Republikaner in erster TV-Debatte - ohne Trump

    FAQ

    Was ist zu erwarten?:Republikaner in erster Debatte - ohne Trump

    Claudia Bates
    von Claudia Bates
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    Die US-Republikaner diskutieren erstmals über die Nominierung ihres Präsidentschaftskandidaten. Donald Trump hat seine Teilnahme abgesagt. Trotzdem wird sich alles um ihn drehen.

    DeSantis am Renderpult vor einer riesigen US-Flagge
    Ron DeSantis, Gouverneur von Florida, gilt als größter Herausforderer Trumps. (Archivbild)
    Quelle: dpa/Nathan J. Fish

    Wer wird in den USA als Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei nominiert? Einer Antwort will man in der Nacht zum Donnerstag um 03:00 deutscher Zeit in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin näherkommen: Die erste Fernsehdebatte vor den parteiinternen Vorwahlen der Republikaner steht an.

    Wer tritt für die Republikaner an?

    Für eine Qualifizierung waren Umfragewerte und die Zahl an Spendern entscheidend. Nachdem Ex-US-Präsident Donald Trump seine Teilnahme abgesagt hatte, werden bei der vom rechten Sender Fox News organisierten Veranstaltung, die um drei Uhr nachts deutscher Zeit beginnt, auftreten:
    • Ron DeSantis, Gouverneur Florida
    • Mike Pence, früherer US-Vizepräsident
    • Vivek Ramaswamy, Biotech-Unternehmer
    • Nikki Haley, frühere UN-Botschafterin und Ex-Gouverneurin von South Carolina
    • Tim Scott, Senator aus South Carolina
    • Chris Christie, ehemaliger Gouverneur von New Jersey
    • Doug Burgum, Gouverneur von North Dakota
    • Asa Hutchinson, früherer Gouverneur von Arkansas

    Wann finden die Vorwahlen statt?

    Die Vorwahlen der Republikaner finden zwischen Januar und Juni kommenden Jahres statt. Der Sieger der Vorwahlen wird am 5. November 2024 Amtsinhaber Joe Biden herausfordern, der sich um eine Wiederwahl bewirbt.

    Wer liegt in den Umfragen vorne?

    Im Moment liegt Donald Trump bei den Republikanern so weit vorn, dass alle anderen gegen ihn chancenlos erscheinen. Die Umfragen zeigen Trump bei komfortablen 56 Prozent der republikanischen Stimmen, den zweitplatzierten Ron DeSantis weit abgeschlagen bei knapp 15 Prozent.
    Dass Trump selbst es ablehnt, an der Debatte teilzunehmen, könnte den anderen Teilnehmern den Raum auf der Bühne lassen, sich zu profilieren. Der frühere Präsident gibt sich selbstbewusst. Er hält es nicht für nötig, mit seinen Rivalen die Bühne zu teilen.

    Die Öffentlichkeit weiß, wer ich bin und was für eine erfolgreiche Präsidentschaft ich hatte.

    Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social

    Was bedeutet Trumps Abwesenheit?

    Die debattierenden republikanischen Anwärter auf die Kandidatur stellt das vor eine besondere Herausforderung: Trump wird nicht anwesend sein - und doch wird sich alles um ihn drehen. Sie müssen zu ihm, zu seinen zahlreichen Gerichtsprozessen, Stellung beziehen.
    "Ich denke, Trump hat recht, sich von der Debatte fernzuhalten", sagt David Greenberg von der Rutgers-Universität dem Magazin "Newsweek".

    Sie werden schattenboxen. Sie werden ein wenig armselig aussehen, wenn sie ihn angreifen und er ist nicht da. Aber gleichzeitig müssen sie das, er liegt vorn. Sie müssen ihn angreifen.

    David Greenberg, Rutgers-Universität, New Jersey

    Wenn sie ihn aber attackieren, könnten sie seine treuesten Anhänger verlieren, immerhin rund 30 Prozent der republikanischen Wähler. Für diejenigen Kandidaten, die sich ernsthafte Hoffnungen auf die Kandidatur machen, eine schier unmögliche Gratwanderung.
    Collage: Die Gesichter von Joe Biden und Donald Trump im Profil. Im Hintergrund eine US-amerikanische Flagge.
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    Wie ist die Lage bei Ron DeSantis?

    Für Ron DeSantis, den Gouverneur von Florida, geht es um alles. Er lag einst Kopf an Kopf mit Trump, doch sein Wahlkampf ist gespickt mit Fehlern und Peinlichkeiten. Für die große Bühne scheint er zu klein, er steht bei dieser Debatte unter dem größten Druck. "Wenn er sich nicht gut schlägt, werden die Menschen auch das letzte bisschen Geduld mit ihm verlieren. Er hat keinen Spielraum für Fehler", sagt die republikanische Strategin Liz Mair.
    Dabei wird er das Hauptziel für Angriffe sein. Schon jetzt prügelt Chris Christie, der ehemalige Gouverneur von New Jersey, auf DeSantis ein, nachdem bekannt geworden ist, dass DeSantis in der Debatte Trump nicht angreifen, sondern verteidigen will. "Verschwinde zur Hölle aus dem Rennen, wenn Du Trump verteidigst. DeSantis sollte Trump einen Gefallen tun und der ganzen Partei, indem er zurück nach Florida geht und Donald Trump seine Unterstützung zusagt."
    DeSantis hatte im Mai seine Bewerbung um die Kandidatur verkündet:

    Wie steht es um die restlichen Kandidaten?

    Christie selbst hat nichts zu verlieren, deshalb operiert er mit dem politischen Vorschlaghammer, greift Trump frontal an. Er liegt in Umfragen bei rund drei Prozent, gehörte einst zum Trump-Orbit, eine Karriere in dessen Regierung blieb ihm aber versagt. Er weiß, dass er mit seiner Strategie der verbrannten Erde die Trump-Unterstützer nicht hinter sich bringt. Er hofft aber, dass er mit seinen scharfen Attacken eine weitere Trump-Präsidentschaft verhindern kann.
    Die anderen Kandidaten werden vor allem versuchen, auf sich aufmerksam zu machen und die Wähler hinter sich zu bringen, die endgültig genug von Trump haben. Nikki Haley, die frühere Gouverneurin von South Carolina, wird für einen Generationswechsel plädieren, ebenso wie der Senator aus South Carolina, Tim Scott.
    Vivek Ramaswamy, ein Unternehmer, zeigt sich als eine Art neue Version von Trump. Und Trumps früherer Vize-Präsident Mike Pence hatte Mühe, sich überhaupt für die Debatte zu qualifizieren.

    Was macht Trump während der Debatte?

    Werden Sachfragen, politische Inhalte, überhaupt eine Rolle spielen? Ja, aber begrenzt, sagt Alex Conant, ein republikanischer Wahlkampf-Stratege:

    Trump wird im Mittelpunkt stehen, ob er da ist oder nicht. Jede Frage wird sich um Trump drehen. Die ganzen Vorwahlen drehen sich nur darum, ob die Republikaner Trump noch einmal nominieren oder nicht.

    Alex Conant, Wahlkampfstratege der Republikaner

    Und natürlich wird der frühere Präsident seinen Gegenkandidaten am Abend nicht das Rampenlicht überlassen. Nein, er plant ein Gegenprogramm: Dem früheren Moderator von Fox News, Tucker Carlson, wird er auf der Plattform X, vormals Twitter, ein Interview geben und so dafür sorgen, dass sowieso er und nicht die anderen, das Hauptgesprächsthema ist.

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