Annalena Baerbock hat erneut vor einer israelischen Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt. Das wäre eine "humanitäre Katastrophe mit Ansage", schrieb sie auf X.10.02.2024 | 0:21 min
Außenministerin
Annalena Baebock hat im
Gaza-Krieg erneut eindringlich vor einer israelischen Militäroffensive im Süden des Gazastreifens gewarnt und zugleich eine weitere Reise nach Israel angekündigt. "Eine Offensive der israelischen Armee auf Rafah wäre eine humanitäre Katastrophe mit Ansage", schrieb die Grünen-Politikerin im
Kurznachrichtendienst X.
Schon Anfang Februar war die Situation für Zivilisten in Rafah katastrophal.02.02.2024 | 1:26 min
"Die Menschen in Gaza können sich nicht in Luft auflösen." Baerbock verwies darauf, dass die Not in Rafah schon jetzt unfassbar sei und dort 1,3 Millionen Menschen auf engstem Raum Schutz vor den Kämpfen im Gazastreifen suchten. Baerbock betonte auf X, dass Israel sich gegen den Hamas-Terror verteidigen, das Leid der Zivilbevölkerung aber größtmöglich lindern müsse. Deshalb brauche es eine weitere Feuerpause, auch damit weitere Geiseln freikämen. "Den Weg dahin werde ich nächste Woche erneut in Israel besprechen", kündigte sie an.
Post von Außenministerin Annalena Baerbock
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Auch Saudi-Arabien warnt
Inzwischen hat auch Saudi-Arabien Israel entschieden vor einem Militäreinsatz im Süden des Gazastreifens gewarnt. Das Königreich wies auf die schwerwiegenden Folgen einer Militäraktion in Rafah hin und betonte seine kategorische Ablehnung der Zwangsumsiedlung von Hunderttausenden Zivilisten, wie aus einer Erklärung des Außenministeriums vom Samstag hervorging.
Riad forderte eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats, um "Israel daran zu hindern, eine drohende humanitäre Katastrophe zu verursachen".
Netanjahu kündigte Offensive in Rafah an
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte der Armee am Freitag den Befehl erteilt, eine Offensive auf Rafah vorzubereiten. Netanjahu sagte, in Rafah sei ein umfassender Militäreinsatz erforderlich.
Er habe Sicherheitsvertreter aufgefordert, einen Plan vorzulegen, der die Evakuierung von Hunderttausenden Zivilisten aus der Stadt und eine Militäroperation zur Zerschlagung der verbliebenen militanten Hamas-Einheiten vorsehe. Israel gibt an, Rafah sei die letzte verbliebene Hochburg der militant-islamistischen Hamas.
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Augenzeugen melden Bombardierungen um Rafah
Unterdessen melden Augenzeugen israelische Luftangriffe auf Wohnhäuser im Raum Rafah. Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes berichteten, dass 28 Palästinenser getötet worden seien. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht. Die Deutsche Presse-Agentur bezieht sich auf den Bürgermeister der Stadt und spricht von mehr als 20 Getöteten. Journalisten der Presseagentur AP sahen zudem, wie Leichen in Krankenhäuser gebracht wurden.
Israelische Soldaten sollen außerdem ein Fahrzeug der Hamas bombardiert haben. Dabei sollen drei Personen, darunter der Chef des Polizeigeheimdiestes der Hamas sowie sein Stellvertreter getötet worden sein. Das berichten Augenzeugen und Polizeikreise. Auch das ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: dpa, AP, AFP