Diplomaten: Verhandlungen über dreitägige Nahost-Feuerpause
Diplomaten berichten:Gaza-Krieg: Feuerpause gegen Geiseln?
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Diplomaten verhandeln derzeit offenbar über eine dreitägige humanitäre Feuerpause in Nahost. Dabei geht es wohl auch darum, möglichst viele Geiseln frei zu bekommen.
Im Gaza-Krieg wird nach Angaben aus diplomatischen Kreisen derzeit über eine dreitägige humanitäre Feuerpause verhandelt. Im Austausch könnten etwa ein Dutzend Geiseln freigelassen werden, die beim Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober aus Israel in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Das sagten zwei Gewährspersonen in Ägypten - ein Vertreter der Vereinten Nationen und ein westlicher Diplomat, die anonym bleiben wollten.
Freilassung ziviler Geiseln mit ausländischen Pässen
Im Rahmen des vorgeschlagenen Abkommens würde die Hamas ein Dutzend zivile Geiseln freilassen, die meisten von ihnen mit ausländischen Pässen. Zudem solle den Vermittlern eine vollständige Liste mit den Namen aller Geiseln in den Händen der Hamas vorgelegt werden, sagten die Gewährsleute.
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
ZDFheute Infografik
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Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz soll die Geiseln besuchen können. Die Vereinbarung würde die Lieferung von mehr Hilfsgütern und einer begrenzten Menge Treibstoff in den Gazastreifen ermöglichen, um die dort festsitzenden Zivilisten zu unterstützen.
Den Angaben der Gewährsleute zufolge wird das Abkommen von Katar, Ägypten und den Vereinigten Staaten vermittelt. Einer von ihnen sagte, die Einzelheiten würden in dieser Woche in Kairo mit dem CIA-Chef und einer israelischen Delegation diskutiert. Die Vermittler arbeiteten derzeit an einem Vertragsentwurf.
USA: Blaupause für künftige Feuerpausen denkbar
Von amerikanischer Seite verlautete, die Regierung von US-Präsident Joe Biden habe keinen konkreten Zeitrahmen für eine Pause der israelischen Militäreinsätze vorgeschlagen. Sie habe aber angeregt, dass Israel die Dauer einer Pause an die Freilassung einer bestimmten Anzahl von Geiseln knüpft.
Wenn eine Einigung erzielt und die Vereinbarung erfolgreich umgesetzt werden könne, dann könne dieselbe Formel für weitere Feuerpausen und Freilassungen erneut angewandt werden.
ZDF-Reporterin: Israel hat Angst vor Feuerpause
Bisher hält die israelische Regierung entschlossen an ihrer Haltung fest, berichtet ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf. Eine Feuerpause werde es nur geben, wenn alle Geiseln freikommen. "Das sind 241 Geiseln, die immer noch in den Händen der Hamas befinden."
Das Angebot, das die Hamas offenbar auf den Tisch gelegt habe, wonach zwölf Geiseln im Austausch für eine Feuerpause von 72 Stunden freigelassen werden könnten, werde von dem meisten Israelis sehr kritisch gesehen, berichtet Eigendorf.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.