US-Außenminister Blinken hat sich in Nahost mit mehreren Amtskollegen getroffen. Bei den Gesprächen ging es um die Lage der Gaza-Zivilisten und Waffenstillstandsforderungen.
US-Außenminister Antony Blinken hat sich bei seiner Nahost-Reise mit seinen Kollegen aus Ägypten und Jordanien auf die Notwendigkeit verständigt, mehr zu tun, um Zivilisten im Gazastreifen zu schützen. Deutliche Meinungsverschiedenheiten traten bei den Gesprächen in der jordanischen Hauptstadt Amman am Samstag indes in der Frage nach einem möglichen Waffenstillstand zutage.
Während die Außenminister Jordaniens und Ägyptens eine unverzügliche Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas forderten, vertrat Blinken den Standpunkt, dass dies kontraproduktiv wäre. Er machte deutlich, dass er sich höchstens für eine humanitäre Pause einsetzen würde, in der humanitäre Hilfslieferungen an die Bevölkerung geliefert werden und Zivilisten aus dem Gazastreifen geholt werden könnten.
Dabei bezog er sich auf den terroristischen Großangriff der Hamas auf Israel, bei dem nach offiziellen Angaben mehr als 1.400 Menschen getötet und über 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, der die jüngste Eskalation im Nahost-Konflikt auslöste.
Zuvor hatte er für Unterstützung bei der Planung einer Zukunft nach dem Gazakrieg geworben. Blinkens erstes Treffen am Samstag galt dem geschäftsführenden libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati, von dessen Land aus die mit der Hamas verbündete und vom Iran unterstützte libanesische Schiitenmiliz Hisbollah operiert.
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte am Freitag seine erste Rede seit Ausbruch des jüngsten Gazakriegs gehalten. Die USA befürchten, dass die Miliz eine noch aktivere Rolle in dem Konflikt einnehmen könnte. Blinken dankte Mikati dafür, bislang verhindert zu haben, dass der Libanon in einen Krieg hineingezogen werde, den das libanesische Volk nicht wolle. Blinken schilderte auch US-Bemühungen, humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu leisten.
Posting von US-Außenminister Blinken
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Daneben traf Blinken etwa den Leiter des UN-Hilfswerks für Palästinaflüchtlinge (UNRWA), Phillipe Lazzarini, und dankte ihm für die "außerordentliche Arbeit" der Organisation, die unter widrigsten Bedingungen arbeitet und in dem Konflikt bereits etwa 70 Mitarbeiter verloren haben soll.
Später traf sich Blinken zu Gesprächen mit den Außenministern von Katar, Ägypten, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sie alle haben die israelische Taktik im Kampf gegen die Hamas verurteilt und erklärt, diese stelle eine unrechtmäßige Kollektivbestrafung des palästinensischen Volkes dar.
US-Außenminister Blinken reist in die Türkei
Antony Blinken reist am morgigen Sonntag dann zu einem zweitägigen Besuch in die Türkei. Dort wolle er unter anderem über mögliche Wege zu einem "dauerhaften und nachhaltigen Frieden im Nahen Osten" sprechen, zu denen "die Einrichtung eines palästinensischen Staates" gehöre, teilte das US-Außenministerium mit.
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
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Ein geplantes Treffen Blinkens mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan bestätigte das US-Außenministerium zunächst nicht, aus Blinkens Umfeld hieß es aber, dies sei wahrscheinlich.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.