Israel: Bodeneinsätze auf gesamten Gazastreifen ausgeweitet
Armeesprecher Hagari:Israel: Einsätze nun im gesamten Gazastreifen
|
Israel weitet laut Armeesprecher Hagari seine Bodenoffensive im Gazastreifen auf das gesamte Gebiet aus. Man gehe dort militärisch vor, "wo die Hamas Hochburgen" habe.
Israel hat den Einsatz der Bodentruppen auf den Süden im Gazastreifen ausgeweitet, um dort die islamistische Hamas zu bekämpfen. Zivilisten wurden zur Flucht aufgefordert. 04.12.2023 | 1:37 min
Gut fünf Wochen nach dem Beginn der Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens hat das israelische Militär nach eigenen Angaben seine Einsätze am Boden auf das gesamte Palästinensergebiet ausgeweitet. Bei dem Einsatz gingen die Soldaten gegen Ziele der Terrororganisation Hamas vor, so der Armeesprecher.
Israels Militär: 200 Hamas-Ziele in der Nacht angegriffen
In der Nacht griff die Armee nach eigenen Angaben im Gazastreifen 200 Ziele der Hamas an. Soldaten hätten etwa die "Terror-Infrastruktur" in einer Schule im Ort Beit Hanun im Norden des Gazastreifens attackiert, wie das Militär mitteilte. Soldaten seien aus der Schule heraus angegriffen worden. Auf dem Gelände sollen sich demnach zwei Tunnelschächte befunden haben, einer sei unter anderem mit Sprengfallen versehen gewesen.
Israel wirft der Hamas immer wieder vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Terrororganisation weist dies zurück.
Posting der Israel Defense Forces (IDF)
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
IDF: Luftangriffe auf eigene Einsatzkräfte verhindert
Israels Armee hat nach eigener Darstellung in mehreren Fällen zudem Angriffe auf ihre Einsatzkräfte im Gazastreifen durch Luftangriffe verhindert. Auch die Marine habe in der Nacht zu Montag Ziele der islamistischen Hamas attackiert. Extremistische Palästinenser hätten am Montag erneut Raketen in Richtung Israel gefeuert. In Grenzorten nahe des Gazastreifens wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst.
Augenzeugen berichteten, Dutzende israelische Panzer, Truppentransporter und Bulldozer seien am heutigen Montag in den südlichen Gazastreifen vorgedrungen. Sie seien auf Höhe der Stadt Chan Junis in das Palästinensergebiet gefahren. Die Berichte ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Orte im Gazastreifen
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Das israelische Militär forderte über den Kurznachrichtendienst X zur Evakuierung von fast zwei Dutzend Stadtvierteln in und um Chan Junis auf. Es veröffentlicht eine Karte mit Pfeilen, die Richtung Süden zeigen und so signalisieren, wohin sich die Bewohner begeben sollen. Israel weist auf diese Weise für die Zivilbevölkerung sogenannte sichere Bereiche aus.
Gaza-Bewohner und Vertreter der Vereinten Nationen haben jedoch erklärt, dass es schwierig ist, den Anweisungen nachzukommen wegen Problemen bei den Internetverbindungen und der Stromversorgung.
Israels Armee hat den Einsatz der Bodentruppen auf den ganzen Gazastreifen ausgeweitet. Was das für die Zivilbevölkerung bedeutet, erklärt ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge.04.12.2023 | 1:46 min
Berlin fordert Israel zum Schutz von Zivilisten in Gaza auf
Die Bundesregierung hat Israel eindringlich zum Schutz der Zivilbevölkerung ermahnt. Die Ausweitung des Einsatzes auf den südlichen Gazastreifen "erhöht natürlich nochmal das Risiko, dass Zivilistinnen und Zivilisten bei Militäroperationen zu Schaden kommen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin.
Weiter sagte der Sprecher: "Es ist genauso wichtig, dass sich Israel an das humanitäre Völkerrecht hält." Er forderte Israel auf, die Zivilbevölkerung in den betroffenen Gebieten vor bevorstehenden Kampfeinsätzen zu warnen - und ihr die Möglichkeit zu geben, sich in Sicherheit zu bringen.
Baerbock fordert von Israel: Ziviles Leid im Gazastreifen lindern
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte das israelische Selbstverteidigungsrecht im Gaza-Krieg - rief Israels Regierung zugleich aber auf, die Menschenrechte zu achten. "Die zentrale Frage ist, wie dieses Recht auf Selbstverteidigung ausgeführt wird. Dass es gerade in dieser Phase eine Verantwortung gibt, ziviles Leid zu lindern", sagte die Grünen-Politikerin am Montag bei einer Konferenz der Bundestagsfraktion ihrer Partei in Berlin. "Denn es sind schon zu viele Palästinenserinnen und Palästinenser gestorben", ergänzte sie.
Wie weiter mit Gaza? Israels Ex-Außenministerin Livni erklärt im heute journal, warum die Menschen ihrer Ansicht nach nur frei sein können, wenn die Hamas nicht mehr existiert.03.12.2023 | 7:01 min
Sie mache bei ihren Gesprächen auch in Israel immer wieder deutlich, "dass der grausame Terror der Hamas gegen Israel nur enden kann, wenn wir gemeinsam alles dafür tun, Palästinenserinnen und Palästinensern ebenso eine Zukunftsperspektive zu geben", sagte Baerbock. Sie betonte:
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.