Update am Abend: Waldinventur, SPD-Jobs und KI-Pioniere

    Update

    Update am Abend:Waldinventur, SPD-Jobs und KI-Pioniere

    von Jan Schneider
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    ZDFheute Update - Jan Schneider

    Guten Abend,

    es ist ein herrliches Gefühl, an einem verregneten Herbsttag wie heute im Wald zu spazieren und die klare, kühle Luft zu atmen. Doch leider geht es unseren Wäldern nicht gut. Dürre-Perioden, Starkregen und die massenhafte Vermehrung mancher Insekten machen den Bäumen schwer zu schaffen. Der Zustand der Wälder in Deutschland muss per Gesetz alle zehn Jahre überprüft werden. Das Ergebnis der aktuellen Inventur ist zum Teil alarmierend, macht aber auch Hoffnung.
    Erstmal die Probleme: Die rund 90 Milliarden Bäume in Deutschland binden etwa 57 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr und machen den Wald damit eigentlich zu einem ganz wichtigen Helfer im Klimaschutz. Wegen klimabedingter Schäden gibt der Wald aber inzwischen mehr Kohlenstoff ab, als er aufnehmen kann.

    Das bedeutet, der Verlust an Biomasse ist durch Stürme und Dürre sowie Käferbefall größer als der Zuwachs an lebender Biomasse.

    Cem Özdemir, Bundeslandwirtschaftsminister

    Im Rest der Welt sieht es nicht besser aus: Weltweit ist im Jahr 2023 laut eines Berichts Wald auf einer Fläche fast so groß wie Lettland zerstört worden. Fast 96 Prozent der gesamten Entwaldung habe demnach in tropischen Regionen stattgefunden.
    Baumkronen von unten fotografiert
    08.10.2024 | 1:30 min
    Doch es gibt eben auch Grund zur Hoffnung: Der Umbau hin zu Mischwäldern, die stabiler in einem veränderten Klima sind, kommt voran. Seit der letzten Bundeswaldinventur 2012 hat die Waldfläche um 15.000 Hektar zugenommen. Nicht viel, aber immerhin.
    Wie genau Wälder das Klima schützen können und ob man die Natur besser einfach sich selbst überlassen sollte oder sie aktiv bewirtschaften, hat meine Kollegin Tabea Volz für Sie recherchiert:

    Auftrag: Über-sich-hinauswachsen

    Matthias Miersch
    08.10.2024 | 2:34 min
    Ein Job mit gesunder Work-Life-Balance ist es nicht, den sich SPD-Politiker Matthias Miersch da ausgesucht hat. Nach dem überraschenden Rückzug von Kevin Kühnert soll er nun der Generalsekretär der Sozialdemokraten werden. In seinem Rücktrittsschreiben hatte Kühnert gefordert, dass der Neue sowie die ganze Partei im kommenden Bundestagswahlkampf "über sich hinauswachsen" müsse. Eine große Aufgabe also für den bisherigen Fraktionsvizen, der in der breiten Öffentlichkeit für viele noch ein unbekanntes Gesicht ist.
    Er trage nun eine "verdammt große Verantwortung", der er sich aber "mit voller Kraft und mit vollem Einsatz" stellen wolle, sagte Miersch am Mittag bei seiner Vorstellung in der SPD-Parteizentrale in Berlin.
    SPD-Spitzen zum Rücktritt von Kevin Kühnert
    07.10.2024 | 9:03 min
    Der 55-jährige Jurist aus Hannover sitzt bereits seit 2005 im Bundestag und ist aktuell stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion. Bereits seit 2015 ist er Sprecher der sogenannten Parlamentarischen Linken. In der parlamentarischen Arbeit gilt der Jurist als versiert und erfahren. Er setzte etwa in der Debatte um das umstrittene Heizungsgesetz maßgeblich Nachbesserungen an dem Regierungsentwurf durch.

    Wenn die Miete das Portemonnaie leersaugt

    Immer mehr Haushalte müssen einen übergroßen Anteil ihres Einkommens für die Miete aufwenden. Das geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin hervor, die uns exklusiv vorliegt. Demnach hat sich der Anteil der Haushalte, die mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für die Miete ausgeben müssen, von 1991 bis 2021 verdreifacht - von fünf auf 14 Prozent.
    "Wohnen entwickelt sich mehr und mehr zu einer sozialen Frage", sagt DIW-Studienautor Konstantin Kholodilin gegenüber ZDFheute. Die einkommensschwächsten 20 Prozent der Mieter zahlten zuletzt im Schnitt 36 Prozent ihres Einkommens für die Miete. Bei einkommensstarken Haushalten waren es lediglich 22 Prozent.

    Nobelpreis für den "Godfather" der KI

    Ein Bildschirm zeigt die Nobelpreisgewinner Hopfield und Hinton.
    08.10.2024 | 0:20 min
    Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften hat am Vormittag zwei echte Rockstars der KI-Forschung mit dem Nobelpreis für Physik geehrt. John Hopfield (USA) und Geoffrey Hinton (Großbritannien) dürfen sich nun offiziell Nobelpreisträger nennen. Beide haben bahnbrechende Erfindungen gemacht, die das maschinelle Lernen mit künstlichen neuronalen Netzen erst möglich machten.
    Geoffrey Hinton, liebevoll auch als "Godfather of AI" also "Pate der KI" bezeichnet, hat jahrelang die Grundlagen für das gesamte Forschungsfeld gelegt. Mittlerweile ist der "Pate" Hinton zu einem der größten Kritiker seiner eigenen Schöpfung geworden.

