Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu genehmigte Unterhändlern weitere Vermittlungsgespräche.
Quelle: dpa
In den Bemühungen um eine Waffenruhe im
Gazastreifen und die Rückkehr israelischer Geiseln keimt erneut Hoffnung auf. Israels Regierungschef
Benjamin Netanjahu genehmigte nach Angaben seines Büros die Entsendung einer Verhandlungsdelegation nach
Katar am Freitag.
Hamas will auch Unterhändler nach Katar schicken
Der Golfstaat vermittelt zusammen mit Ägypten und den USA zwischen
Israel und der Hamas, die direkte Verhandlungen ablehnen. Auch die Hamas wollte Unterhändler entsenden.
Bei einem israelischen Luftangriff sollen nach palästinensischen Angaben mehrere Zivilisten getötet worden sein. Israels Militär spricht von einem Angriff auf eine Hamas-Zentrale.02.01.2025 | 0:20 min
Der Auslandsgeheimdienst Mossad, der Inlandsgeheimdienst Schin Bet und die Armee könnten die Verhandlungen in Doha fortsetzen, erklärte Netanjahus Büro. Ein Vertreter der Hamas, der anonym bleiben wollte, sagte der Nachrichtenagentur AFP, eine Delegation der islamistischen Palästinenserorganisation sei in der ägyptischen Hauptstadt Kairo eingetroffen, um Verhandlungen in Doha in den kommenden Tagen vorzubereiten.
Hoffnung auf Annäherung immer wieder enttäuscht
Zuletzt hatten sich Israel und die Hamas gegenseitig vorgeworfen, den Abschluss einer Vereinbarung zu verzögern. Einer der Hauptstreitpunkte ist die Frage einer dauerhaften Waffenruhe. Zeichen der Hoffnung gab es schon oft, sie wurden allerdings jedes Mal enttäuscht.
Israel fordert eine Liste mit Namen der im Gazastreifen festgehaltenen lebenden Geiseln. Die Hamas erklärte Medienberichten zufolge, sie brauche eine Kampfpause, um den Aufenthaltsort und Gesundheitszustand der Geiseln in Erfahrung zu bringen. Israel hält das für eine vorgeschobene Behauptung. Die Hamas fordert den Berichten zufolge, dass Israel sich zu einem Ende des Krieges verpflichtet, was Israel ablehnt.
Mehr als eine Million Palästinenser im Gazastreifen leiden Hunger. Zudem fliegt Israel immer wieder Luftangriffe auf den abgeriegelten Küstenstreifen.20.12.2024 | 1:36 min
Angriffe in Gaza gehen weiter
Bei erneuten israelischen Angriffen im Gazastreifen wurden palästinensischen Angaben zufolge mindestens 46 Menschen getötet. Die israelische Armee teilte mit, sie habe in Chan Junis im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens eine Kommandozentrale der Hamas angegriffen.
Die Hamas-Zentrale soll sich in einem Gebiet befinden, das als humanitäre Zone ausgewiesen ist. Vor dem Angriff seien Maßnahmen ergriffen worden, um Zivilisten zu schonen, teilte die Armee mit. Sechs Palästinenser seien bei dem Bombardement in Chan Junis getötet worden, sagten Mitarbeiter einer Klinik in der Stadt.
Weitere 40 Menschen wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes im Norden in der Stadt Gaza und deren Umgebung getötet. Israels Armee äußerte sich zu den dortigen Angriffen auf Anfrage nicht. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: dpa, AFP