Wissen zu Hamas-Angriff? Vorwürfe gegen Fotografen

    Über Hamas-Angriff informiert?:Netanjahu kritisiert Fotografen scharf

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    Mehreren Fotografen, die aus Gaza auch für westliche Medien arbeiten, wird vorgeworfen, beim Hamas-Angriff auf Israel dabei gewesen und womöglich vorab informiert worden zu sein.

    Benjamin Netanjahu, aufgenommen am 8.10.2023
    Benjamin Netanjahu (Archivfoto)
    Quelle: dpa

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Fotografen internationaler Medien vorgeworfen, beim Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober dabei gewesen zu sein und Bilder gemacht zu haben. Netanjahus Büros schrieb am Donnerstag auf der Plattform X (früher Twitter):
    "Diese Journalisten waren Komplizen bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ihr Handeln verstieß gegen die Berufsethik." Die Medien seien schriftlich aufgefordert worden, das aufzuklären und umgehend Maßnahmen zu ergreifen.
    Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)

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    CNN beendet Zusammenarbeit

    Zunächst hatte die Webseite "HonestReporting" den Verdacht geäußert, dass freie Fotografen des US-Senders CNN, der "New York Times" sowie der Nachrichtenagenturen AP und Reuters bei den Massakern am 7. Oktober direkt dabei gewesen seien.
    Mehr als 1.400 Menschen wurden dabei getötet, 239 in den Gazastreifen als Geiseln verschleppt. Der Bericht von "HonestReporting" stellt die Frage, ob die Fotografen oder ihre Auftraggeber im Voraus Kenntnis davon hatten, dass die Terroranschläge stattfanden. Die "New York Times" und die Nachrichtenagenturen AP und Reuters dementieren das. Der israelischen Nachrichtenseite "ynet" teilte CNN mit, angesichts des Berichts habe der Sender seine Zusammenarbeit mit einem der genannten Fotografen beendet.
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    In Gaza ansässige freiberufliche Fotografen

    Reuters reagierte am Donnerstag und erklärte: "Uns sind ein Bericht von HonestReporting und Vorwürfe gegen zwei freiberufliche Fotografen bekannt, die zur Berichterstattung von Reuters über den Angriff vom 7. Oktober beigetragen haben".

    Reuters bestreitet kategorisch, von dem Angriff vorher gewusst zu haben oder dass wir am 7. Oktober Journalisten bei der Hamas untergebracht haben.

    Reuters

    Reuters habe Fotos von zwei im Gazastreifen ansässigen freiberuflichen Fotografen erworben, die sich am Morgen des 7. Oktobers an der Grenze aufhielten. Zuvor habe die Nachrichtenagentur keine Geschäftsbeziehung zu den Fotografen unterhalten. "Die von Reuters veröffentlichten Fotos wurden zwei Stunden nach dem Raketenabschuss der Hamas auf den Süden Israels aufgenommen und mehr als 45 Minuten, nachdem Israel erklärt hatte, bewaffnete Männer hätten die Grenze überschritten", heißt es in der Stellungnahme. "Reuters-Journalisten waren nicht an den im HonestReporting-Artikel genannten Orten vor Ort."

    Fotos auch von "schrecklichen" Ereignissen

    Auch AP regierte auf den Bericht. Gegenüber "Daily Wire" erklärte eine Sprecherin: "Associated Press hatte keine Kenntnis von den Anschlägen vom 7. Oktober, bevor sie stattfanden". Die Aufgabe der AP bestehe darin, Informationen über aktuelle Nachrichtenereignisse auf der ganzen Welt zu sammeln, wo auch immer sie stattfinden, selbst wenn diese Ereignisse schrecklich seien und eine große Zahl von Todesopfern forderten. "AP verwendet Bilder, die von Freiberuflern auf der ganzen Welt aufgenommen wurden, auch in Gaza", so die Sprecherin.

    "New York Times": "Vorwürfe rücksichtslos"

    Die "New York Times" wies den Vorwurf, vorab von dem Terrorangriff gewusst zu haben, als "unwahr und ungeheuerlich" zurück. "Es ist rücksichtslos, solche Vorwürfe zu machen, und bringt unsere Journalisten in Israel und Gaza in Gefahr", hieß es in einer Mitteilung. Die Zeitung erklärte zu einem freien Fotografen, den "HonestReporting" genannt hatte, dieser habe am 7. Oktober nicht für die "NYT" gearbeitet. "Seit dem hat er wichtige Arbeit für uns geleistet."

    DJV: Muss umfassend aufgeklärt werden

    "Das sind unglaubliche Vorwürfe von immenser Tragweite, die umfassend aufgeklärt werden müssen", kommentierte der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands Mika Beuster.
    Da seien die Auftraggeber der Freelancer genauso in der Pflicht wie die Fotografen. Journalisten seien unabhängige Berichterstatter und nicht Kriegsteilnehmer.

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