Faszientraining: Was bringen die Übungen fürs Bindegewebe?
Gegen Schmerzen und Verspannung:Faszientraining: Hype oder hilfreich?
von Luisa Herbring
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Faszientraining soll bei Muskelkater und Schmerzen helfen sowie für mehr Beweglichkeit sorgen. Der Hype um Faszienrollen und -bälle ist ungebrochen, der Nutzen jedoch umstritten.
Beim Faszientraining kommt meist eine Faszienrolle oder ein Faszienball zum Einsatz. Sie üben Druck auf das Gewebe aus. Das soll Faszien geschmeidiger machen.
Quelle: Imago / Shotshop
Faszientraining liegt im Trend. Mithilfe von Rolle oder Ball aus Hartschaum soll es gegen Verspannungen und Muskelkater helfen, Schmerzen lindern sowie die Beweglichkeit fördern - so wird es gerne von Herstellern, Fitnessstudios und Gesundheitsblogs angepriesen.
Nahezu alle Körperstellen soll man mit der Faszienrolle oder dem -ball massieren können. Welche Wirkung das Faszientraining mit diesen Hilfsmitteln tatsächlich hat, ist jedoch umstritten.
Was sind Faszien?
Faszien sind nichts anderes als bindegewebsartige Strukturen im Körper wie etwa Sehnen, Bänder, Gelenk- und Organkapseln. Je nachdem, welche Funktion sie an der entsprechenden Körperstelle erfüllen sollen, sind sie unterschiedlich zusammengesetzt. Es gibt zum Beispiel eher dichte und reißfeste, aber auch lockere und dehnbare Faszien.
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Hersteller von Faszienrollen werben mit Schmerzlinderung
Durch Stress und Bewegungsmangel können Faszien verkleben oder verfilzen. Bemerkbar macht sich das unter anderem durch Verspannungen, Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Die Sportindustrie wirbt mit Methoden und Hilfsmitteln, die dem entgegenwirken sollen.
So versprechen Hersteller von Hartschaumrollen oder -bällen unter anderem Muskelentspannung, verbesserte Körperhaltung und die Linderung von Schmerzen. Dafür werden unterschiedlichste Übungen vorgeschlagen, etwa für Rücken, Nacken, Waden, Oberschenkel, Unterarm und Gesäß. Doch ganz so einfach ist es nicht. Sportwissenschaftler Froböse sieht den Trend rund um das Faszientraining kritisch.
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Faszientraining wirkt nicht vorbeugend
Im Bereich der Physiotherapie und im Sport habe das Fasziengewebe schon immer eine Rolle gespielt. Problematisch sei, dass es durch spezielle Hilfsmittel industrialisiert wurde, so Froböse. Um faszialen Problemen vorzubeugen, seien natürliche Bewegungen geeigneter. Der Sportwissenschaftler empfiehlt Dehnübungen, um die Muskulatur und das Bindegewebe in die Länge zu ziehen.
Begleitend dazu könne Faszientraining durchgeführt werden, vorausgesetzt es gibt faszial bedingte Probleme. Denn wer nicht unter Verklebungen oder Verfilzungen leide, komme mit Faszientraining nicht weit. Laut Froböse helfe es nicht gegen Muskelkater, ebenso wenig beschleunige es die Regeneration oder würde pauschal gegen Schmerzen helfen.
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Faszientraining: Weniger ist mehr
Bestimmte Personengruppen sollten nur mit ärztlicher Rücksprache Faszientraining betreiben. Dazu gehören ältere Menschen, chronisch Erkrankte, Menschen mit Bewegungseinschränkungen, frisch Operierte und Personen mit akuten Verletzungen.
Außerdem gilt: Weniger ist mehr. Faszien dürfen nicht überfordert werden. Man sollte nicht an die Belastungsgrenze gehen. Wer aufgrund von faszialen Beschwerden trainiert, sollte das Training langsam und dafür regelmäßig aufbauen. Probleme können sogar verschlimmert werden, wenn Übungen nicht richtig durchgeführt werden. Zu starker Druck kann unter Umständen die Venenklappen, Gefäße, Nervengewebe sowie Knochen schädigen.
Krankenkassen bieten Kurse für Faszientraining an
Froböse rät dazu, nicht allein und ohne fachliche Anleitung Faszien zu trainieren. Stattdessen solle man sich professionelle Hilfe holen, zum Beispiel in Form von Physiotherapie. Fachliche Anleitung bieten auch einige Krankenkassen in speziellen Faszien-Kursen.
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