Grenze offenbleibt. Dem US-Fernsehsender CNN zufolge befinden sich abgesehen von Geiseln in Gewalt der Hamas etwa 500 bis 600 US-Bürger in dem Gebiet.
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hatten Hunderte Menschen immer wieder den Grenzübergang aufgesucht, durften bislang aber nicht ausreisen. Grund waren Unstimmigkeiten zwischen Ägypten, Israel und der militant-islamistischen Hamas. US-Medien zufolge hat das Golfemirat Katar die vorübergehende Öffnung des Grenzübergangs vermittelt. Andere Fragen wie die Freilassung der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln oder eine Waffenruhe seien darin aber nicht einbezogen.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.