Trumps Kabinett: Marco Rubio soll US-Außenminister werden

    Trumps Kabinett:Marco Rubio soll US-Außenminister werden

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    Es sind Hardliner und loyale Gefolgsleute, die Donald Trump in sein Team holt - immer mehr mögliche Personalien werden öffentlich. Auch ein ehemaliger Konkurrent ist dabei.

    Der neu gewählte US-Präsident Donald Trump und Senator Marco Rubio.
    In den USA wird Lee Zeldin neuer Chef der Umweltbehörde. Nationaler Sicherheitsberater soll offenbar Mike Waltz werden, Marco Rubio Außenminister.12.11.2024 | 0:28 min
    US-Präsidentschaftswahlsieger Donald Trump wird einem Medienbericht zufolge wohl Floridas Senator Marco Rubio zu seinem Außenminister ernennen. Die Zeitung "New York Times" berichtete unter Berufung auf drei mit Trumps Überlegungen vertraute Quellen, dass die Entscheidung zwar noch nicht final sei, der künftige Präsident sich aber auf die Ernennung Rubios festgelegt zu haben scheine. Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtete über die Personalie.
    Der in Florida geborene Sohn kubanischer Einwanderer könnte damit nach dem Amtsantritt von Donald Trump im Januar der erste lateinamerikanische Spitzendiplomat der USA werden. Die mögliche Nominierung Rubios gilt als strategischer Schritt Trumps, um seine Erfolge bei den Latino-Wählern zu festigen.
    Das US-Kapitol ist in Washington DC zu sehen, am 10. November 2024
    Strafzölle, Deportation von Zuwanderern, die Aufhebung von Naturschutzgebieten für Öl: Mit Trump und einem linientreuen Kabinett kündigen sich in den USA massive Veränderungen an.10.11.2024 | 2:18 min

    Rubio war 2016 noch Kontrahent Trumps

    Der 53-Jährige gilt als entschiedener Verfechter einer harten Außenpolitik. Im Jahr 2016 wetteiferte er noch mit Trump um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner und nannte ihn einen Hochstapler und "die vulgärste Person, die jemals die Präsidentschaft anstrebte".
    Rubio würde im Fall seiner Ernennung einer der wesentlichen Architekten der America-First-Außenpolitik von Trumps zweiter Amtszeit werden. Der künftige Staatschef hatte angekündigt, die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten zu beenden und eine weitere Verwicklung des US-Militärs im Ausland zu vermeiden.
    Rubios Senatorenkollege aus Florida, Rick Scott, beglückwünschte ihn im Onlinedienst X. Der 53-Jährige werde "die amerikanische Führungsrolle in der Welt, besonders in Lateinamerika, wiederherstellen" und die USA mit "Würde und Mut vertreten", erklärte Scott.
    Post von Rick Scott
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    Pete Hegseth nach einem Meeting.
    John Ratcliffe.
    Marco Rubio
    Michael Waltz
    Tom Homan
    Kristi Noem, Gouverneurin von South Dakota, aufgenommen am 23.02.2024
    Lee Zeldin
    Susie Wiles
    Stephen Miller
    Elise Stefanik
    Robert F. Kennedy Jr.
    Elon Musk

    Pete Hegseth soll Verteidigungsminister werden

    Laut Trump habe Pete Hegseth "sein ganzes Leben als Kämpfer für das Land verbracht".

    Quelle: AP


    Migrations-Hardliner soll Vize-Stabschef werden

    Auch andere mögliche Personalien für das künftige Regierungsteam Trumps werden nach und nach bekannt. So bekommt offenbar Stephen Miller, der schon in Trumps erster Amtszeit mit Plänen für eine Abschiebung von Migranten auffiel, wieder eine Position im Weißen Haus. Diesmal solle er stellvertretender Stabschef des künftigen US-Präsidenten werden, berichteten unter anderem der Nachrichtensender CNN und die "New York Times".
    Miller werde weitreichende Kompetenzen bekommen. In der gehandelten Position muss er aber nicht vom Senat bestätigt werden. Bei einem von Trumps Wahlkampf-Events hatte Miller der Menge zugerufen: "Amerika ist für Amerikaner - und nur für Amerikaner." Trump werde kriminelle Migranten, Kartelle und Gangs aus dem Land vertreiben, sagte er.
    Er wäre bereits der zweite Migrations-Hardliner in Trumps Team nach Tom Homan, der als "Grenz-Zar" die Massenabschiebung von irregulär eingewanderten Ausländern beaufsichtigen soll. Homan setzte in Trumps erster Amtszeit die Trennung von Kindern von ihren Eltern an der US-Grenze um.
    Christian Sievers im Gepräch mit Rüdiger Bachmann
    Trump werde den Supreme Court zu seinen Gunsten besetzen und den Beamtenapparat umbauen, sagt Wirtschaftsprofessor Rüdiger Bachmann. Die EU müsse geschlossener denn je auftreten.10.11.2024 | 6:16 min

    Möglicher künftiger Sicherheitsberater tritt hart gegen China auf

    US-Medien berichten zudem, dass der im US-Repräsentantenhaus sitzende Abgeordnete Michael Waltz den Posten des Nationalen Sicherheitsberaters im Weißen Haus bekommen soll.
    Das frühere Spezialeinheitenmitglied ist für seine kritische Haltung gegenüber China bekannt. In seinem kürzlich veröffentlichten Buch schrieb er, die USA befänden sich in einem "existenziellen" Kampf mit der Kommunistischen Partei Chinas. Bei einer Rede im vergangenen Monat äußerte er Sorge über eine seinen Worten nach in China stattfindende "militärische Aufrüstung im Stil der 1930er Jahre in Nazi-Deutschland".
    In einem Meinungsbeitrag im Magazin "Economist" betonte er, der nächste US-Präsident müsse rasch die Kriege in der Ukraine und in Nahost zum Abschluss bringen, um sich auf China zu fokussieren.
    SGS Schmidt
    In den chinesischen Nachrichten wurde kaum ein Wort über die US-Wahl verloren, sagt ZDF-Korrespondentin Elisabeth Schmidt. China habe sich auf das Szenario vorbereitet. 06.11.2024 | 1:53 min

    Trump will Ölförderung ausbauen

    Nächster Chef der US-Umweltbehörde EPA soll ebenfalls ein langjähriger Unterstützer Trumps werden, der ehemalige Kongressabgeordnete Lee Zeldin. Er werde "schnelle und faire" Entscheidungen zur Lockerung von Regulierungen treffen, hatte der designierte Präsident Trump angekündigt. Zugleich werde er aber die "höchsten Umweltstandards einhalten", um den USA die sauberste Luft und das sauberste Wasser auf dem Planeten zu sichern.
    Der Republikaner Trump bestreitet, dass es eine Klimakrise gibt. Für seine zweite Amtszeit kündigt er einen weitreichenden Ausbau der heimischen Förderung von Öl und Erdgas an.
    Klimaprotest in den USA vor dem Weißen Haus
    Bei der US-Wahl entschied sich auch, wie es wohl mit der Klimapolitik in den USA weitergeht.31.10.2024 | 28:02 min
    Quelle: dpa, AFP, Reuters

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