Huthi-Rebellen kapern Frachtschiff im Roten Meer

    Geiselnahme vor Jemen:Huthi-Rebellen kapern Frachtschiff

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    Huthi-Rebellen haben vor der Küste Jemens ein Frachtschiff gekapert und Geiseln genommen. Die Rebellen behaupten, es sei ein israelisches Schiff. Doch Israel dementiert.

    Huthi-Rebellen verüben Angriff auf Handelsschiff im Roten Meer.
    Huthi-Rebellen haben das Frachtschiff "Galaxy Leader" vor der Küste Jemens gekapert.
    Quelle: AP

    Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen. Die Rebellen hätten an Bord des Autotransporters "Galaxy Leader" die Kontrolle übernommen, berichtete der Nachrichtensender Al-Hadath am Sonntag. An Bord sind nach Angaben Israels 25 Besatzungsmitglieder, darunter aus der Ukraine, Bulgarien und Mexiko sowie aus den Philippinen.

    Huthis erklären Schiffe mit Israel-Verbindungen zu "legitimen Zielen"

    Die Huthi-Rebellen teilten mit, sie hätten bei einem "Militäreinsatz" im Roten Meer ein israelisches Schiff gekapert und zur jemenitischen Küste gebracht. Hintergrund sei eine "moralische Verpflichtung gegenüber dem unterdrückten palästinensischen Volk", hieß es in einer Mitteilung bei X von Huthi-Militärsprecher Jahja Sari. Alle Schiffe mit Verbindungen zum "israelischen Feind" würden "legitime Ziele", schrieb er weiter.

    Wenn die internationale Gemeinschaft sich um die Sicherheit und Stabilität der Region sorgt und den Konflikt nicht ausweiten will, sollte sie Israels Aggression gegen Gaza stoppen.

    Jahja Sari, Huthi-Militärsprecher

    ... sind offiziell als Ansar Allah, die "Unterstützer Gottes" bekannt und gehören der Glaubensgemeinschaft der Zaiditen an, einem Zweig des schiitischen Islams. Im Nordjemen herrschen sie in einer Art Zwergstaat, wo sie ihre religiöse Ideologie auf totalitäre Weise durchsetzen. Sie kontrollieren alle Bereiche des öffentlichen Lebens und erheben unter anderem Zölle und Steuern.

    Israel widerspricht Huthi-Rebellen

    Das israelische Militär wies die Darstellung der Huthi-Rebellen umgehend zurück und erklärte ebenfalls auf X, es handele sich nicht um ein israelisches Schiff. Der Frachter gehört israelischen Angaben zufolge einem britischen Unternehmen und fährt unter Flagge der Bahamas.
    Ein Sprecher der israelischen Armee sprach von einem "sehr schwerwiegendem Vorfall mit globaler Reichweite". Der Frachter sei von der Türkei auf dem Weg nach Indien gewesen. Israelische Staatsangehörige seien nicht an Bord. Er betonte nochmal, es handle sich um "kein israelisches Schiff".

    Der Jemen liegt im Süden der Arabischen Halbinsel. An ihr vorbei führt eine der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt vom und zum Suezkanal in Ägypten. Dieser Kanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer, darunter auch Öl und Flüssiggas.

    Israel macht Iran für Angriff auf Frachter verantwortlich

    Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu machte den Iran direkt für den Angriff verantwortlich. "Wir verurteilen den iranischen Angriff auf ein internationales Schiff aufs Schärfste", teilte ein Sprecher mit. "Dies ist ein weiterer Akt des iranischen Terrorismus".
    Der Iran hat Vorwürfe Israels zurückgewiesen. Derlei Anschuldigungen seien "unzutreffend", sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, am Montag vor Journalisten. Israel suche angesichts seiner "großen Niederlage" im Gazastreifen nach einer "Rechtfertigung, indem es die Islamische Republik Iran beschuldigt", fügte er hinzu.

    Gekapertes Schiff: Japan will vermitteln

    Japan will bei der Freigabe des gekaperten Schiffes vermitteln. Tokio stehe "in Kontakt mit Israel", erklärte die japanische Außenministerin Yoko Kamikawa.

    Zusätzlich zur direkten Kontaktaufnahme mit den Huthis drängen wir auch Saudi-Arabien, Oman, den Iran und andere betroffene Länder, die Huthis nachdrücklich zur baldigen Freilassung des Schiffes und der Besatzungsmitglieder aufzufordern.

    Yoko Kamikawa, japanische Außenministerin

    Japans Regierung werde "weiterhin in Zusammenarbeit mit den betroffenen Ländern die notwendigen Maßnahmen ergreifen und dabei die Situation berücksichtigen", fügte Kamikawa hinzu. Japans Regierung hatte die Inbesitznahme des Schiffes zuvor "aufs Schärfste" verurteilt.

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