Trump nach Super Tuesday kurz vor dem Ziel

    Vorwahlen zur US-Wahl:Trump nach Super Tuesday kurz vor dem Ziel

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    Donald Trump konnte beim Super Tuesday weitere wichtige Stimmen auf sich vereinen. Damit liegt er im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner weit vorne.

    Donald Trump, aufgenommen am 06.03.2024 in Palm Beach (USA)
    Eine Neuauflage von Biden vs. Trump scheint sicher - ZDFheute live ordnet die Ergebnisse ein.06.03.2024 | 35:25 min
    Mit einem klaren Sieg bei den Vorwahlen der Republikaner am Super Tuesday hat sich der frühere US-Präsident Donald Trump eine erneute Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten so gut wie gesichert.
    Der 77-jährige Rechtspopulist gewann in den USA am Dienstag in mindestens zwölf der 15 Bundesstaaten, in denen abgestimmt wurde, gegen seine innerparteiliche Rivalin Nikki Haley. Damit rückt ein erneutes Duell mit dem Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl im November näher.
    Haley will sich Berichten zufolge nun aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur zurückziehen. Das berichteten das "Wall Street Journal" und der US-Sender CNN am frühen Mittwoch (Ortszeit).

    Super Tuesday
    :So steht es bei den Vorwahlen in den USA

    Donald Trump dominiert die Republikaner, Präsident Joe Biden ist bei den Demokraten konkurrenzlos: Die Ergebnisse vom wichtigsten Tag der Vorwahlen - dem Super Tuesday.
    von Robert Meyer
    Donald Trump und Nikki Haley, dahinter eine Balkengrafik zur Anzahl der Delegierten
    Grafiken

    Haley mit Achtungserfolg in Vermont

    Die 52-jährige Haley erzielte zwar mit einem überraschenden Sieg im Bundesstaat Vermont einen Achtungserfolg und verhinderte so einen Durchmarsch des Rechtspopulisten.
    Trump war trotzdem der klare Sieger des "Super-Dienstag": Er gewann unter anderem in den bevölkerungsreichsten US-Bundesstaaten Kalifornien und Texas und in weiteren Staaten wie Alabama, Maine, North Carolina, Tennessee und Virginia.
    Donald Trump
    Donald Trump und Joe Biden führen beide mit riesigem Vorsprung als Kandidaten ihrer Parteien für die Präsidentschaft. Wahrscheinlich treten sie im November wieder gegeneinander an.06.03.2024 | 2:28 min
    Am Wahlabend sprach Trump vor Anhängern in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida von einem "fantastischen Abend".

    Sie nennen es nicht umsonst den 'Super Tuesday'.

    Donald Trump

    Sein Erfolg sei beispiellos: "Das ist groß."

    Haley äußerte sich bisher nicht

    Haley trat am Wahlabend nicht vor die Presse. Das "Wall Street Journal" und der US-Sender CNN berichteten, die 52-jährige Ex-US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen (UN) stehe davor, ihre Bewerbung zurückzuziehen. Sie werde ihren Rückzug am Mittwoch in einer Rede bekanntgeben, hieß es unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.
    Haleys Wahlkampfteam hatte zuvor mitgeteilt, sie fühle sich geehrt, als erste weibliche Republikanerin zwei Vorwahlen für die Präsidentschaftsnominierung der Partei gewonnen zu haben. Jüngst hatte Haley bereits die republikanische Vorwahl im Hauptstadtbezirk District of Columbia gewonnen und damit ihre Pleitenserie beendet.
    Viele Republikaner hatten Trumps letzte Vorwahl-Rivalin zum Aufgeben gedrängt, um die Partei zusammenzubringen.

    Ich erwarte, dass Nikki Haley aufhört und aussteigt. Nach heute Abend gibt es für sie keinen Weg zu einer Nominierung.

    Kenny Nail, republikanischer Aktivist

    Ein Haley-Sprecher hatte am Dienstagabend dagegen erklärt: "Es bleibt ein großer Block von republikanischen Vorwählern, die große Besorgnis über Donald Trump zum Ausdruck bringen."
    Claudia Bates
    "Das Gesamtergebnis ist erstmal keine Überraschung", so ZDF-Korrespondentin Claudia Bates zum Super Tuesday. "Bei genauer Betrachtung gibt es Grund zur Sorge auf beiden Seiten."06.03.2024 | 3:05 min

    Trump hat Großteil der benötigten Delegiertenstimmen

    Am Super Tuesday wurde über mehr als 850 Delegierte entschieden und damit über mehr als ein Drittel der Delegierten, die letztlich den Präsidentschaftskandidaten der Partei wählen werden. Um zum Präsidentschaftskandidaten gekürt zu werden, braucht ein Bewerber die Stimmen von 1.215 der insgesamt 2.429 republikanischen Delegierten.
    Laut Berechnungen einiger US-Medien hat Trump inzwischen mehr als 900 Delegierte sicher. Er könnte die notwendige Delegiertenzahl nach Angaben seines Wahlkampfteams bis zum 19. März zusammenbekommen.

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    :Warum ist der Super Tuesday so wichtig?

    Kommt es zum Duell Biden gegen Trump? Warum der Super Tuesday für die Präsidentschaftswahl in den USA eine entscheidende Rolle spielt.
    von Robert Meyer
    Die Republikaner-Kandidaten Nikki Haley und Donald Trump, gemeinsam vor einer Grafik, die zeigt, wie viele Delegierte bei den US-Vorwahlen wann gewählt werden
    Grafiken

    Auch Biden ungefährdet: USA vor Wahlduell Biden gegen Trump

    Auch Bidens Demokratische Partei hielt am Dienstag Vorwahlen in 15 Bundesstaaten ab, bei denen der Präsident reihenweise ungefährdete Siege einfuhr. Eine Ausnahme bildete das US-Außengebiet Amerikanisch-Samoa, wo ein weitgehend unbekannter Geschäftsmann bei einer Vorwahl mit weniger als hundert Teilnehmern gegen Joe Biden gewann.
    Die Aussicht auf eine Wiederholung des Wahlduells des Jahres 2020 zwischen Biden und Trump um das Weiße Haus löst bei den US-Wählern wenig Begeisterung aus - zumal der amtierende Präsident 81 Jahre und der Ex-Präsident 77 Jahre alt ist.

    Biden ist zu alt, und Trump ist ein bisschen zu verrückt.

    John Campbell, Wähler in Quincy im Bundesstaat Massachusetts

    Prof. Andrea Römmele
    Das Alter "wird ein ganz zentraler Faktor im Wahlkampf sein", so Politikwissenschaftlerin Prof. Andrea Römmele. Donald Trump "wirkt aber sehr viel agiler" als Biden.06.03.2024 | 5:03 min
    Nach Abschluss der noch bis Juni laufenden landesweiten Vorwahlen werden Republikaner und Demokraten auf Parteitagen im Sommer ihre Kandidaten formell küren, die Republikaner im Juli und die Demokraten im August.
    Biden warnte am Wahlabend, Trump sei "entschlossen, unsere Demokratie zu zerstören". Der Rechtspopulist werde "alles tun oder sagen, um sich selbst an die Macht zu bringen".
    Quelle: AFP, dpa

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