Humanitäre Hilfe für Gaza: Warum die USA einen Hafen bauen

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    Humanitäre Hilfe:Gaza: Warum die USA einen Hafen bauen

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    Das US-Militär hat mit dem Bau eines provisorischen Hafens für den Gazastreifen begonnen. Warum machen die USA das? Welche Probleme könnte es geben? Und wie lange wird es dauern?

    Soldaten vor dem US-Frachter, der Richtung Gazastreifen ablegte.
    Ein schwimmender Pier soll Hilfslieferungen für Gaza erleichtern – ein Schiff bringt erste Ausrüstung. Indes protestieren in Israel Tausende für die Freilassung der Hamas-Geiseln.10.03.2024 | 0:22 min
    Die Menschen im Gazastreifen sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Über die Landgrenzen kommt zu wenig an - deshalb wollen die USA nun einen schwimmenden Hafen für weitere Hilfslieferungen bauen.
    Das US-Militär hat nun damit begonnen, Ausrüstung für den Bau der provisorischen Schiffsanlegestelle vor der Küste Gazas in die Region zu transportieren.

    Warum wird ein schwimmender Hafen gebaut?

    Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober führt Israel einen Feldzug gegen die militant-islamistische Organisation. Folge des Krieges ist eine verheerende humanitäre Lage im Gazastreifen. Nach Angaben der UN haben praktisch alle 2,3 Millionen Einwohner des Küstenstreifens Probleme, genug zu essen zu bekommen. Mehr als eine halbe Million ist von Hunger bedroht. Viele essen Tierfutter, um zu überleben.
    Nahrungsmittel, Medikamente und andere lebensnotwendige Dinge in den Gazastreifen zu bekommen, erweist sich angesichts der Kämpfe als schwierig und bisweilen unmöglich. Das israelische Militär sperrt Straßen und verlangsamt den Transport durch Kontrollen.
    Lastwagen mit Hilfsgütern müssen über die Grenzübergänge Rafah oder Kerem Schalom in den Gazastreifen fahren und die Kampfzone durchqueren, um den weitgehend abgeschnittenen Norden des Küstengebiets zu erreichen.
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    Die Pläne für einen temporären Hafen für Hilfslieferungen im Überblick.08.03.2024 | 2:26 min
    Für die USA, die ihre Hilfslieferungen in den Gazastreifen verstärken wollen, ist das Verhalten ihres wichtigen Verbündeten ärgerlich. Vergangene Woche begannen sie, Hilfsgüter aus Flugzeugen abzuwerfen. Doch der Umfang dieser Hilfe ist begrenzt und sie erreicht nicht unbedingt diejenigen, die sie am nötigsten brauchen.
    Spenden Gaza
    Quelle: ZDF

    US-Präsident Joe Biden erklärte deshalb am Donnerstag, er habe das Militär angewiesen, eine provisorische Anlegestelle an der Küste des Gazastreifens zu bauen, "die große Schiffe mit Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und Notunterkünften aufnehmen kann". Auf diese Weise solle der Umfang humanitärer Hilfe für die Menschen dort massiv erhöht werden.
    Orte im Gazastreifen

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    Wie soll der Hafen gebaut werden?

    Der schwimmende Hafen wird aus einem System zusammengesetzt, das einem gigantischen Lego-Baukasten gleicht. Er besteht aus einer Reihe von zwölf Meter langen Stahlteilen, die miteinander verbunden werden und dann einen Landungssteg und einen knapp 550 Meter langen Damm bilden.
    Am Landungssteg sollen große Schiffe mit Hilfsgütern entladen werden, die dann von kleineren Militärschiffen zum Damm gebracht werden sollen.
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    Welche Schwierigkeiten könnte es geben?

    US-Truppen sollen laut Biden nicht an Land im Gazastreifen eingesetzt werden. Diese Aufgabe dürfte Verbündeten, Vertragspartnern und Hilfsorganisationen zufallen.
    Eine der wichtigsten Fragen ist, inwieweit Israel den schwimmenden Hafen unterstützt. Seine Truppen sollen die Anlage vor der Hamas schützen, wie Biden sagte. Außerdem müsste Israel Zivilisten unter Kontrolle halten, falls Einwohner des Gazastreifens versuchen sollten, den Hafen zu stürmen, um an die verzweifelt benötigten Hilfsgüter heranzukommen.
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    Schiffe mit Nahrung, Medikamenten und anderem sollen nach Angaben von US-Vertretern einen Seekorridor nutzen, wenn sie den schwimmenden Hafen anlaufen. Ein Schutz der Seeroute durch Israel soll nicht nötig sein. Unklar ist noch, wer die Schiffe entladen und die Hilfsgüter an Land bringen soll.

    Wer beteiligt sich neben den USA noch?

    Zypern hat schon vor Monaten angeboten, dass der Hafen Larnaka für Hilfslieferungen per Schiff genutzt werden könne. Die EU-Kommission hat erklärt, ein Schiff der spanischen Organisation Open Arms mit Gütern für humanitäre Hilfe bereite sich darauf vor, von Zypern in Richtung Gazastreifen in See zu stechen.
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    Wann können die ersten Schiffe Hilfe liefern?

    Der Bau des Hafens braucht noch Zeit. Wie der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte, rechne man damit, dass es etwa 60 Tage dauern werde, bis der temporäre Hafen voll einsatzfähig sei.

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