Israel: keine längeren Feuerpausen ohne Geisel-Freilassung

    Nach UN-Resolution:Ringen um Freilassung der Hamas-Geiseln

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    Israel hat die UN-Resolution zu Feuerpausen in Gaza kritisiert. Ohne Geisel-Freilassung werde es keine Pausen geben. Unterdessen bitten Angehörige die Bundesregierung um Hilfe.

    Das Ringen um die israelischen Geiseln dauert an. Während ihre Angehörigen weiter auf Freilassung hoffen, lehnt Israel noch immer längere humanitäre Feuerpausen im Gaza-Krieg ab - solange die 239 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas sind. Das israelische Außenministerium teilte dies als Reaktion auf eine Gaza-Resolution des Weltsicherheitsrats mit Forderung nach tagelangen Feuerpausen mit.

    Israel ruft den Weltsicherheitsrat und die internationale Gemeinschaft dazu auf, entschlossen die Freilassung aller israelischen Geiseln zu fordern, wie es die Resolution festlegt.

    Israelische Außenministerium

    Weiter hieß es in einer Stellungnahme: "Israel erwartet vom Weltsicherheitsrat, die Hamas eindeutig zu verurteilen und sich zu der Notwendigkeit zu äußern, im Gazastreifen eine neue Sicherheitslage zu schaffen."

    Geisel bringt in Gefangenschaft Kind zur Welt

    Israelische Bodentruppen waren in der Nacht zu Mittwoch in das größte Krankenhaus im Gazastreifen eingedrungen und haben dort nach Darstellung eines Militärsprechers Waffen der islamistischen Hamas gefunden. Hinweise darauf, dass in der Klinik auch Geiseln festgehalten werden, gab es laut Medienberichten aber zunächst keine.
    Eine in den Gazastreifen verschleppte Frau hat nach Angaben der Ehefrau des israelischen Regierungschefs ein Baby geboren. Eine der weiblichen Geiseln sei bei ihrer Entführung schwanger gewesen und habe nun in Gefangenschaft ein Kind zur Welt gebracht, berichtete Sara Netanjahu in einem Schreiben an die First Lady der USA, Jill Biden.

    US-Präsident Biden optimistisch für Freilassung

    Mit Blick auf die Befreiung der Geiseln zeigte sich US-Präsident Joe Biden vorsichtig optimistisch. "Ich bin leicht hoffnungsvoll", sagte Biden. Man habe in dieser Frage großartig mit dem Golfstaat Katar kooperiert. Biden sagte mit Blick auf Feuerpausen:

    Ich arbeite daran, wie ich dazu beitragen kann, dass die Geiseln freigelassen werden, und dass es eine Zeitspanne gibt, in der es eine Pause gibt, die lang genug ist, um dies zu ermöglichen.

    Joe Biden

    Einem Insider zufolge ist Katar weiter bemüht, die Freilassung von 50 Geiseln zu vereinbaren. Das wäre die höchste Zahl seit der Entführung. Sollte die Vereinbarung, die mit den USA koordiniert werde, zustande kommen, würden auch einige palästinensische Frauen und Kinder aus israelischen Gefängnissen freikommen. Zudem würde die Menge an humanitärer Hilfe, die Israel in den Gazastreifen passieren lasse, erhöht, hieß es.

    Beim Terrorangriff der Hamas auf Israel sollen um die 240 Menschen verschleppt worden sein. Vier Frauen sind seit dem Angriff freigelassen worden. Nach jüngsten Angaben Israels sind noch 239 Menschen entführt.

    Quelle: dpa, AFP

    Angehörige hoffen auf Unterstützung der Bundesregierung

    Unterdessen bitten Angehörige einiger von der Hamas entführten Kinder die deutsche Politik um Unterstützung. Bei einem zweitägigen Besuch in Berlin sprachen sie im Bundestag und in Ministerien über das Schicksal der Entführten.
    Einer der Angehörige, Avihai Brodutch sagte, seine Ehefrau und seine drei Kinder im Alter von zehn, acht und vier Jahren seien inzwischen seit 40 Tagen entführt und es gebe keine Nachrichten. Alle Juden in Israel seien mit Geschichten über den Holocaust aufgewachsen, fügte er hinzu. "Mir wurde immer gesagt: nie wieder." Deswegen sei Israel gegründet worden.

    Ich bin traurig zu sagen, es ist wieder passiert - auf israelischem Boden.

    Avihai Brodutch, Geisel-Angehöriger

    Sein erster Wunsch sei es, seine Familie wieder um sich zu haben. Sein zweiter Wunsch sei, dass an diesem Punkt Frieden möglich werde.

    Überlebende berichtet von Hamas-Attacke

    Für dieses '"Nie wieder" kämpft auch die Überlebende des Angriffs von Hamas-Terroristen auf ein Musikfestival in Israel, bei dem zahlreiche Teilnehmer getötet und verschleppt wurden und berichtet im ZDF-Morgenmagazin von ihrer Flucht. "Als wir gerannt sind, da habe ich versucht mein Bestes zu gegeben, um nicht zusammenzubrechen. Ich dachte, mein Herz hört auf zu Schlagen."

    Ich hatte so große Angst. Wie ein echter großer Alptraum, wenn man versucht schnell zu rennen, aber man kommt nicht von der Stelle. Nur hier war es das echte Leben. Da waren die Terroristen.

    Milivet Ben Haim, Festival-Überlebende

    "Wir konnten sie sehen. Wir konnten die Schüsse hören. Wir konnten sehen, wie Menschen sterben", berichtet Ben Haim.

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