"Holt sie aus der Hölle": Tausende bei Protesten in Israel

    Proteste für Geisel-Austausch:Demos in Israel: "Holt sie aus der Hölle"

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    Wieder haben in Israel Tausende für einen Geisel-Austausch protestiert, der die Rückkehr der in den Gazastreifen verschleppten Menschen ermöglicht. Nach 344 Tagen drängt die Zeit.

    Proteste für Waffenruhe in Gaza auf den Straßen Israels
    Medienberichten zufolge haben erneut Hunderttausende Menschen in Israel für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg protestiert. Zudem forderten sie die Freilassung der letzten 100 Geiseln.08.09.2024 | 0:22 min
    Angesichts mangelnder Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der radikal-terroristischen Hamas sind in Israel erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen. In mehreren Städten gab es Demonstrationen.
    In Tel Aviv wurde am Abend eine etwa halbminütige Tonaufnahme eines israelischen Soldaten abgespielt, die vor Kurzem im Gazastreifen gefunden worden und für die Familie das erste Lebenszeichen war. In der Aufnahme bat der Soldat Regierungschef Benjamin Netanjahu um einen Austausch von Häftlingen der Hamas in israelischen Gefängnissen im Gegenzug für israelische Geiseln im Gazastreifen.
    ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge
    Nach Kritik von US-Präsident Biden und erneuten Massenprotesten ist der Druck auf Israels Regierungschef Netanjahu gestiegen. ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge berichtet.03.09.2024 | 1:12 min
    Die Demonstration in Tel Aviv stand unter dem Motto: "Wir lassen sie nicht im Stich - wir geben nicht auf". Auf Plakaten forderten Demonstranten etwa "Bringt sie zurück nach Hause", auf einem anderen Plakat stand: "Holt sie aus der Hölle." Im Gazastreifen befinden sich noch 101 der bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln. Unbekannt ist, wie viele von ihnen bald ein Jahr nach ihrer Entführung noch leben.
    Orte im Gazastreifen
    ZDFheute Infografik
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    Michal Lobanov, die Witwe einer der vor zwei Wochen getöteten Geiseln, sprach von dem Schock nach der Veröffentlichung eines Militärvideos über die Lebensbedingungen in dem Tunnel bei Rafah, in dem die Leichen der sechs getöteten Geiseln gefunden worden waren.

    Es war möglich, sie durch ein Abkommen zu retten,

    Michal Lobanov, Geisel-Witwe

    betonte sie. Sie wolle kein Mitleid, sondern verlange, "dass ihr alles tut, damit das Ende für andere Frauen, für die Geiseln anders ist."
    Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln - in denen Ägypten, die USA und der Golfstaat Katar die wichtigsten Vermittler sind - treten derzeit auf der Stelle.

    Angriff auf Hisbollah-Ziele tief im Libanon

    Die israelische Luftwaffe griff zudem am Abend nach Angaben eines Armeesprechers mehrere Waffenlager der Hisbollah-Miliz im Landesinneren des Libanon an. Die Angriffe seien in den Gebieten der Bekaa-Ebene und der Stadt Baalbek etwa 140 Kilometer von der Grenze entfernt geflogen worden, hieß es. Die Gegend gilt als Hisbollah-Hochburg. Außerdem seien Waffenlager der Hisbollah an sieben verschiedenen Orten im Südlibanon attackiert worden.
    Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
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    Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistisch-terroristischen Hamas vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet der beiden Länder nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es Tote - die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Die Hisbollah handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas.
    Rakete aus Jemen auf offener Fläche in der Nähe von Tel-Aviv
    In Israel ist eine Rakete aus dem Jemen abgefangen worden. Berichte über Verletzte liegen nicht vor. Bereits Mitte Juli griff die dem Iran nahestehende Huthi-Miliz Tel-Aviv an.15.09.2024 | 0:17 min

    Massaker mit der mehr als 1.200 Toten

    Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn mehr als 41.000 Menschen im Gazastreifen getötet. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.

    Nachrichten | Thema
    :Der Nahost-Konflikt

    Krieg in Nahost: Mit der Terrorattacke der Hamas ist der Konflikt eskaliert. Israel greift infolgedessen Ziele im Gazastreifen an. Aktuelle Nachrichten und Hintergründe.
    Mauer zwischen Israelis und Palästinensern auf neuer Autobahn
    Quelle: AFP, dpa

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