So reagiert die Welt: Biden "begeistert" über Vereinbarung
So reagiert die Welt:Biden: "Begeistert" über Gaza-Abkommen
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Nach über 15 Monaten anhaltender Kämpfe haben sich Israel und die islamistische Hamas auf eine Waffenruhe geeinigt. Wie die Welt auf die Vereinbarung blickt.
Israel und die radikal-islamische Hamas sollen einen Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Gefangene vereinbart haben sowie eine Feuerpause im Gazastreifen.15.01.2025 | 1:55 min
Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat sich "begeistert" über die zwischen Israel und der Hamas erzielte Vereinbarung über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung der von der radikalislamischen Palästinenserorganisation festgehaltenen Geiseln gezeigt:
Seine Regierung hatte sich in den vergangenen Wochen intensiv um das Abkommen im Gaza-Krieg bemüht.
Nicht nur in Gaza sei die Erleichterung groß, so ZDF-Korrespondent Thomas Reichart. Das Abkommen sei auch durch doppelten Druck aus den USA von Biden und Trump zustande gekommen.15.01.2025 | 7:21 min
Trump reklamiert Vereinbarung als seinen Erfolg
Der designierte US-Präsident Donald Trump meldete sich ebenfalls zu Wort und reklamierte die Vereinbarung zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas als seinen Erfolg. "Diese epische Waffenruhe-Vereinbarung konnte nur als Ergebnis unseres historischen Siegs im November zustande kommen", schrieb Trump am Mittwoch in seinem Onlinedienst Truth Social unter Bezug auf seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl.
Der künftige US-Präsident warnte aber auch, er werde es nicht zulassen, dass der Gazastreifen jemals wieder zu einem "terroristischen Zufluchtsort" werde. Um dies zu verhindern, werde er "eng mit Israel und unseren Verbündeten zusammenarbeiten". Trump tritt das Präsidentenamt am kommenden Montag an, also einen Tag nachdem die Waffenruhe starten soll.
Smotrich: Abkommen "Gefahr für Sicherheit Israels"
Wenig Begeisterung zeigte derweil Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich: Er bezeichnete das Abkommen mit der Hamas als Gefahr für die Sicherheit Israels.
Die Minister seiner Partei würden gegen das Abkommen stimmen, welches am Donnerstag von der israelischen Regierung bestätigt werden soll, hieß es in Smotrichs Erklärung weiter. Der Minister hatte sich bereits zuvor gegen jegliche Vereinbarung mit der radikalislamischen Hamas ausgesprochen und vor einem "Kapitulations-Abkommen" gewarnt.
Arabische Länder begrüßen Ende des Leids in Gaza
Mehrere arabische Staaten begrüßten die Einigung. Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati erklärte:
"Mit dieser Ankündigung endet eine blutige Seite in der Geschichte des palästinensischen Volkes, das unter der israelischen Aggression schwer gelitten hat", erklärte Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati.
Schon vor Amtsantritt habe der künftige US-Präsident Trump zum Deal zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas beigetragen, so Nahost-Experte Sascha Bruchmann.15.01.2025 | 21:01 min
Scholz: Waffenruhe Chance für dauerhaftes Kriegsende
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte, er halte die Einigung für eine Chance auf ein dauerhaftes Kriegsende.
Alle Geiseln müssten nun freigelassen werden und die sterblichen Überreste toter Geiseln den Familien für einen würdevollen Abschied übergeben werden. "Der Waffenstillstand bietet die Chance für ein dauerhaftes Kriegsende und die Verbesserung der schlechten humanitären Lage im Gazastreifen. Dafür setzen wir uns weiter ein", schrieb der SPD-Politiker.
Olaf Scholz auf X
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Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zeigte sich erleichtert gezeigt über die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln.
Baerbock mahnte zudem die Einhaltung der Vereinbarung an. "Ich fordere alle Seiten auf, die Vorgaben des Abkommens zu respektieren: Die Geiseln müssen schnell und entsprechend der Vereinbarung freikommen. Humanitäre Hilfe muss massiv zu den notleidenden Menschen in Gaza kommen. Und ebenso müssen der militärische Rückzug und die Rückkehr von Palästinensern in ihre Wohngebiete umgesetzt werden."
Auch die EU-Kommission reagierte erleichtert auf die Vereinbarung. "Ich begrüße die Waffenruhe-Vereinbarung und die Einigung über die Geiseln zwischen Israel und der Hamas", erklärte die für die Mittelmeerregion zuständige EU-Kommissarin Dubravka Suica am Mittwochabend im Onlinedienst X. Dies bedeute eine "dringend benötigte Entlastung für die von dem Konflikt betroffenen Menschen".
EU-Kommission
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Am 7. Oktober 2023 überfiel die Hamas Israel und nahm über 250 Geiseln. Israel reagierte mit einem Bombardement des Gazastreifens. Eine Chronologie der Ereignisse.15.01.2025 | 1:48 min
Jubel im Gazastreifen
Auch andere Länder und Organisationen begrüßten die Einigung. Der britische Premierminister Keir Starmer sprach von einer überfälligen Nachricht. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte, vordringlich sei es nun, das enorme Leid der Bevölkerung im Gazastreifen zu lindern. Die Vereinten Nationen stünden bereit, die Vereinbarung zu unterstützen.
Im Palästinensergebiet lösten die Nachrichten über die Einigung Jubel aus. Tausende Menschen im Gazastreifen versammelten sich in Gruppen auf den Straßen um zu feiern, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP aus Deir al-Balah im Zentrum des Palästinensergebietes und anderen Gegenden berichteten. Die Menschen tanzten, umarmten einander und fotografierten sich, um den besonderen Moment festzuhalten.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.