Nächtlicher Kurzeinsatz: Israelische Bodentruppen in Gaza
Kurzer Einsatz in der Nacht:Israelische Bodentruppen im Norden von Gaza
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In der Nacht hat das israelische Militär eigenen Angaben zufolge einen kurzen Bodeneinsatz im Norden des Gazastreifens durchgeführt. Es gehe bei der Aktion um "Vorbereitung".
Das israelische Militär hat in der Nacht zu Donnerstag einige Bodentruppen in den Norden des Gazastreifens geschickt, den Einsatz aber bereits wieder beendet. Es seien dabei in der Nacht "zahlreiche Terroristen, terroristische Infrastruktur und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen" aufgespürt und angegriffen worden, bevor die Soldaten sich wieder zurückgezogen hätten. Das teilte das Militär am Donnerstagmorgen mit.
Israels Militär spricht von "Vorbereitung"
Im Sender Armee Radio war vom bislang größten Einsatz von Bodentruppen im gegenwärtigen Krieg in Nahost die Rede. In einem vom Militär veröffentlichten Video vom nächtlichen Einsatz war zu sehen, wie gepanzerte Fahrzeuge durch eine sandige Grenzzone fuhren. Panzer feuerten Granaten ab. In der Nähe oder inmitten einer Reihe beschädigter Gebäude waren Explosionen zu sehen.
Post der Israel Defense Forces
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Das Militär erklärte, der Einfall sei "in Vorbereitung auf die nächsten Phasen des Kampfes" erfolgt. Das könnte ein Hinweis auf einen groß angelegten Einmarsch von Bodentruppen sein, mit dem die israelische Regierung mehrfach gedroht hat. Erklärtes Ziel der Regierung ist es, die Hamas auszulöschen. "Die Soldaten haben das Gebiet inzwischen verlassen und sind auf israelisches Territorium zurückgekehrt", hieß es in der Militärerklärung weiter.
Nicht die ersten israelischen Vorstöße
Am Sonntag hatte das israelische Militär mit kleineren Angriffen am Boden begonnen. Sie gelten als Vorbereitung für eine geplante Bodenoffensive Israels. Diese Vorstöße mit Spezialkräften dürften aus israelischer Sicht recht erfolgreich sein. Bislang gibt es zumindest keine Informationen über israelische Verluste, so Terrorismusexperte Peter Neumann. Geiselbefreiung scheine aktuell aber nicht im Vordergrund der Aktionen zu stehen.
Gerade das Tunnelsystem unter Gaza dürfte bei einer israelischen Bodenoffensive wichtig werden:
Vor einer möglichen israelischen Bodenoffensive
Mit Blick auf eine mögliche israelische Bodenoffensive sind solche Vorstöße von Bedeutung. Durch das Lahmlegen militärischer Infrastruktur würde die Befehlskette der Hamas ausgeschaltet und ihre militärischen Fähigkeiten beschädigt werden, so Neumann.
Das Risiko, dass die palästinensische Seite oder die Hisbollah solche Aktionen als Beginn der tatsächlichen Bodenoffensive misinterpretieren und mit einem größeren Gegenschlag reagieren würde, hält der Terrorismusexperte für "eher gering".
Die Hisbollah brauche Bilder einmarschierender israelischer Truppen, um eigene Aktionen zu rechtfertigen. Die aktuellen Vorstöße würden solche Bilder nicht liefern, so Neumann. Zum anderen habe Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu selbst angekündigt, dass die Bodenoffensive erst noch komme.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.