Update am Abend: Murren im Ampel-Keller

ein Aufatmen geht durch das Land. Zumindest den Streit über den Industriestrompreis hat die Ampel heute beigelegt. Geplant ist unter anderem eine deutliche Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe und eine Ausweitung der Strompreiskompensation für Konzerne. Geht doch, das gemeinsame Regieren.

Vielleicht ist noch ein leises Zähneknirschen bei Robert Habeck zu hören. Der grüne Wirtschaftsminister wollte den Strompreis durch staatliche Subventionen drücken, erntete für seinen Vorstoß aber vor allem Kritik. Trotzdem spricht Habeck jetzt auch von einer "wettbewerbsfähigen Lösung".

Die anderen scheinen rundum zufrieden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nennt die Einigung eine "sehr gute Nachricht" für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Und die Liberalen freuen sich eh, ist doch ihr Vorschlag schließlich als Gewinner durchs Ziel gegangen.

Doch der Schein der Eintracht trügt. Es rumort an der Basis. Zum Beispiel in Kassel. Da sammelt die FDP jetzt Unterschriften für die Auflösung der Ampel.

Bisher haben in nur wenigen Tagen 150 Liberale unterschrieben. Wenn sich insgesamt 500 Parteimitglieder finden, werden Christian Lindner & Co gezwungen sein zu handeln - zum Beispiel mit einer großen Mitgliederabstimmung. Bis dahin gleicht die Reaktion der Bundestagsfraktion der auf den Brandbrief von 26 Liberalen an die Parteiführung. Die FDP verbiege sich in der Koalition bis zur Unkenntlichkeit hieß es darin. Die Antwort aus Berlin: Schweigen.

Das Murren klirrt aber nicht nur in liberalen Ohren. Im Sommer trudelte ein Brief von Hunderten Grünen in der Hauptstadt ein. Der Asylkurs ihrer Partei sorgte für heftige Kritik. Und die Grüne Jugend hat gerade scharf gegen die Ampel und gegen die Mutterpartei geschossen. Asyl-, Sozial- und Klimapolitik stieß dem Nachwuchs auf.

Nur die Basis der SPD hält es offenbar mit ihrem Kanzler, sie gibt sich - zumindest nach außen - wortkarg. Auch die Jusos haben, seitdem sie Kevin Kühnert nach Berlin verloren, nicht zu alter Lautstärke gefunden. Aber vielleicht sind sie auch ganz zufrieden. Geht doch, das gemeinsame Regieren.

Israel laut USA zu täglichen Feuerpausen bereit: Die Kampfpausen würden ab diesem Donnerstag jeweils für vier Stunden im nördlichen Gazastreifen gelten, teilte das US-Präsidialamt in Washington mit.

Hamas nutzt Gaza-Klinik laut Israel militärisch: Israel wirft der Terrororganisation vor, sie missbrauche sensible Gebäude wie Krankenhäuser militärisch. Im Visier: Das größte Hospital Gazas - dort soll die Hamas-Schaltzentrale sein.

"Putin profitiert" von Eskalation in Nahost: Die Französin Nathalie Loiseau führt den Verteidigungsausschuss im EU-Parlament. Und sie schlägt Alarm: Was Europa für die Ukraine tue, das reiche nicht, sagt sie im ZDFheute-Interview.

"Dulden Antisemitismus nicht", versichert Scholz: Zum 85. Jahrestag der NS-Pogromnacht hat Kanzler Scholz jede Form von Antisemitismus in Deutschland verurteilt. Innenministerin Faeser betonte, die Demokratie setze sich zur Wehr.

Anne-Frank-Zentrum bangt um wichtige Projekte: Die Ampel will ausgerechnet bei der Aufklärung zu Antisemitismus sparen, obwohl antisemitische Straftaten deutlich zunehmen.

Ein kurzes Aufatmen für Joe Biden: Viel war um die Wahlen in mehreren US-Bundesstaaten spekuliert worden. Nun ist klar, dass die Demokraten vielerorts Wahlsiege erringen konnten - eine Verschnaufpause für Joe Biden?

In Malaysia sind Tierschützern seltene Aufnahmen von einigen der letzten Tiger in dem Land gelungen. Die Fotos des WWF entstanden im Waldreservat Belum-Temengor. Heute leben weniger als 150 Tiger in dem für seinen dichten Dschungel bekannten Königreich. 1950 wurde die Population noch auf 3.000 Exemplare geschätzt.

130.000.000
Picassos Meisterwerk "Femme à la montre" hing jahrelang über dem Kamin der Kunstsammlerin Emily Fisher Landau. Jetzt ist es für rund 130 Millionen Euro in New York versteigert worden.

Am letzten Tag der Deutschlandreise des norwegischen Kronprinzen Haakon stieß seine Frau Mette-Marit in Berlin zu ihm und beteiligte sich unter anderem an einer Diskussion über Umweltschutz.

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten die Synagogen. Deutsche wurden getötet, gedemütigt, verhaftet, misshandelt und vergewaltigt, nur weil sie Juden waren. Geschäfte und Wohnungen wurden demoliert und zerstört - und das alles auf Geheiß der NS-Führung. Die Doku Nacht über Deutschland - Novemberpogrom 1938 erzählt die Ereignisse dieser Nacht (ZDF, Terra X History, 43 Minuten).

In der Hauptrolle die Hauptschulklasse 9a: Die dreiteilige Reihe gibt Einblicke in Unterricht und Privatleben der Protagonisten und zeigt die Konflikte von Teenagern, die neben den alltäglichen Problemen ihre berufliche Zukunft planen sollen (ZDFreportage, 3 Teile, je 30 Minuten)

In Neapel wurde er wie ein Gott verehrt und geliebt: der Ausnahmefußballer Diego Maradona (1960 bis 2020). Es war eine Liebe, die den Argentinier schließlich erdrücken sollte. Mit wenig bekanntem Archivmaterial zeichnet der Dokumentarfilmer Asif Kapadia den Aufstieg und Fall Maradonas nach (3sat, Dokumentarfilm, 124 Minuten).

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