Kuleba zu Taurus-Lieferung: "Ihr werdet es sowieso machen"

    Taurus-Lieferung aus Deutschland:Kuleba: "Ihr werdet es sowieso machen"

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    Taurus-Marschflugkörper für die Ukraine? Während sich die Bundesaußenministerin beim Besuch in Kiew zurückhaltend äußert, ist für ihren ukrainischen Amtskollegen die Lage klar.

    Die ukrainische Regierung ist zunehmend ungehalten wegen der Weigerung Deutschlands, dem Land Marschflugkörper vom Typ Taurus zur Verfügung zu stellen.
    "Ihr werdet es sowieso machen", sagte Außenminister Dmytro Kuleba am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Kiew. "Ich verstehe nicht, warum wir Zeit verschwenden". Weiter erklärt Kuleba:

    Wir hätten bereits mehr erreichen können und mehr Leben von ukrainischen Soldaten und Zivilisten retten können, wenn wir Taurus bereits hätten.

    Dmytro Kuleba, Außenminister Ukraine

    Die Ukraine drängt Deutschland seit längerem dazu, die Marschflugkörper mit großer Reichweite und Zerstörungskraft zu liefern.
    Auf der Infografik wird der Marschflugkörper Taurus gezeigt. Die Waffe findet und zerstört ihr Ziel selbstständig. Dafür wird der Flugweg mehrere Tage vorgeplant und in der Waffe abgespeichert.
    Kiew hatte im Juni eine Gegenoffensive gegen die russischen Streitkräfte in der Ukraine gestartet, Fortschritte stellten sich bisher jedoch nur langsam ein. "Wir respektieren Ihre Debatten, wir respektieren Ihre Verfahren", sagte Kuleba. Es gebe aber kein objektives Gegenargument. Kuleba fuhr Fort:

    Je schneller es geschieht, desto mehr wird es geschätzt. Es ist sehr einfach.

    Dmytro Kuleba, Außenminister Ukraine

    Außenministerin Baerbock verweist auf offene Fragen

    "Uns ist die Situation mehr als bewusst", sagte Baerbock. Sie verwies jedoch auf offene Fragen:

    Wie bei den anderen Lieferungen, die wir geleistet haben, müssen alle Fragen geklärt werden.

    Annalena Baerbock, Außenministerin Deutschland

    Baerbock war am Morgen zu einem unangekündigten Besuch in Kiew eingetroffen. Es war ihr vierter Besuch in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar vergangenen Jahres.
    Einschätzungen zum Besuch von Außenministerin Baerbock im Video:

    Taurus Marschflugkörper: Darum geht es

    Die Marschflugkörper vom Typ Taurus KEPD-350 werden speziell für die Bekämpfung von wichtigen Zielen über große Entfernung verwendet. Der fünf Meter lange Marschflugkörper wird von Kampfflugzeugen aus gestartet und kann mit seinem Jetantrieb über 500 Kilometer weit fliegen.
    Beim Aufschlag auf das Ziel sprengt eine erste Ladung eine Lücke in Wand oder Decke der Ziele. Durch diese dringt dann ein 400 Kilogramm schwerer und mit Sprengstoff gefüllter Metallstab ein und explodiert. Damit sind sie sehr gut geeignet, um feindliche Bunkeranlagen oder Führungsgefechtsstände anzugreifen.
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    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
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    Quelle: AFP, Reuters

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