Biden will an Trump übergeben - der raunt von Amtszeit drei

    Besuch im Weißen Haus:Biden-Treffen: Plant Trump dritte Amtszeit?

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    Biden hat seinen Nachfolger Trump mit Handschlag im Weißen Haus begrüßt und eine geordnete Machtübergabe zugesagt. Trump bedankte sich - und brachte eine dritte Amtszeit ins Spiel.

    sgs bates hayali
    Biden wollte "unbedingt demonstrieren, wie wichtig ihm - im Gegensatz zu Trump - die friedliche Übergabe der Macht ist", so ZDF-Korrespondentin Bates zum Machtwechsel in den USA.13.11.2024 | 2:12 min
    Eine Woche nach seinem Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl ist Donald Trump am Mittwoch von Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen worden.
    Der scheidende Amtsinhaber Biden begrüßte seinen politischen Erzrivalen mit Handschlag in der Regierungszentrale in der US-Hauptstadt. Der Demokrat sagte eine friedliche und geordnete Machtübergabe zu. Trump bedankte sich und sprach ebenfalls von einem möglichst reibungslosen Übergang. Er fügte hinzu:

    Politik ist hart und in vielen Fällen ist es keine schöne Welt, aber heute ist es eine schöne Welt.

    Donald Trump

    Sprecherin: Fragen der nationalen Sicherheit erörtert

    Es seien "wichtige Fragen der nationalen Sicherheit und der Innenpolitik" erörtert worden, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre. Trump sei "freundlich gesinnt" gewesen und habe "eine ganze Reihe von detaillierten Fragen" gestellt.
    Claudia Bates | ZDF-Korrespondentin in Washington
    Am Mittwoch besucht Trump Biden im Weißen Haus, um den "friedlichen Übergang der Macht einzuhalten". Fakt ist, "nur absolute Loyalisten bekommen einen Kabinettsposten", so ZDF-Korrespondentin Claudia Bates.13.11.2024 | 3:32 min
    Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte, in dem Gespräch sei es auch um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gegangen. Biden habe klargemacht, dass es im Interesse der USA liege, die Ukraine weiter zu unterstützen.
    Am 20. Januar soll Trump den Demokraten Biden im Weißen Haus ablösen.

    Trump verweigerte Übergabe - und kokettiert jetzt mit dritter Amtszeit

    Im Gegensatz zu Biden hatte Trump nach seiner Wahlniederlage im November 2020 einen ordnungsgemäßen Übergang verweigert und auch nicht an Bidens Vereidigung teilgenommen. Er verbreitete stattdessen damals die Falschbehauptung vom Wahlbetrug, an der er bis heute festhält.
    Donald Trump in West Palm Beach, aufgenommen am 06.11.2024
    Donald Trump siegt überraschend deutlich gegen Kamala Harris bei der US-Präsidentschaftswahl. Riesenfreude bei seinen republikanischen Anhängern - Verzweiflung bei den Demokraten.11.11.2024 | 2:51 min
    Auch nach seiner Wiederwahl kokettiert Trump offenbar damit, sich nur an seine eigenen Regeln zu halten. Vor dem Treffen mit Biden sprach er laut Reportern vor republikanischen Abgeordneten eine angeblich mögliche dritte Amtszeit an.
    "Ich gehe davon aus, dass ich nicht noch einmal antrete - es sei denn, ihr sagt: 'Der ist gut, wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen'", soll Trump gesagt haben. Was die Zuhörer mit Gelächter quittierten. Die Zeit im Weißen Haus ist laut US-Verfassung auf zwei vierjährige Amtszeiten begrenzt. Trump war bereits von 2017 bis 2021 Präsident.

    Umstrittene Personalentscheidungen

    Rund um den Besuch in Washington sorgte Trump außerdem mit neuen umstrittenen Personalentscheidungen für Aufsehen - unter anderem mit seinem Plan, mitten in Zeiten großer militärischer Konflikte auf der Welt einen Ex-Soldaten und politisch unerfahrenen Fernsehmoderator zum Verteidigungsminister zu machen.
    Trump macht nach seinem Wahlsieg hohes Tempo bei der Aufstellung seiner Regierungsmannschaft und holt sich diverse Hardliner in sein Team, die sich vor allem durch Loyalität auszeichnen.

    Wer bekommt Schlüsselpositionen?
    :Trumps Personal für die zweite Amtszeit

    Nach Trumps Wahlsieg zeichnet sich langsam ab, wie sein künftiges Team aussieht. Für viele wichtige Posten sieht der designierte US-Präsident treue Hardliner vor.
    Pete Hegseth nach einem Meeting.
    Bilderserie
    Quelle: AFP, Reuters, dpa

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