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"Gerede über ein Blutbad":Biden warnt vor Trumps Reaktion bei Wahlniederlage
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US-Präsident Biden äußert sich besorgt über die möglichen Folgen einer Niederlage Trumps bei den Wahlen im November. Trump nehme es ernst mit dem "Gerede über ein Blutbad".
Quelle: dpa
US-Präsident Joe Biden hat davor gewarnt, dass sein republikanischer Vorgänger Donald Trump eine mögliche Niederlage bei der Wahl im November wie schon 2020 nicht anerkennen würde.
Er sei "überhaupt nicht zuversichtlich", dass es im Falle einer Schlappe für Trump im Januar eine friedliche Machtübergabe an Kamala Harris geben werde, sagte Biden im Gespräch des Senders CBS, das am Mittwoch aufgezeichnet wurde.
Erstes Interview Bidens seit Rückzug
Es war sein erstes Interview, seit er am 21. Juli nach starkem innerparteilichen Druck seinen Rückzug aus dem Rennen ums Weiße Haus verkündete und Vizepräsidentin Harris als Ersatzkandidatin vorschlug.
"Er meint, was er sagt", sagte Biden mit Blick auf Äußerungen Trumps. "Wir nehmen ihn nicht ernst. Er meint es so."
Aber er meint es ernst mit all dem Gerede über ein Blutbad, wenn sie verlieren.
Joe Biden, US-Präsident
In dem Interview griff der Amtsinhaber Trump zudem scharf an. "Man kann sein Land nicht nur lieben, wenn man gewinnt", erklärte Biden.
Harris ruft Menschen auf, "Chaos abzulehnen"
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Harris warnte derweil vor einer zweiten Amtszeit Trumps. Sie verwies auf eine Äußerung Trumps, er werde nach einem Wahlsieg im November am "ersten Tag" zum Diktator werden, und auf eine Äußerung des früheren Präsidenten über eine Außerkraftsetzung der Verfassung.
"Jemand, der vorschlägt, dass wir die Verfassung der Vereinigten Staaten aufheben sollten, sollte nie wieder die Gelegenheit haben, hinter dem Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu stehen", sagte Harris bei einer Wahlkampfveranstaltung in Eau Claire im Bundesstaat Wisconsin.
Sie rief die Menschen in den USA auf, das "Chaos, die Angst und den Hass" abzulehnen.
Trump spricht vom Wahlbetrug
Trump hatte Ende 2022 erneut seine Falschbehauptung verbreitet, er sei bei der Wahl 2020 durch Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden.
Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl formal zu bestätigen. Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede aufgewiegelt.
Infolge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben.
Quelle: dpa
Infolge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben.
Quelle: dpa
"Ein massiver Betrug dieser Art und dieses Ausmaßes ermöglicht die Aufhebung aller Regeln, Vorschriften und Artikel, sogar derjenigen, die in der Verfassung stehen", schrieb Trump damals in seinem Onlinenetzwerk Truth Social.
Quelle: Ap, Reuters
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