Sipri-Bericht: Umsatz großer Rüstungskonzerne 2023 gestiegen

    Rüstungsbranche:Sipri: 2023 deutlich mehr schwere Waffen verkauft

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    Die Welt rüstet auf: Die 100 größten Rüstungskonzerne haben nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri ihre Waffenverkäufe im vergangenen Jahr gesteigert.

    Gelten Rüstungsinvestitionen bald als nachhaltig?
    Rheinmetall, der größte deutsche Waffenhersteller, steigerte seinen Umsatz um zehn Prozent.
    Quelle: dpa

    Die bewaffneten Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sowie die gewachsenen Spannungen in Asien haben die globalen Umsätze der Rüstungsbranche im vergangenen Jahr deutlich steigen lassen.

    Rüstungskonzerne reagieren auf wachsende Nachfrage

    Der Umsatz der 100 größten Rüstungskonzerne lag laut am Montag vom Friedensforschungsinstitut Sipri veröffentlichten Daten im Jahr 2023 bei 632 Milliarden US-Dollar (rund 600 Milliarden Euro).
    Dies sei ein Anstieg um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, hieß es. Auch deutsche Waffenschmieden verbuchten demnach mehr Einnahmen.
    Viele Rüstungskonzerne hätten ihre Produktion hochgefahren, um damit auf die wachsende Nachfrage nach Waffen zu reagieren, hieß es von den Friedensforschern. 2024 dürfte sich der deutliche Anstieg der Rüstungsverkäufe demnach weiter fortsetzen.
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    Entwicklung des Vorjahres wird umgekehrt

    2022 waren die Einnahmen der Rüstungskonzerne im Vergleich zum Vorjahr noch um 3,5 Prozent gesunken, was vor allem dem schlechten Abschneiden US-amerikanischer Konzerne zugeschrieben wurde.
    41 der 100 größten Rüstungsunternehmen haben ihren Sitz in den USA. Diese konnten 2023 wieder ein Plus von 2,5 Prozent erwirtschaften.
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    Die 27 Unternehmen der Top-100-Liste, die ihren Sitz in Europa haben, verzeichneten 2023 ein Umsatzplus von lediglich 0,2 Prozent, der geringste Wert aller Weltregionen.
    Allerdings gibt es hier starke Schwankungen, so machten Konzerne in Frankreich ein Minus von 8,5 Prozent, während jene in Norwegen ein Plus von 27 Prozent verbuchten.

    Deutsche Waffenhersteller können Einnahmen steigern

    Deutsche Waffenschmieden konnten den Fachleuten zufolge 2023 ihre Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr steigern.
    Das sind die vier umsatzstärksten deutschen Unternehmen in der Top-100-Liste:
    Diese lagen laut Sipri 2023 zusammengerechnet bei 10,7 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
    Rheinmetall (Platz 26) zum Beispiel, als größter Rüstungskonzern der Bundesrepublik, hat nach Sipri-Angaben seine Kapazitäten für die Produktion von 155-mm-Munition gesteigert und seinen Umsatz mit der Lieferung von Leopard-Panzern sowie Neuaufträgen ankurbeln können. Die Folge: ein Plus von 10 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar.
    Die zehn größten Waffenexporteure der Welt

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    Besonders starke Zuwächse bei Konzernen aus Russland

    In Russland legte indessen der Umsatz des staatlichen Rüstungskonzerns Rostec um satte 49 Prozent zu - was zeigt, wie sich die russische Wirtschaft in den vergangenen Jahren zunehmend auf den Krieg gegen die Ukraine ausgerichtet hat.





    Der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gaza-Streifen brachte derweil die Einnahmen israelischer Rüstungskonzerne auf den jemals in einem Sipri-Bericht erfassten Höchststand.
    Der Umsatz der drei in Israel ansässigen Waffenschmieden in der Top-100-Liste lag den Angaben zufolge bei 13,6 Milliarden US-Dollar. Die erste umfassende Datensammlung des Forschungsinstituts zur Rüstungsindustrie wurde im Jahr 2002 erhoben.
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    Quelle: epd, AFP, dpa

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