US-Wahlkampf: Trump attackiert Harris - "auf einmal schwarz"
Herkunft infrage gestellt:"Auf einmal schwarz": Trump attackiert Harris
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Bei einem Auftritt in Chicago liefert sich Donald Trump einen Schlagabtausch. Dabei greift er Kamala Harris scharf an und stellt ihre Herkunft in Frage - Harris kontert.
Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine Kontrahentin Kamala Harris bei einem Auftritt in Chicago scharf angegriffen und ihre ethnische Zugehörigkeit infrage gestellt.
01.08.2024 | 1:51 min
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine wahrscheinliche demokratische Kontrahentin Kamala Harris mit Blick auf ihre Herkunft und Hautfarbe scharf angegriffen und rassistisch beleidigt.
"Sie war immer indischer Abstammung und hat nur mit ihrer indischen Abstammung geworben", sagte Trump bei einem Auftritt beim Nationalen Verband Schwarzer Journalistinnen und Journalisten in Chicago am Mittwoch.
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Der frühere US-Präsident schob nach. "Also ich weiß es nicht: Ist sie indisch oder ist sie schwarz?" Er respektiere beides, doch Harris selbst tue es angesichts ihrer "Kehrtwende" offenbar nicht. "Ich glaube, das sollte sich jemand anschauen."
Die Szene im Video
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Harris ist die erste Frau, die erste Schwarze und die erste Amerikanerin mit asiatischen Wurzeln, die den Eid als US-Vizepräsidentin abgelegt hat. Sie wurde in Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien geboren.
Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter - eine Krebsforscherin und Bürgerrechtlerin - kam aus Indien. Schlägt Harris bei der US-Wahl im Herbst Herausforderer Trump, wäre sie die erste Frau im höchsten US-Amt.
Wer ist die amtierende Vizepräsidentin? Ein Porträt.21.07.2024 | 2:14 min
Harris: Trumps "gleiche alte Show"
Harris sagte bei einem Wahlkampfauftritt im Bundesstaat Texas, Trump habe in Chicago "die gleiche alte Show" von "Spaltung" und "Respektlosigkeit" abgeliefert.
Mit Blick auf die Töne, die Trump bei seinem Auftritt anschlug, sagte Harris: "Das amerikanische Volk verdient einen Anführer, der die Wahrheit sagt, einen Anführer, der nicht mit Feindseligkeit und Wut reagiert, wenn er mit den Fakten konfrontiert wird."
Empörung über Trumps Äußerungen
Das Weiße Haus reagierte empört auf Trumps Aussagen. Sprecherin Karine Jean-Pierre nannte die Äußerungen "beleidigend" und "abstoßend". Jean-Pierre - selbst die erste schwarze Frau auf dem Sprecherposten im Weißen Haus - betonte:
Der Kommunikationsdirektor von Harris' Wahlkampfteam, Michael Tyler, teilte mit, "die Feindseligkeit, die Donald Trump heute auf der Bühne gezeigt hat, ist die gleiche Feindseligkeit, die er sein ganzes Leben, während seiner gesamten Amtszeit und während seines gesamten Präsidentschaftswahlkampfs gezeigt hat, während er sich darum bemüht, an die Macht zurückzukehren".
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Kritik aus Trumps eigenen Reihen
Für seine Aussagen erntete Trump auch Kritik aus der eigenen Partei. Ein führender Republikaner im Senat, John Thune, sagte, dass sich der ehemalige Präsident in seinem Wahlkampf gegen Vizepräsidentin Harris auf politische Themen und nicht auf die ethnische Zugehörigkeit konzentrieren solle.
"Die Kampagne soll, sie muss sich, auf die Themen konzentrieren, und es gibt viel zu besprechen. Ich denke, dass da der Fokus drauf liegen sollte. So werden wir im November gewinnen", zitiert ihn das US-Nachrichtenportal "The Hill".
Zuvor hatten bereits andere führende Republikaner im Kongress, darunter Sprecher Mike Johnson, Trump davor gewarnt, Diversitäts-, Gleichstellungs- und Inklusionspolitik zu nutzen, um Harris anzugreifen.
Der Weg zur Präsidentschaftswahl
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Trump fiel bereits mit Mythen zu Harris' und Obamas Herkunft auf
Trump hatte bereits 2020 vor Harris' Amtsantritt rassistischen Verschwörungstheorien über die Demokratin Raum verschafft. Darin wurde angezweifelt, ob sie überhaupt Vizepräsidentin werden dürfe, weil ihre Eltern bei ihrer Geburt noch keine US-Bürger gewesen seien.
Schon Jahre zuvor hatte Trump sich an Verschwörungstheorien beteiligt, die Ex-Präsident Barack Obamas Geburtsort und damit seine Qualifikation fürs höchste Staatsamt infrage gestellt hatten.
Trump war damals einer der prominentesten Vertreter der Theorie, wonach Obama in Kenia geboren worden sein soll. Obama, der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten, kam im US-Bundesstaat Hawaii zur Welt. Zuletzt hatte er seine Unterstützung für Kamala Harris ausgesprochen.
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Der Republikaner Donald Trump hat die US-Wahl 2024 gewonnen und wird der 47. Präsident der USA. Er trat gegen die Demokratin Kamala Harris an. News und Hintergründe zur US-Wahl.