Kondenswasser am Fenster: Ursachen und was dann zu tun ist
Kondenswasser am Fenster:Beschlagene Fenster: Das können Sie tun
von Thilo Hopert
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Wenn es draußen kalt ist, kann sich drinnen an den Fensterscheiben Kondenswasser bilden. Wie man das verhindern kann und was Mieter beachten sollten, erklären zwei Experten.
Im Winter ein häufiger Anblick: Kondenswasser auf der Fensterscheibe. Doch was kann man dagegen tun?
Quelle: imago/photothek
Der erste Blick am Morgen in Richtung Fenster zeigt: beschlagene Scheiben. Das kann passieren, wenn es draußen kalt ist. Um Feuchtigkeit an der Innenseite der Fenster sollten Sie sich kümmern, denn beschlagene Fenster können unangenehme Folgen haben.
Darum beschlagen Fenster im Winter
Wenn Fenster im Winter beschlagen, kommen zwei Faktoren zusammen: "Gründe sind eine niedrige Oberflächentemperatur auf dem Fenster und/oder eine zu hohe Innenraumfeuchte", erklärt Frank Lange, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF). Je älter die Bausubstanz eines Gebäudes, umso gravierender kann das Problem sein.
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Folgen von Feuchtigkeit an den Fenstern
Sieht man Feuchtigkeit auf dem Fenster, sollte man diese abwischen. "Wenn sie dort nur zeitweise vorliegt, schadet es dem Fenster nicht", so der Experte. Es sei aber zu vermuten, dass auch andere kühle Oberflächen im Raum eine hohe Luftfeuchtigkeit auf der Oberfläche aufweisen. Eine mögliche Folge: Schimmel. Kleine Verschmutzungen auf feuchten Oberflächen bieten Schimmelpilzen zudem einen Nährboden zum Wachsen. Dies könne bereits passieren, bevor sich Kondenswasser an Fenstern zeigt, so Lange. "Daher ist das beschlagene Fenster schon ein Alarmzeichen, gegen das man unbedingt etwas tun sollte", weiß Frank Lange vom Verband Fenster + Fassade.
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von Samuel Kirsch
FAQ
Mit einem Hygrometer können Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen messen und diese kontrollieren. Das Messgerät zeigt die Luftfeuchtigkeit in einem Prozentwert an und hilft so dabei, das Raumklima im Blick zu behalten und Feuchtigkeitsprobleme wie beschlagene Fenster oder Schimmelbildung zu vermeiden. Die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Hygrometer sind in digitaler und analoger Ausführung erhältlich.
So verhindert man Kondenswasser am Fenster
Durch richtiges Heizen können Sie die Oberflächentemperatur der Fenster erhöhen. Die Temperatur im Schlafzimmer sollte etwa zwischen 16 und 19 Grad liegen, im Wohnzimmer zwischen 20 und 22 Grad. Hier gilt es, den richtigen Mix aus ausreichender Raumtemperatur, persönlicher Behaglichkeit und umweltbewusstem Heizen zu finden. Die Luft in Fensternähe sollte zudem gut zirkulieren können. Dichte Vorhänge und Pflanzen können das behindern.
Die Innenraumfeuchte lässt sich verringern, indem man hohe Belastung durch Feuchtequellen vermeidet. Für erhöhte Luftfeuchtigkeit sorgen etwa das Trocknen von Wäsche im Raum, viele Pflanzen oder ein Aquarium. Überschüssige Feuchtigkeit lässt sich durch regelmäßiges Lüften nach außen abführen. Das Umweltbundesamt empfiehlt, das Schlafzimmer nach dem Aufstehen für fünf bis zehn Minuten bei weit geöffnetem Fenster zu lüften. Wohnräume sollten im Winter zwei- bis dreimal täglich für ungefähr fünf Minuten gelüftet werden. Dabei nicht vergessen: Heizung runterdrehen.
Sind in einem Gebäude noch alte Fenster verbaut, sollten diese ausgetauscht werden. Moderne Wärmedämmfenster reduzieren laut Frank Lange die Wärmeverluste auf ein Drittel.
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Das sollten Mieter beachten
Was sollten Mieterinnen und Mieter tun, wenn die Fenster in ihrer Wohnung ständig beschlagen sind? "Wichtig ist zunächst, dass Mieterinnen und Mieter verpflichtet sind, das Kondenswasser möglichst umgehend zu beseitigen, um einer Schimmelbildung vorzubeugen", sagt Jutta Hartmann, Pressesprecherin des Deutschen Mieterbundes. Ein Schimmelbefall müsse zudem durch eine Mängelanzeige umgehend beim Vermieter gemeldet werden.
Stellen Mieterinnen und Mieter Mängel in ihrer Wohnung fest, sollten sie dringend eine Mängelanzeige erstellen. Diese ist entscheidend dafür, dass weitere Ansprüche geltend gemacht werden können. In der Mängelanzeige sollten alle Mängel in der Wohnung möglichst präzise und umfänglich beschrieben werden. Die Mängelanzeige sollte schriftlich erfolgen, um nachweisen zu können, dass der Vermieter über die Mängel informiert wurde. Gerade bei Schimmelbefall ist eine Anzeige wichtig: Denn melden Mieter diesen nicht, machen sie sich unter Umständen sogar schadensersatzpflichtig.
"Zur Klärung der Rechtslage ist dann zu ermitteln, welche Ursache der Bildung von Kondenswasser an den Fenstern und damit auch der Schimmelbildung zugrunde liegt", so Hartmann. Liege die Ursache im Verantwortungsbereich des Vermieters, habe die Mietpartei neben dem Anspruch auf Beseitigung des Schimmels auch einen Anspruch auf Mietminderung für den Zeitraum des Schimmelbefalls.
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von Anna Möllers
mit Video
Quelle: ZDF
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