    Wir haben keine Erfahrung damit, wie es ist, wenn Dinge intelligenter sind als wir.

    Geoffrey Hinton, britischer Informatiker und Kognitionspsychologe

    Der 91-jährige John Hopfield und sein nach ihm benanntes Netzwerk ist sozusagen der Ur-Ur-Großvater aller modernen KI-Systeme und Chatbots. Laut den Experten wird KI einen ähnlich großen Einfluss haben wie die Industrielle Revolution. Nur, dass diesmal nicht unsere Muskeln, sondern unsere Gehirne "Konkurrenz" bekommen. Spannend und ein bisschen gruselig zugleich, finden Sie nicht?

    Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

    Selenskyj will "Siegesplan" präsentieren: Vor dem Spitzentreffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten des Landes dringend zu deutlich mehr Waffenlieferungen aufgerufen.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Bilder des Tages

    Über der Nordseeinsel Norderney waren in der vergangenen Nacht Polarlichter zu sehen. Aufgrund von besonders starken Sonnenstürmen tauchen solche derzeit vermehrt über Deutschland auf.
     Polarlichter sind am Himmel über der Nordseeinsel Norderney zu sehen.
    08.10.2024 | 0:19 min

    Weitere Schlagzeilen

    Ein Lichtblick

    Pinguine in der Antarktis
    Quelle: dpa

    Zum Schutz von Tieren und der Natur in der Antarktis will Australien ein bestehendes Meeresschutzgebiet erweitern. Das rund 1.700 Kilometer von der Antarktis entfernt liegende Schutzgebiet Heard und McDonaldinseln soll um das Vierfache vergrößert werden. In dem Gebiet leben Pinguine, Robben und Wale.
    Mit der Vergrößerung des Schutzgebiets stünden dann 52 Prozent der australischen Meeresgebiete unter Schutz, erklärte die Regierung. Umweltministerin Tanya Plibersek bezeichnete die Ankündigung als "großen ökologischen Erfolg". Beim Schutz der Meere rangiert Australien unter den führenden Staaten. Das Land übertrifft bereits ein von den Vereinten Nationen ausgegebenes Ziel, das vorsieht, 30 Prozent der Weltmeere bis 2030 unter Schutz zu stellen.

    Zahl des Tages

    368 Millionen Euro. So viel Geld ist dem deutschen Staat im vergangenen Jahr wegen des Verkaufs gefälschter oder geschmuggelter Zigaretten entgangen. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland schätzungsweise rund 1,6 Milliarden Zigaretten illegal verkauft. Das machte 2023 einen Anteil von 2,1 Prozent des Zigarettenkonsums insgesamt aus, 2022 waren es 1,7 Milliarden.
    In Frankreich ist das Problem etwa zehnmal so groß. Dort wurden 2023 geschätzt 16,8 Milliarden Zigaretten illegal verkauft. Bei all diesen Zahlen sollte aber bedacht werden, dass die Studie vom Marlboro-Hersteller Philip Morris International (PMI) in Auftrag gegebenen wurde.
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    Streaming-Tipps für den Feierabend

    Wir schreiben das Jahr 1983 in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik: Das Institut für Paranormale Phänomene steckt in der Image-Krise. Für die sozialistische Führung liefert es zu wenig Ergebnisse. Eine Erklärung lässt sich immer finden. "We're on it, Comrades!" erzählt von unheimlichen Begegnungen der frostigen Art in der Mangelwirtschaft der UdSSR und spart dabei nicht mit Gags und absurden Zufällen. (Acht Folgen á 57 min)
    "We're on it, Comrades! - Unheimliche Begegnung der frostigen Art": Gruppenfoto: David Zajíc (Jiří Macháček), Eva (Darija Pavlovičová), Shushrut Kanchanmukh Balakrishnan (Kampan Soni), Dr. Karel Pavlas (Ján Jackuliak), Peter Čurko (Richard Stanke), Juna 2 (Tomáš Kobr), Professor Milada "Lada" Minterová (Lenka Termerová),  Juna 1 (Michal Kern) und Ingenieur Vojta Bek (Jan Cina) stehen versammelt in ihrem Institut und schauen leicht nach oben in die Kamera.
    22.10.2024 | 56:56 min
    Laura ist abhängig von Instagram, TikTok und WhatsApp. Ihr Leben spielt sich fast nur noch in der virtuellen Welt ab. Um ihre Sucht zu behandeln, geht sie in die Spezialklinik Can Ros. Social Media, Glücksspiel, Pornografie. Sie alle begegnen einem regelmäßig im Internet - und alle können süchtig machen. In der ZDFinfo-Reihe "Jung, online, süchtig - Abhängigkeiten im Internet" kommen Menschen zu Wort, die mit solchen Süchten kämpfen.
    Porträtaufnahme: Laura, eine junge Frau mit Locken und gelbem Pullover, sitzt vor schwarzem Hintergrund und schaut in die Kamera.
    14.10.2024 | 43:27 min

    Genießen Sie Ihren Abend!

    Jan Schneider und das gesamte ZDFheute-Team
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