Update am Morgen: Aus Erfahrung gut - Gysi will Linke retten

der Optimismus droht einem verloren zu gehen in diesen Tagen. Aber mit etwas Mühe findet man es doch, das Hoffnungsfrohe, selbst in der Politik. Unerwarteterweise kommt der heutige Silberstreif am Horizont vom Parteitag der Linken. Und es ist zugegeben auch kein ganzer Streif, sondern nur eine Locke, gedreht auf einer schon ziemlich betagten Glatze. Der von Gregor Gysi.

Davon abgesehen, dass sich der Parteitag der Linken für viele Beobachter wie ein Totentanz anfühlte, wurde dort nicht nur ein neues Führungsduo gewählt und beschlossen, bis zur Bundestagswahl an 100.000 Haustüren zu klingeln, nein, Gregor Gysi trat auf und kündigte an, sich mit Bodo Ramelow und Dietmar Bartsch zusammenzusetzen und die "Aktion Silberlocke"zu starten. Das hieße, "dass diese drei alten Herren und Genossen und Kerle dann in vollem Umfang in den Wahlkampf eingreifen".

Jeder der drei will versuchen, ein Direktmandat zu erreichen und damit die Linke wieder in den Bundestag einziehen zu lassen. Tobender Jubel im Saal. Drei alte Herren wollen sich nicht abfinden mit ihrem und dem Partei-Ende - und plötzlich bricht Hoffnung aus.

Vor allem für den 76-jährigen Gysi, der bereits drei Herzinfarkte hinter sich hat und von dem wir gefühlt schon seit Jahren Abschied nehmen, ist das kein kleines Opfer. Aber er glaubt: "Die Gesellschaft braucht linke Argumente. Man muss die gar nicht teilen, aber man muss über sie diskutieren." Warum sie dafür Silberrücken mit oder ohne Locken braucht, ist eine Frage, die die Linke sicher selbst beschäftigen wird.

Kommen Sie gut durch den Tag!

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