Gaza-Deal: Was ist erreicht - und wie geht es weiter?

    FAQ

    Israel und Hamas einigen sich:Gaza-Deal: Was ist erreicht, wie geht es weiter?

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    Israel und die Hamas haben sich auf eine Waffenruhe in Gaza und die Freilassung von Geiseln geeinigt. Doch was bedeutet der Durchbruch? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

    SGS Slomka-Reichart-Theveßen
    Thomas Reichart in Tel Aviv: Die Waffenruhe müsse halten, damit überhaupt Geiseln freigelassen werden würden. Trump reklamiert den Erfolg indes für sich allein, so Elmar Theveßen.15.01.2025 | 2:55 min
    Monatelang liefen die Bemühungen der USA, Ägyptens und Katars, durch indirekte Verhandlungen Israels und die Hamas zu einem Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zu bewegen. Nun kam der Durchbruch.
    Die wichtigsten Fragen und Antworten:

    Was bedeutet das Abkommen für Israel - und was für die Hamas?

    Sollte die nun für sechs Wochen vereinbarte Waffenruhe auch ein längerfristiges Ende des Krieges einleiten, dürfte es trotzdem kaum eine Art von Gewinner geben. Weder hat Israel sein Kriegsziel erreicht, die Hamas vollständig zu zerstören, noch werden im Zuge dieses Abkommens alle Geiseln befreit. 
    Die islamistische Hamas wiederum, die sich als Widerstandsbewegung gegen Israel bezeichnet, hat ihre wichtigsten Anführer und auch weitgehend die Kontrolle in Gaza verloren. Die größten Verlierer und Leidtragenden des Kriegs sind fraglos die Hunderttausenden betroffenen Zivilisten in Gaza sowie die Geiseln in der Gewalt der Hamas und deren Angehörige. Für sie alle bedeutet das Abkommen Hoffnung auf ein Ende des Leidens.
    Waffenruhe Nahostkonflikt - Israel
    Israel und die radikal-islamische Hamas sollen einen Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Gefangene vereinbart haben sowie eine Feuerpause im Gazastreifen.15.01.2025 | 1:55 min
    Aber auch die israelische Gesellschaft insgesamt ist durch das Massaker der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen in Israel vom 7. Oktober 2023 und den längsten Krieg in der Geschichte des Staates gespalten und traumatisiert. Und die Hoffnung vieler Israelis, dass man die Palästinenser mit ihren Forderungen nach einem eigenen Staat einfach ignorieren kann, hat sich als trügerisch erwiesen. 
    Zudem hat das Ansehen Israels in vielen Teilen der Welt sehr gelitten. Da fraglich ist, ob man sich in der zweiten Phase des Abkommens auf die Freilassung der restlichen Geiseln einigen wird, gibt es zugleich Vorwürfe an Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, man habe mit dem jetzigen Abkommen die restlichen Geiseln im Stich gelassen.

    Wie stabil ist das Abkommen? 

    Die Vereinbarung steht auf recht wackeligen Füßen - schon allein, weil sich Israels Regierung und die Hamas gegenseitig geschworen haben, einander zu zerstören.
    TN: "Trumps Einfluss hat Wellen geschlagen"
    Schon vor Amtsantritt habe der künftige US-Präsident Trump zum Deal zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas beigetragen, so Nahost-Experte Sascha Bruchmann.15.01.2025 | 21:01 min
    Angesichts des tiefen Misstrauens bleibt abzuwarten, ob sich beide Seiten über Wochen an die vereinbarten Schritte halten, und ob etwa bestimmte Passagen jeweils anders interpretiert werden.
    Andererseits gibt es in beiden Bevölkerungen eine große Sehnsucht danach, dass die Waffen nach 15 Monaten Krieg schweigen - die Kriegsmüdigkeit könnte daher stabilisierend wirken.

    Wer soll in Zukunft regieren? 

    Weit auseinander liegen Israel und die Hamas bei der Frage, wer den großflächig zerstörten Gazastreifen künftig regieren soll. Israel lehnt eine weitere Herrschaft der Islamisten kategorisch ab und droht, es könne den Kampf wiederaufnehmen, bis die Macht der schon stark dezimierten Hamas endgültig gebrochen sei.
    Die Hamas hingegen will eine Garantie, dass der Krieg endet - wohl auch, um sich neu aufzustellen und ihre alte Machtposition wieder einzunehmen. Zu klären wäre auch, wer den kostspieligen Wiederaufbau in einer auf zwei bis fünf Jahre angelegten dritten Phase des Abkommens übernehmen und finanzieren soll. 
    Aerial view taken with a drone showing general destruction in the city of Khan Yunis in the Gaza Strip, following the Israeli army withdrawal from the region, on 14 April 2024.
    Am 7. Oktober 2023 überfiel die Hamas Israel und nahm über 250 Geiseln. Israel reagierte mit einem Bombardement des Gazastreifens. Eine Chronologie der Ereignisse.15.01.2025 | 1:48 min
    Israels Regierungschef Netanjahu hat in den 15 Monaten Krieg nie genau umrissen, wie er sich eine künftige Regierung im Gazastreifen vorstellt. Er hatte nur stets betont, dass die Hamas entmachtet und zerschlagen werden müsse. 
    Der scheidende US-Außenminister Antony Blinken hatte diese Woche seinen Plan für die Zukunft des Gazastreifens skizziert. Folgende Prinzipien seien zentral: Zum einen eine von Palästinensern geführte Regierung, die den Gazastreifen mit dem Westjordanland vereine und der dortigen Autonomiebehörde unterstellt sei.
    Zum anderen dürfe es langfristig keine militärische Besetzung des Gazastreifens durch Israel geben, auch keine Verkleinerung des Gazastreifens sowie keine Versuche, ihn nach dem Konflikt zu belagern oder zu blockieren.

    Nahost-Konflikt
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    Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
    Menschen und Retter tragen den bedeckten Körper eines Gefangenen, der aus den Trümmern eines Hauses gezogen wurde, aufgenommen am 18.11.2024
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    Quelle: dpa

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