Angesichts der Lage im Gazastreifen drängt Joe Biden Israel zu einer mehrwöchigen Feuerpause.
Quelle: epa
US-Präsident
Joe Biden dringt im Gaza-Krieg auf eine vorübergehende Waffenruhe. "Ich will eine Feuerpause sehen, beginnend mit einem großen Gefangenenaustausch. Für einen Zeitraum über sechs Wochen", sagte er am Samstag in einem Interview des US-Senders MSNBC.
Auf eine Feuerpause könne aufgebaut werden, so Biden. Er habe mit der Mehrheit der arabischen Staats- und Regierungschefs gesprochen, "von Saudi-Arabien über Ägypten bis Jordanien sind alle bereit, Israel vollständig anzuerkennen und mit dem Wiederaufbau der Region zu beginnen". Zuletzt waren die
Hoffnungen auf eine Waffenruhe geschwunden.
Wie der Ärger im US-Kongress über Netanjahu wächst - Einschätzungen aus Tel Aviv und Washington.08.03.2024 | 4:53 min
Biden: Netanjahus Kriegsführung "schadet mehr, als es hilft"
Biden betonte, die Verhandlungen über eine Feuerpause würden fortgesetzt und gab sich optimistisch: "Ich glaube, es ist immer möglich. Daran werde ich festhalten."
Der US-Präsident sagte zudem, dass der israelische Premier Netanjahu mit seinem Vorgehen Israel "mehr schadet als hilft". Der israelische Ministerpräsident habe "ein Recht, Israel zu verteidigen, ein Recht, die Hamas weiter zu verfolgen", sagte Biden. Er müsse aber "den unschuldigen Menschen, die als Folge der ergriffenen Maßnahmen ums Leben kommen, mehr Aufmerksamkeit schenken".
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
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Verhandlungen über Waffenruhe gehen laut Bericht weiter
Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass die
Gespräche zu einer Feuerpause der Vermittler Ägypten, Katar und USA am Sonntag in Kairo weitergehen würden.
Dem Bericht zufolge hält die islamistische Hamas an ihrer Forderung nach einem Waffenstillstand und Abzug der israelischen Armee aus Gaza fest, ist aber zu weiteren Verhandlungen bereit. Die arabischen Unterhändler planten, auf eine zunächst kürzere Feuerpause von zwei Tagen zu Beginn des Ramadan zu drängen, hieß es.
Wie ist die humanitäre Lage im Gazastreifen? Einschätzungen von ZDF-Korrespondent Bewerunge.08.03.2024 | 7:30 min
USA zuvor immer gegen Waffenruhe
Seit Kriegsausbruch im vergangenen Jahr hatte Washington sich als engster Verbündeter Israels lange gegen das Wort "Waffenruhe" gewandt und drei Vetos gegen entsprechende
UN-Resolutionen eingelegt.
Angesichts der steigenden Zahl ziviler Opfer und einer
drohenden Hungersnot im Gazastreifen verstärken die USA nun aber den Druck auf Israel und brachten vor wenigen Tagen einen veränderten UN-Resolutionsentwurf mit der Forderung nach einer "sofortigen Waffenruhe" in den Weltsicherheitsrat ein.
Der Deal über eine Feuerpause "liegt gewissermaßen fertig auf dem Verhandlungstisch", so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen. 04.03.2024 | 3:03 min
Sechs Wochen Feuerpause in Gaza gefordert
In der Beschlussvorlage für das mächtigste UN-Gremium in New York heißt es, es brauche "zügig und dringend eine Vereinbarung über einen sofortigen Waffenstillstand von etwa sechs Wochen in Gaza und die Freilassung aller Geiseln".
Die übrigen 14 Ratsmitglieder können Veränderungen an dem Entwurf anmelden. Resolutionen des Sicherheitsrats sind völkerrechtlich bindend. Wenn ein betroffener Staat sie ignoriert, kann das Gremium Sanktionen verhängen. Es ist allerdings unklar, wann und ob es zu einer Abstimmung kommen könnte.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: dpa