Im Libanon verdichten sich Anzeichen für einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah. Das israelische Sicherheitskabinett will wohl über eine Vereinbarung entscheiden.26.11.2024 | 0:19 min
Nach mehr als einem Jahr Krieg im
Libanon verdichten sich die Anzeichen für einen kurz bevorstehenden Waffenstillstand zwischen
Israel und der Hisbollah-Miliz. Der israelische Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu werde demnach heute Abend das Sicherheitskabinett einberufen, um einen 60-tägigen Waffenstillstand mit der Hisbollah zu billigen, sagte ein Beamter der "Times of Israel".
Das Kabinett wird der Vereinbarung "wahrscheinlich" zustimmen, wie die Deutsche Presse-Agentur nach eigenen Angaben aus Regierungskreisen erfahren hat. Auch libanesische Regierungsquellen in Beirut äußerten sich laut dpa optimistisch. Man sei nahe dran an einer Einigung über einen Waffenstillstand, man habe gute Gespräche geführt, sagte auch der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der
USA, John Kirby. Es gehe in die richtige Richtung. "Aber es ist noch nicht geschafft", so Kirby.
Im Libanon folgt eine Krise auf die nächste: Explosion am Beiruter Hafen, Absturz der Wirtschaft, korrupte Eliten – und jetzt auch noch Krieg. Was macht das mit den Libanesen?20.11.2024 | 6:14 min
Israel soll sich aus dem Libanon zurückziehen
Die vorliegende Vereinbarung sehe einen 60-tägigen Umsetzungszeitraum vor, der es Israels Militär ermöglichen solle, sich zurückzuziehen, berichtete derweil das "Wall Street Journal" unter Berufung auf libanesische Beamte. Die libanesische Armee solle zugleich im Grenzgebiet zu Israel stationiert werden, um zu verhindern, dass Kämpfer der Hisbollah dort wieder Fuß fassen.
Eine internationale Kommission solle mit der schon seit Jahren im Libanon stationierten UN-Friedenstruppe Unifil die Einhaltung der Vereinbarung überwachen, hieß es.
Israels Truppen marschierten vor sieben Wochen in den Süd-Libanon ein, um die Hisbollah zu bekämpfen – seitdem dauern die Angriffe an. Tausende Tote und über eine Million Flüchtlinge sind die Folge des Konflikts. Mima-Reporterin Golineh Atai berichtet aus dem Libanon.20.11.2024 | 4:49 min
Israelischer Beamter: Krieg gegen Hisbollah geht weiter
Seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 hat die mit der Hamas verbündete Hisbollah mehr als 17.000 Raketen auf Israel abgefeuert, wie die Armee auf Anfrage mitteilte. Im selben Zeitraum habe Israels Militär rund 12.000 Terrorziele im Libanon angegriffen, hieß es. Die Hisbollah gilt seit den intensiven Luftangriffen und einer von Israel Mitte September gestarteten Bodenoffensive inzwischen als angeschlagen. Ein Großteil ihrer Anführer wurde getötet.
Der von der "Times of Israel" zitierte Regierungsbeamte betonte, Israel akzeptiere zwar eine Einstellung der Feindseligkeiten, nicht aber ein Ende des Krieges gegen die Hisbollah-Miliz. Die
USA als Israels wichtigster Verbündeter drängen seit Wochen auf eine Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel. Ihr Vermittler Amos Hochstein war diese Woche für Verhandlungen erneut in den Libanon und nach Israel gereist.
Das Comeback Donald Trumps dürfte Israels Regierungschef Netanjahu den Rücken stärken. Was heißt das für den Krieg in Nahost? Unser Reporter hat Israels Armee begleitet.13.11.2024 | 6:23 min
Hoffnung auf Waffenstillstand in Gaza
Derweil wird der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk, heute in Saudi-Arabien erwartet. Dort will McGurk nach Angaben aus Washington darüber sprechen, wie ein mögliches Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon als Katalysator für einen möglichen Waffenstillstand auch im
Gazastreifen sowie für mehr Stabilität in der Region genutzt werden kann.
Die Beendigung des Gaza-Kriegs gilt als deutlich komplizierter, auch weil die Hamas noch immer aus Israel entführte Geiseln festhält.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: dpa