Bei der Debatte um Taurus-Lieferungen gehe es laut Außenministerin Baerbock um hochmoderne Waffensysteme - aus diesem Grund müsse mit Blick auf mögliche Lieferungen an die Ukraine "jede Einzelheit stimmen". Laut Baerbock sei man dort "gerade mit Hochdruck dran".
Großbritannien und Frankreich haben der Ukraine unterdessen bereits Marschflugkörper mit einer geringeren Reichweite als Taurus-Marschflugkörper zur Verfügung gestellt. Auf die Frage, warum man nicht eine Begrenzung für die Reichweite einbaue, erklärt Baerbock:
Die Ministerin macht zudem deutlich, dass es wichtig sei, alle Dinge ausreichend zu klären, auch, wenn man der Ukraine vertraue. Baerbock ergänzt zugleich:
"Das Taurus-System ist eben nochmal ein anderes System als die anderen Systeme", betont Baerbock.
ZDF-Reporter Henner Hebestreit mit einer Einschätzung zum Besuch der Ministerin in Kiew:
Baerbock: EU-Prozess unterstützen
Aus Sicht der Außenministerin sei es außerdem von Bedeutung, nicht nur über Fragen der Verteidigung zu sprechen.
Zugleich sei die Frage wichtig, wie man Menschen in den besetzten Gebieten mit humanitärer Hilfe erreichen könne. Seit anderthalb Jahren habe kein Hilfskonvoi die Menschen in der Ostukraine erreicht.
Deswegen höre man nicht auf, "auch alles Diplomatische, alles Humanitäre dafür zu tun, dass die vielen Tausenden von Menschen", von denen man nicht wisse, was mit ihnen passiere, irgendwann erreicht werden könnten, so die Außenministerin.
Das Interview führte Dunja Hayali.
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