Überschattet vom Gaza-Krieg feierten Gläubige in Bethlehem Weihnachten.
Quelle: dpa/Matias Delacroix
Der verheerende
Nahost-Krieg hat auch an Weihnachten Menschenleben gekostet. Hoffnungen auf eine rasche Einigung auf eine Waffenruhe und Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas blieben unerfüllt.
Christmette in Bethlehem: Mitgefühl mit Menschen in Gaza
Bei der Mitternachtsmesse in Bethlehem bekundete der höchste Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land, Pierbattista Pizzaballa, Solidarität mit den Palästinensern in Gaza. "Ihr seid nicht allein", sagte er in der Katharinenkirche direkt neben der Geburtskirche in der kleinen Stadt im Westjordanland. "Ihr seid wirklich ein sichtbares Zeichen der Hoffnung inmitten der Katastrophe der totalen Zerstörung, die euch umgibt", sagte der lateinische Patriarch, der vor
Weihnachten die einzige katholische Kirche im Gazastreifen besucht hatte.
Bethlehem lebt vom Weihnachtstourismus, doch im zweiten Jahr in Folge bleibt dieser wegen des Gaza-Krieges aus. Statt Pilgerströmen prägen leere Gassen die Stadt.24.12.2024 | 1:40 min
Überschattet vom Gaza-Krieg fielen die Weihnachtsfeiern in Bethlehem - der Überlieferung nach Geburtsort von Jesus Christus - gedämpft aus. Die traditionelle Prozession aus Jerusalem kam zwar in Bethlehem an. Verzichtet wurde aber auf festlichen Schmuck und das Anzünden eines großen Weihnachtsbaums auf dem Platz vor der Geburtskirche.
Israels Armee: Erneut Rakete aus dem Jemen abgefangen
Israels Luftabwehr fing unterdessen in der Nacht laut Militärangaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete ab. Erst in der vorherigen Nacht hatte die Huthi-Miliz im
Jemen nach eigenen Angaben eine ballistische Rakete Richtung der Küstenmetropole Tel Aviv abgefeuert. Auch diese war abgefangen worden. Seit Beginn des Gaza-Krieges greift die mit der Hamas verbündete Miliz mit Raketen und Drohnen Ziele in
Israel sowie Schiffe im Roten Meer an.
Mehr als eine Million Palästinenser im Gazastreifen leiden Hunger. Zudem fliegt Israel immer wieder Luftangriffe auf den abgeriegelten Küstenstreifen.20.12.2024 | 1:36 min
Tote im Westjordanland und im Gazastreifen
Bei einem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im besetzten Westjordanland wurden nach palästinensischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet. Bei zwei weiteren Vorfällen kamen demnach vier weitere Palästinenser um. Israels Armee teilte mit, Streitkräfte seien zu einem Anti-Terror-Einsatz in Tulkarem gewesen.
Auch im Gazastreifen ging das Sterben weiter. Die israelische Armee teilte mit, Streitkräfte hätten im Gebiet des Indonesischen Krankenhauses im Norden Gazas "einen begrenzten Einsatz gegen Terroristen und Infrastruktur ausgeführt und abgeschlossen". Fünf Terroristen seien im Krankenhaus und seiner Umgebung getötet sowie weitere festgenommen worden. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen.
Die Hoffnung auf Frieden ist zuletzt gewachsen, berichtet ZDF-Korrespondent Thomas Reichart aus Bethlehem. 24.12.2024 | 1:05 min
Israel holt Unterhändler aus Katar zurück
Nach einer Woche intensiver Verhandlungen in
Katar über eine Waffenruhe holt Israel seine Unterhändler wieder zurück. Es solle interne Beratungen über die Fortsetzung der Verhandlungen zur Freilassung der in Gaza festgehaltenen Geiseln geben, erklärte das Büro von Regierungschef
Benjamin Netanjahu. Katar fungiert mit den USA und Ägypten als Vermittler zwischen Israel und der Hamas. Nach israelischen Angaben werden im Gazastreifen noch rund 100 Geiseln festgehalten. Viele von ihnen dürften allerdings nicht mehr am Leben sein.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: dpa