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Sieg des Republikaners:Trumps Triumph wird Amerika verändern
von Anna Kleiser, Washington D.C.
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Donald Trump hat die Wahl gewonnen - mit ihm seine nationalistische MAGA-Bewegung. Das Ergebnis ist brutal für die Demokraten - und es wird die USA zu einem anderen Land machen.
Donald Trump hat das Weiße Haus erobert. Dank der gewonnen Mehrheit in Senat und Repräsentantenhaus verfügt er jetzt über eine ungeahnte Machtfülle. 06.11.2024 | 3:38 min
Donald Trump hat gewonnen und wird damit ein zweites Mal US-Präsident werden. Der triumphale Sieg sollte nicht überraschen und tut es dennoch. Es ist ein bemerkenswertes Comeback, das lange unmöglich schien.
Nichts konnte Trump stoppen: weder seine Verurteilung, die Anklagen wegen seines Versuchs, das Wahlergebnis 2020 zu kippen, noch seine Lügen, seine radikale Agenda, seine teils faschistische Rhetorik oder die Warnungen von ehemaligen Mitarbeitern. In der Wahlnacht bedankt er sich bei seinen MAGA-Anhängern (Make Amerika Great Again), und sprach von der "größten politischen Bewegung aller Zeiten". Amerikas Volk habe Kontrolle über sein Land zurückgewonnen.
Nach den Wahlergebnissen in den USA hat Präsident Joe Biden eine Rede an die Nation angekündigt. Darin soll es auch um den Übergang zu seinem Nachfolger Donald Trump gehen.07.11.2024 | 0:27 min
Trump hat seine Wählerschaft vergrößert
Während sein Wahlsieg 2016 gegen Hillary Clinton fast wie ein historischer Unfall wirkte, von dem selbst Trump überrascht war, sendet sein Sieg jetzt ein deutliches Signal. Es ist klar, wer Donald Trump ist. Es ist klar, dass das Amt ihn nicht verändert. Es sieht danach aus, dass eine Mehrheit der amerikanischen Wähler genau das will.
Kommentar: Auf Trump gibt es keine leichten Antworten
Der Republikaner konnte seine Basis aktivieren und darüber hinaus Teile weiterer Wählergruppen für sich gewinnen. Es waren vor allem weiße und vor allem Männer, die Trump gewählt haben. Hinzugekommen sind etwa Stimmen von Latinos und jungen schwarzen Männern, eine Koalition auf die sich Joe Biden vor vier Jahren noch stärker verlassen konnte. Die amerikanische Gesellschaft hat sich verändert, ist nach rechts gerückt und macht deutlich: Trump ist kein Randphänomen.
Plötzlich ging alles sehr schnell – ein Swingstate nach dem anderen gingen an Donald Trump. Mathias Kubitza mit einer Chronologie. 06.11.2024 | 2:03 min
Harris' Niederlage wirft große Fragen für Demokraten auf
Warum ist das so? Diese Frage werde sich vor allem auch die Demokraten stellen müssen. Kamala Harris ist die zweite Frau, die das Rennen gegen Donald Trump verloren hat. Die Schuldzuweisungen innerhalb der Partei werden nicht lange auf sich warten lassen. Die Wahl Trumps ist auch ein herber Kratzer im Vermächtnis des aktuellen Präsidenten.
Joe Biden, dem es gelungen ist, die US-Wirtschaft wieder fit zu machen und der viele Gesetze umsetzen konnte, hat einen großen politischen Fehler gemacht. Seine Einschätzung, nur er könne gegen Trump gewinnen, hat die Demokraten in eine Situation gebracht, aus der sie sich nach seinem Rückzug nicht mehr befreien konnten.
Seine Regierung und er als Präsident sind unbeliebt im Land. Gründe dafür gibt es genug: Im Inland ist es vor allem die Inflation, im Ausland warfen der überstürtzte Abzug aus Afghanistan und der geringe Einfluss auf Israels Regierung kein gutes Licht auf Biden. Und davon hat sich Kamala Harris im Wahlkampf kaum distanziert.
Doch auch Harris selbst gelang es als Kandidatin nicht, klar zu machen, wofür sie steht. 2019 war sie als sehr progressive Kandidatin angetreten, diesmal positionierte sie sich wesentlich weiter rechts. Ihr Angebot und der Fokus auf das Thema Abtreibung waren nicht genug.
Donald Trump hat die US-Wahl überraschend deutlich gewonnen. Woran das liegt, erklärt Elmar Theveßen.06.11.2024 | 1:53 min
Trump in zweiter Amtszeit mit wesentlich mehr Macht
Trumps Sieg wird Amerika und die Welt verändern. Er ist das Ergebnis einer unzufriedenen, zutiefst gespaltenen Gesellschaft, in der viele demokratische Institutionen in den vergangenen Jahren einen großen Vertrauensverlust erlebt haben. Trumps Anhänger werden sich durch den Sieg ihres Kandidaten bestärkt fühlen, sie sehen sich als Teil einer Bewegung, die den Status Quo zerstören will.
Der andere Teil der Gesellschaft, etwa die Hälfte der Bevölkerung, wird sich mit der neuen Situation arrangieren müssen. Einige fürchten auch da eine Radikalisierung, sollten Themen wie Klimawandel keine Rolle mehr spielen und demokratische Normen außer Kraft gesetzt werden.
Donald Trump heißt der neue Präsident der USA. Wie blickt die Welt auf seine Wahl? Wie sind die Reaktionen in Brüssel, Moskau, Peking, Tel Aviv, Kiew?06.11.2024 | 9:10 min
Trumps zweite Amtszeit wird sich stark von seiner ersten unterscheiden. Dieses Mal ist der Republikaner extremer und besser vorbereitet, im Hintergrund stehen Loyalisten für die Regierung bereit, die Pläne sind gemacht, die Abläufe bekannt. Er hat mehrfach angekündigt, politische Gegner mithilfe des Justizministeriums zu verfolgen, hat im Wahlkampf die größte Massendeportation illegaler Einwanderer versprochen.
Geballte Machtfülle bei Republikanern
Wenn er seine außenpolitischen Wahlversprechen einhält, wird sich die US-Außenpolitik radikal verändern - mit Folgen für die Ukraine, die Nato und die internationalen Handelsbeziehungen. Mit der Mehrheit im Senat und der Aussicht, auch im Repräsentantenhaus zu gewinnen, ballt sich sehr viel Macht bei den Republikanern, um Pläne auch umzusetzen.
Anna Kleiser ist Korrespondentin im ZDF-Studio Washington.
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