Eskalationsmodus in Nahost: Wie steht es um eine Feuerpause?

    Bemühungen um Waffenruhe:Nahost: Gespräche hinter den Kulissen?

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    Die Lage in Nahost droht zu eskalieren, eine Waffenruhe scheint in weiter Ferne - aber hinter den Kulissen laufen offenbar Gespräche.

    Straßenproteste von pro-palästinensischen Demonstranten auf deutschen Straßen
    Ein Jahr nach dem Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 - Deutschland und der Nahost-Konflikt: Auch hierzulande verhärten sich die Fronten zwischen verschiedenen Gruppen.08.10.2024 | 30:03 min
    Nahezu täglich beschießen sich die libanesische Hisbollah-Miliz und die israelischen Streitkräfte - ein Jahr nach Beginn der Gefechte verschärft sich die Lage weiter: Nach Behördenangaben wurden bei israelischen Angriffen auf den Libanon allein am Dienstag mindestens 36 Menschen getötet. Die Schiiten-Miliz Hisbollah wiederum feuerte nach Angaben des israelischen Militärs rund 180 Raketen vom Libanon auf Israel ab.
    TN: Verschiebt Israel die Macht in Nahost?
    Nach dem Tod des Hisbollah-Chefs geht Israel weiter gegen die Terrormiliz im Libanon vor. Wie reagiert Iran auf die mögliche Machtverschiebung? ZDFheute live analysiert.30.09.2024 | 32:52 min

    Bericht: Telefonat zwischen Biden und Netanjahu

    Nach knapp zweimonatiger Funkstille und mit Blick auf einen möglichen Vergeltungsschlag Israels gegen den Iran will US-Präsident Joe Biden einem Bericht zufolge an diesem Mittwoch voraussichtlich mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefonieren. Das berichtete das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf US-Beamte.
    Netanjahu habe sich am Dienstagabend mit Ministern und den Leitern des israelischen Militärs und Geheimdienstes getroffen, um eine Entscheidung über den Umfang und den Zeitpunkt der israelischen Angriffe zu treffen, hieß es unter Berufung auf israelische Beamte. Demnach sollen Israels Vergeltungsmaßnahmen "voraussichtlich erheblich sein" und eine Kombination aus Luftangriffen auf militärische Ziele im Iran und verborgenen Angriffen sein.
    Ein Mann blickt auf den Rauch der Raketen in Beirut
    In der Nacht hat Israels Luftwaffe erneut Ziele der Hisbollah im Libanon angegriffen. Unterdessen sollen auch im Gazastreifen mindestens 24 Menschen getötet worden sein.06.10.2024 | 0:22 min

    Gespräche mit Iran über Waffenstillstand

    Zuvor hatte die israelische Regierung einen Besuch von Verteidigungsminister Joav Galant in den USA noch kurzfristig abgesagt. Laut einem Bericht von Axios wollte Netanjahu die Reise seines Verteidigungsministers nicht genehmigen, solange das Sicherheitskabinett nicht über eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff entschieden und der Regierungschef nicht mit Biden gesprochen habe. Aufgrund der US-Kritik an der israelischen Kriegsführung waren die Beziehungen zwischen Washington und Tel Aviv zuletzt angespannt.

    Die mit dem Iran verbündete Hisbollah hatte einen Tag nach dem von der islamistischen Hamas und anderen Extremisten verübten Massaker am 7. Oktober 2023 begonnen, Raketen auf Israel abzufeuern. Das israelische Militär nahm seinerseits immer wieder Stellungen der Schiiten-Miliz unter Beschuss. Zuletzt weitete die Luftwaffe ihre Angriffe erheblich aus. Seit Ausbruch der Gefechte vor einem Jahr wurden laut offiziellen Angaben im Libanon mindestens 2.119 Menschen getötet und 10.019 weitere verletzt. Das Gesundheitsministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Hisbollah-Kämpfern.

    Quelle: dpa

    Wie der israelische Fernsehsender Channel 12 berichtet, haben die USA und mehrere arabische Staaten geheime Gespräche mit dem Iran über einen Waffenstillstand an allen Fronten aufgenommen. Israel sei gegenwärtig nicht an den Gesprächen beteiligt, aber darüber informiert worden. Der Iran hatte in der vergangenen Woche Israel mit rund 200 Raketen direkt angegriffen.
    Rauch über Gebiet im Süd-Libanon
    Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hat Israels Präsident Netanjahu mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht. Beim Kampf gegen die Hisbollah ist derweil keine Pause in Sicht. 02.10.2024 | 1:44 min
    Die Regierung in Teheran unterstützt die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon, die Hamas im Gazastreifen und die Huthi-Miliz im Jemen, die ihrerseits immer wieder Israel angreifen. Channel 12 zitierte einen ranghohen israelischen Beamten:

    Wir befinden uns derzeit in einer Position der Stärke. Ein Waffenstillstand müsste zu unseren Bedingungen vereinbart werden.

    Ranghoher israelischer Beamter

    Wie die Agentur Reuters unter Berufung auf libanesische Regierungskreise berichtet, machen hochrangige Hisbollah-Vertreter eine Waffenruhe nicht mehr von einem Ende der Kämpfe im Gazastreifen abhängig. Die Miliz habe ihre Haltung angesichts des massiven Drucks geändert. "Wir werden unser Schicksal nicht an das Schicksal von Gaza binden", zitiert die Agentur den Drusen-Vertreter Walid Jumblatt.
    Am Dienstag hatte der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassem lediglich erklärt, man unterstütze die politischen Bemühungen um einen Waffenstillstand. Eine formelle Erklärung zu den Bedingungen gab die Gruppe jedoch nicht heraus.

    Nachrichten | Thema
    :Der Nahost-Konflikt

    Krieg in Nahost: Mit der Terrorattacke der Hamas ist der Konflikt eskaliert. Israel greift infolgedessen Ziele im Gazastreifen an. Aktuelle Nachrichten und Hintergründe.
    Mauer zwischen Israelis und Palästinensern auf neuer Autobahn
    Quelle: dpa, Reuters

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