Kanarische Inseln: Demonstrationen gegen Massentourismus

    Tausende gegen Massentourismus:Demos auf Kanaren: "Dieser Strand gehört uns"

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    Viele Menschen auf den Kanaren arbeiten im Tourismussektor. Dennoch haben erneut Tausende Bewohner der spanischen Inseln gegen die Massen an Urlaubern demonstriert.

    Demo auf Kanaren
    So etwas wie "Geht nach Hause" soll das Plakat offenbar bedeuten.
    Quelle: AFP

    Tausende Menschen haben auf den zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln gegen Massentourismus demonstriert. Unter dem Motto "Die Kanarischen Inseln haben eine Grenze" gingen sie am Mittag in bei Touristen beliebten Gegenden auf die Straße.
    Die Behörden gaben die Zahl der Teilnehmer mit etwa 10.000 an, wie die spanische Nachrichtenagentur Europapress meldete.
    Demo auf Kanaren
    Einige, gegen die demonstriert wird, erheben selbst die Stimme. Ob sie der gleichen Meinung wie die Protestler sind?
    Quelle: AFP

    Proteste auf Gran Canaria, Fuerteventura und Teneriffa

    Demonstranten versammelten sich vor einem Kongresszentrum in Maspalomas auf Gran Canaria, dem einzigen Wasserpark auf Fuerteventura und dem Vergnügungsviertel Playa de las Américas auf Teneriffa.
    Mehrere Personen protestieren mit Plakaten während einer Demonstration gegen das Massentourismusmodell.
    Bereits im Frühjahr gab es Proteste auf Teneriffa.22.04.2024 | 2:07 min
    Die Demonstranten schwenkten Flaggen der Kanarischen Inseln, sangen und pfiffen, während sie langsam an Touristen in Playa de las Américas vorbeigingen, bevor sie sich am Strand versammelten. "Dieser Strand gehört uns", riefen sie, während Touristen auf Sonnenliegen unter Sonnenschirmen zuschauten. Auch auf Lanzarote, La Palma und El Hierro wurde demonstriert.

    Demonstranten fordern Begrenzung von Touristenzahlen

    "Der Tourismussektor bringt Armut, Arbeitslosigkeit und Elend auf die Kanarischen Inseln", sagte Eugenio Reyes Naranjo, Sprecher der Umweltgruppe Ben Magec - Ökologen in Aktion. Die Gruppe spielte bei den Protesten eine führende Rolle.
    Barcelona: Kampf gegen den Massentourismus
    Auch Barcelonas Einwohner kämpfen gegen den Massentourismus. Trotz der unbeliebten Touristen fördert die Stadt mit einer Vielzahl an Veranstaltungen die Tourismusbranche - und das das ganz Jahr über.20.09.2024 | 2:25 min
    Mit Plakaten, auf denen "Die Kanaren stehen nicht zum Verkauf" und "Genug ist genug" zu lesen war, forderten die Demonstranten unter anderem eine Begrenzung der Touristenzahlen und ein scharfes Vorgehen gegen Ferienwohnungen.

    16 Millionen Menschen besuchten 2023 Kanarische Inseln

    Auf den vor Nordafrika gelegenen Inseln mit ihren sonnigen Stränden und Vulkanlandschaften leben insgesamt rund 2,2 Millionen Menschen. Vergangenes Jahr besuchten rund 16 Millionen Touristen die Kanaren. Viele Touristen kommen aus Deutschland und Großbritannien, aber auch vom spanischen Festland.
     Menschen nehmen an einem Protest gegen den Tourismus unter dem Motto „Genug! Lasst uns dem Tourismus Grenzen setzen“, der von verschiedenen Gruppen der Zivilgesellschaft in Barcelona, Katalonien, Spanien, am 06. Juli 2024 organisiert wurde.
    Rom, Venedig, Südtirol - überall drängen sich die Touristen. Und an vielen Orten wird es den Einwohnern zu viel und zu eng. Wie umgehen mit der zunehmenden Touristenschwemme? 21.07.2024 | 2:43 min
    Etwa vier von zehn Bewohnern der Inselgruppe arbeiten im Tourismussektor. Der Wirtschaftszweig macht auf den Kanaren 36 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus.
    Bereits im April hatte es Demonstrationen gegeben, damals waren offiziellen Angaben zufolge mehr als 55.000 Menschen auf die Straße gegangen.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP, dpa
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