200-m-Sprinter Hartmann: Frust nach leichtfertigem WM-Aus

    200-Meter-Sprinter:Hartmann: Frust nach leichtfertigem WM-Aus

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    Vorlauf-Aus statt Medaillenhoffnung: 200-Meter-Sprinter Joshua Hartmann erlebt bei der WM eine bittere Lehrstunde. Olivia Gürth schafft den Einzug ins Hindernisfinale.

    Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2023: Joshua Hartmann sitzt nach seinem Aus im 200-Meter-Vorlauf auf der Bahn und schaut zweifelnd.
    Joshua Hartmann sitzt nach seinem Aus im 200-Meter-Vorlauf auf der Bahn
    Quelle: Sven Hoppe/dpa

    Der neue deutsche 200-Meter-Rekordhalter Joshua Hartmann ist bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften schon im Vorlauf ausgeschieden. In enttäuschenden 20,51 Sekunden wurde er Vierter in seinem Rennen.

    Hartmann verschenkt Zeit

    Zum automatischen Weiterkommen ins Halbfinale wäre Rang drei nötig gewesen. Auch zu den drei weiteren Zeitschnellsten zählte Hartmann nicht.
    Er hatte Zeit verloren, als er sich gut 15 Meter vor dem Ziel nach der Konkurrenz umdrehte. Er habe sich zum Ende hin zu sicher gefühlt, räumte Hartmann danach ein.

    Schwer zu sagen, was passiert ist. Ich bin eigentlich besser drauf denn je.

    Joshua Hartmann

    "Ich werde aus meinen Fehlern lernen", sagte er und nannte in diesem Zusammenhang "zur Seite gucken, schlecht starten, nicht durchlaufen, das Übliche".

    Fokus jetzt auf die Staffel

    Hartmann will das Missgeschick abhaken und sich jetzt auf die Sprint-Staffel konzentrieren.
    Bei den deutschen Meisterschaften im Juli in Kassel war der 24-jährige Kölner in 20,02 Sekunden einen deutschen Rekord gelaufen. Auch hier hatte er nicht durchgezogen, sondern schon vor dem Zieleinlauf gefeiert.

    Abuaku Achter bei Warholms Sieg

    Joshua Abuaku ist im Finale über 400 Meter Hürden Achter und Letzter geworden. Der 27-Jährige blieb in 48,53 Sekunden über seiner persönlichen Bestzeit von 48,32 Sekunden, die er im Vorlauf aufgestellt hatte.

    Ich bin sicher, wir ziehen durch bis nächstes Jahr und dann sieht das Ergebnis bei den Olympischen Spielen hoffentlich ein bisschen besser aus.

    Joshua Abuaku

    Abuaku war der erste deutsche Starter in einem WM-Finale über 400 Meter Hürden seit Harald Schmid 1987. Der deutsche Rekord von Schmid ist sogar noch fünf Jahre älter und liegt bei 47,48 Sekunden.
    Der Titel ging erwartungsgemäß an den norwegischen Weltrekordler Karsten Warholm. Der zweimalige Weltmeister und Olympiasieger siegte in 46,88 Sekunden vor Kyron McMaster von den Britischen Jungferninseln, der 47,34 Sekunden lief. Rai Benjamin (USA) wurde in 47,56 Sekunden Dritter.

    Gürth mit starkem WM-Debüt

    3.000-Meter-Hindernisläuferin Olivia Gürth qualifizierte sich bei ihrer WM-Premiere nach kluger Renneinteilung in 9:24,28 Minuten prompt fürs Finale am Sonntag. "Da möchte ich mich auch nicht von einem verrückten Anfangstempo irritieren lassen", sagte die U23-Europameisterin.

    Wieder kein Gold für Jakob Ingebrigtsen

    Über 1.500 Meter hat Norwegens Wunderläufer Jakob Ingebrigtsen ein weiteres Mal WM-Gold verpasst - und damit weiter eine Lücke in seiner Titelsammlung. Der Olympiasieger und Europameister musste sich in 3:29,65 Minuten dem Briten Josh Kerr (3:29,38) geschlagen geben. Bronze holte in einem packenden Finale der Norweger Narve Gilje Nordas (3:29,68).
    Schon bei der WM im Vorjahr in Eugene hatte Ingebrigtsen eine überraschende Niederlage über diese Distanz einstecken müssen. Diesmal versuchte es der Europarekordler von vorne, wurde jedoch auf der Zielgeraden übersprintet.

    Doppeltes Gold im Stabhochsprung

    Den Titel im Stabhochsprung der Frauen teilten sich mit übersprungenen 4,90 Metern Vorjahressiegerin Katie Moon aus den USA und die Australierin Nina Kennedy. Dritte wurde Europameisterin Wilma Murto aus Finnland, die 4,80 Meter meisterte.
    Quelle: sid, dpa
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