Grenzübergang Rafah geöffnet - Hilfslieferungen laufen an

    Hilfslieferungen in Gazastreifen:Grenzübergang Rafah ist geöffnet

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    Medizin, Wasser, Essen: Die ersten Hilfslieferungen kommen im Gazastreifen an. Am Samstagmorgen ist der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza für 20 Lkw geöffnet worden.

    Der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen ist am Samstag für erste dringend benötigte Hilfslieferungen geöffnet worden. Zunächst durften allerdings lediglich 20 Lastwagen in den von Israel abgeriegelten Gazastreifen einfahren. Mehr als 200 Lastwagen mit rund 3.000 Tonnen Hilfsgütern warteten seit Tagen auf ägyptischer Seite der Grenze darauf, die Lieferungen in den Gazastreifen zu bringen.
    Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) transportierten vier der 20 Lkw medizinische Hilfsgüter, darunter:
    • Arznei zur Behandlung von chronischen Krankheiten für 1.500 Menschen
    • lebenswichtige Güter für 300.000 Menschen für drei Monate
    • Traumamedizin für 1.200 Menschen
    • 235 Taschen für Ersthelfer
    Evakuierung im Gazastreifen
    ZDFheute Infografik
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    UN: Hilfe ist nicht genug

    Nach UN-Angaben werden die Hilfslieferungen dem medizinischen Dienst des Palästinensischen Roten Halbmonds übergeben. Die Leiterin des Welternährungsprogramms der UN, Cindy McCain, sagte aber, die Hilfe sei unzureichend.

    Die Lage in Gaza ist katastrophal. Wir brauchen viele, viele, viele weitere Lastwagen und einen andauernden Zufluss von Hilfe.

    Cindy McCain, Leiterin des UN-Welternährungsprogramms

    An Bord von Lkw des UN-Kinderhilfswerks befanden sich zum Beispiel 44.000 Flaschen Trinkwasser, wie Unicef-Direktorin Catherine Russell sagte. Der tatsächliche Bedarf sei aber immens. Es sind die ersten Lieferungen über Rafah nach dem Großangriff der Hamas auf Israel vor zwei Wochen. Wie lange die Grenze für Hilfslieferungen offen bleiben sollte, blieb zunächst unklar.

    Hunderte Menschen wollen aus dem Gazastreifen ausreisen

    UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths erklärte, den Hilfslieferungen seien tagelange intensive Verhandlungen vorausgegangen. Letztlich hatten sich alle Seiten auf den Konvoi mit 20 Lastwagen verständigt.
    UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte darauf gedrängt, humanitäre Hilfe in das Gebiet zu bringen. Die Zustände seien katastrophal.
    Am Grenzübergang Rafah warteten auch Hunderte Menschen mit ausländischen Pässen, die auf eine Ausreise nach Ägypten hoffen. Sie durften die Grenze am Samstag zunächst nicht passieren.

    Ägypten hielt Rafah aus Furcht vor Flüchtlingsstrom geschlossen

    Die Hilfsgüter für die Menschen im Gazastreifen steckten in Ägypten fest. Grund waren Auflagen, die an die Öffnung des Grenzpostens und die Weiterleitung zu den Bedürftigen gestellt worden seien, sagte UN-Generalsekretär Guterres vergangene Woche vor dem Grenzübergang Rafah auf ägyptischer Seite.
    Die ägyptische Regierung fürchtete einen unkontrollierten Sturm Hunderttausender Menschen aus Gaza auf die ägyptische Grenze.
    Ägyptens Präsident al-Sisi hatte die Schließung der Grenze mit der Angst vor einer Flüchtlingswelle begründet. Er verwies auf die neun Millionen Flüchtlinge, die in Ägypten bereits leben. Sie belasten die ohnehin bröckelnde Wirtschaft. Kämen nun noch Hunderttausende heimatlose Palästinenser hinzu, die wie in Jordanien und Libanon dauerhaft bleiben könnten, dürfte das die Situation weiter verschärfen.
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