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Holz als Kohlenstoffspeicher:Wie kann der Wald das Klima retten?
von Tabea Volz
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Was schützt das Klima besser: Verwilderter Naturwald oder nachhaltig bewirtschaftete Wälder, die Holz als langlebigen Kohlenstoffspeicher liefern? Zwei Ansätze im Vergleich.
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Deutsche Wälder leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie große Mengen Kohlendioxid aus der Atmosphäre ziehen und binden. Doch wie genau schützt der Wald das Klima am besten und wie kann das Potenzial am effektivsten ausgeschöpft werden?
Genau darüber gehen die Meinungen auseinander. Einige Experten plädieren dafür, den Wald sich selbst zu überlassen und auf Renaturierung zu setzen. Andere sehen in nachhaltiger Forstwirtschaft den effektiveren Weg.
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Holzprodukte als Kohlenstoffspeicher
Andreas Bitter, Präsident des Verbandes AGDW - Die Waldeigentümer, sieht die nachhaltige Forstwirtschaft deutlich im Vorteil:
Nicht nur das stehende Holz im Wald bindet demnach Kohlenstoff, sondern auch die daraus hergestellten Produkte. Holzhäuser oder Holzmöbel können diesen über lange Zeiträume speichern. Darüber hinaus könne Holz als erneuerbarer Energieträger fossile Brennstoffe wie Öl oder Kohle teilweise ersetzen und so ebenfalls zum Klimaschutz beitragen.
In Deutschland ist rund ein Drittel der Landfläche mit Wald bedeckt. Das entspricht ungefähr 11,4 Millionen Hektar. Laut Kohlenstoffinventur 2017 wirkt der Wald in Deutschland als Senke und entlastet die Atmosphäre jährlich um rund 62 Millionen Tonnen Kohlendioxid. In jedem Kubikmeter Holz werden zudem rund 0,3 Tonnen Kohlenstoff gespeichert, welcher in Holzprodukten jahrzehntelang gebunden wird.
Auch die Böden im Wald binden Kohlenstoff langfristig. Wälder entziehen der Luft also große Mengen des klimaschädlichen Treibhausgases und zählen - neben den Ozeanen - zu den wichtigsten Kohlenstoffsenken. Laut dem Statistischen Bundesamt absorbierte das deutsche Waldökosystem im Jahr 2021 somit etwa 6 Prozent netto der jährlichen CO2-Emissionen in Deutschland.
Auch die Böden im Wald binden Kohlenstoff langfristig. Wälder entziehen der Luft also große Mengen des klimaschädlichen Treibhausgases und zählen - neben den Ozeanen - zu den wichtigsten Kohlenstoffsenken. Laut dem Statistischen Bundesamt absorbierte das deutsche Waldökosystem im Jahr 2021 somit etwa 6 Prozent netto der jährlichen CO2-Emissionen in Deutschland.
Wird der Wald hingegen sich selbst überlassen, bestehe die Gefahr, dass der gespeicherte Kohlenstoff wieder freigesetzt wird. Wenn Bäume absterben und ihr Holz verrottet, gelangt dieser zurück in die Atmosphäre. In älteren Wäldern sei die Kohlenstoffbilanz deshalb weitgehend ausgeglichen.
Mit was und wie kommt man ans Ziel, ohne viel CO2 zu produzieren? Und warum man auf das Auto lieber verzichten sollte. 24.11.2022 | 0:57 min
Naturwald: Biodiversität und Anpassungsfähigkeit
Aber ist das wirklich so? Bei der Naturwald Akademie in Lübeck sieht man das anders. Sie plädieren für naturnahe Wälder, die weitestgehend sich selbst überlassen werden. Diese Strategie wird bereits in Nationalparks wie dem Schwarzwald oder dem Harz verfolgt.
Gleichgewicht und Artenvielfalt sorgen für eine höhere Stabilität der Waldökosysteme. Naturnahe Wälder seien demnach anpassungsfähiger gegenüber klimatischen Veränderungen und können besonders Dürre oder Hitze unbeschadeter überstehen.
Außerdem schützen sie effektiver vor Bodenerosion, sind besser für den Wasserhaushalt und sorgen für mehr Biodiversität. Der Erhalt der Biodiversität im Wald sei entscheidend für den Klimaschutz. Gesunde Wälder binden größere Mengen an Treibhausgasen und sichern essenzielle Ökosystemleistungen.
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Zukunft des Waldes: naturnah und bewirtschaftet?
Doch welcher Wald ist nun besser für den Klimaschutz? Liegt der Königsweg vielleicht irgendwo dazwischen? Das Umweltbundesamt sieht eine Kombination von naturnahen und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern als die ideale Lösung:
Heißt im Klartext: Wälder sollten abhängig vom Standort streng geschützt oder naturnah bewirtschaftet werden. Das Klima werde also am besten geschützt, wenn beide Waldformen zusammen funktionieren.
Die Bundesregierung will nun doch erlauben, künftig klimaschädliches Kohlendioxid in Deutschland im Boden zu speichern. Das Verfahren ist hochumstritten.
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Auch die Naturwald Akademie kann sich auf einen Kompromiss einlassen, betont allerdings, dass vor allem der Konsum von kurzlebigen Holzprodukten überdacht werden muss.
Kurzlebige Produkte wie Papier oder Verpackungen müssten sparsamer genutzt werden. Wieviel Holz die Gesellschaft wirklich braucht, sollte dabei unbedingt geklärt sein.
Quelle: ZDF
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