USA: Israel zu täglichen vierstündigen Feuerpausen bereit
Vier Stunden pro Tag:USA: Israel zu täglichen Feuerpausen bereit
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Nach Angaben der USA ist Israel zu Kampfpausen im Norden des Gazastreifens bereit. Sie sollen täglich für vier Stunden gelten und Zivilisten die Möglichkeit zur Flucht geben.
Israel hat sich nach Angaben des Weißen Hauses zu täglichen Feuerpausen bereiterklärt. Diese würden ab diesem Donnerstag jeweils für vier Stunden im nördlichen Gazastreifen gelten, teilte das US-Präsidialamt in Washington mit. In dieser Zeit werde es keine Militäreinsätze geben.
Diese Pausen würden drei Stunden im Voraus angekündigt, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.
Dies gelte insbesondere, um sicherzustellen, dass die Zivilbevölkerung die Möglichkeit habe, sich in sicherere Gebiete abseits der Kämpfe zu begeben.
Biden machte sich für Kampfpausen stark
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe in einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden den Pausen zugestimmt, hieß es aus dem Weißen Haus. Biden habe sich für diese Pausen stark gemacht.
Während der Kampfpausen werde es etwa möglich sein, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Sie könnten auch ein "ausreichendes Zeitfenster bieten, um den Menschen zu helfen, aus der Gefahrenzone zu kommen", betonte Kirby. Außerdem seien sie eine Möglichkeit, Geiseln sicher aus dem Gazastreifen zu bringen. Nähere Details dazu nannte das Weiße Haus allerdings nicht. Die erste Pause solle bereits an diesem Donnerstag von den Israelis angekündigt werden.
Zudem gibt die Regierung in Washington das Ziel vor, dass täglich nicht weniger als 150 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangen sollen. Die Lieferungen müssten schnell erhöht werden, hieß es.
Zweiter Fluchtkorridor soll errichtet werden
Die US-Regierung bemüht sich bereits seit einiger Zeit um mögliche zeitlich begrenzte Feuerpausen im Gaza-Krieg. Erst am Montag hatten Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu über das Thema gesprochen. Einen generellen Waffenstillstand lehnt die US-Regierung dagegen derzeit ab.
In den vergangenen Tagen hatten bereits Zehntausende Palästinenser über einen Fluchtkorridor den Norden des Gazastreifens verlassen können. Kirby sagte, dass Israel auch einen zweiten Fluchtkorridor an der Küstenstraße einrichten werde.
Feuerpausen - aber keine Waffenruhe
Dass durch die Feuerpausen auch ein Waffenstillstand auf absehbare Zeit möglich wäre, verneinte US-Präsident Biden. Auf die Frage, ob es entsprechende Aussichten gebe, sagte Biden am Donnerstag: "Keine. Keine Möglichkeit."
Die israelische Regierung erneuerte kurz darauf ihre Forderung, dass ein Waffenstillstand mit der Hamas nur gegen die Freilassung der von den Islamisten festgehaltenen Geiseln geben wird. "Die Kämpfe gehen weiter und es wird keinen Waffenstillstand ohne die Freilassung unserer Geiseln geben", hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Büros des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und andere Gruppen bei Massakern und Angriffen im israelischen Grenzgebiet mehr als 1.400 Menschen getötet und viele Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Die israelischen Streitkräfte flogen daraufhin Luftangriffe und rückten mit Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.