Taurus: Grüne und FDP fordern schnelle Lieferung an Ukraine

    "Dringend erforderlich":Grüne und FDP: Tempo bei Taurus-Lieferung

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    Die Diskussion um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine geht weiter. Während Kanzler Scholz (SPD) zögert, fordern Stimmen von Grünen und FDP mehr Tempo.

    Archiv: Ein Kampfjet Tornado IDS ASSTA 3.0, bestückt mit dem Lenkflugkörper Taurus am 28.03.2017.
    Aus den Reihen der FDP und der Grünen fordern nun Stimmen eine schnelle Entscheidung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.
    Quelle: 23-3582408

    Grüne und FDP drängen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer raschen Entscheidung für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. "Auch Verzögern und Verweigern kann einen hohen Preis haben und zur Eskalation beitragen", sagte Grünen-Fraktionsvize Agnieszka Brugger der "Süddeutschen Zeitung".
    "Es ist dringend erforderlich, die Taurus zu liefern", sagte der Zeitung auch die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
    Olaf Scholz
    Kanzler Scholz schließt die Lieferung von Taurus-Marschflügkörpern an die Ukraine nicht aus. Jede einzelne Entscheidung werde sorgfältig geprüft, sagt er im ZDF-Sommerinterview.13.08.2023 | 1:03 min
    Die Lieferung deutscher Marschflugkörper an die Ukraine werde geprüft, so Olaf Scholz im ZDF-Sommerinterview:

    Scholz zögert bei Taurus-Lieferung an Ukraine

    Scholz legt sich in der Angelegenheit ungeachtet dringender Bitten aus Kiew bislang nicht fest. "So wie in der Vergangenheit werden wir jede einzelne Entscheidung immer sehr sorgfältig überprüfen", sagte er am Sonntag im ZDF-"Sommerinterview". Auch stellte der Kanzler klar, er wolle sich in der Frage nicht unter Druck setzen lassen.

    Strack-Zimmermann: Bei Unterstützung nicht nachlassen

    Alle Argumente seien ausgetauscht, sagte dagegen Brugger. "Die Bundesregierung sollte schnell und positiv entscheiden", forderte die Grünen-Politikerin.
    Olaf Scholz beim ZDf-Sommerinterview
    Kanzler Olaf Scholz setzt auf eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Die derzeitigen Gespräche könnten Frieden ermöglichen, sagt er im ZDF-Sommerinterview.13.08.2023 | 19:48 min
    Das komplette ZDF-Sommerinterview mit Bundeskanzler Olaf Scholz:
    Strack-Zimmermann sagte, die Taurus-Marschflugkörper seien "eine weitere bedeutende Unterstützung im Kampf gegen die andauernden brutalen russischen Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung". Das Bundeskanzleramt sei deshalb "aufgefordert, nicht erneut zu zögern".

    Wir dürfen keine Zeit verlieren.

    Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP

    Wer möchte, dass die Ukraine diesen Krieg gewinne, müsse "alles Machbare tun, was das Völkerrecht zulässt und darf in der Unterstützung nicht nachlassen".
    Auf der Infografik wird der Marschflugkörper Taurus gezeigt. Die Waffe findet und zerstört ihr Ziel selbstständig. Dafür wird der Flugweg mehrere Tage vorgeplant und in der Waffe abgespeichert.

    SPD-Politiker: Zweifel nicht einfach wegwischen

    Der SPD-Verteidigungspolitiker Johannes Arlt hat dafür geworben, Bedenken gegen die von der Ukraine geforderte Abgabe deutscher Taurus-Marschflugkörper ernstzunehmen. Der Bundestagsabgeordnete sagte im Deutschlandfunk:

    Ich finde, dass die Kritik und die Zweifel an solchen Lieferungen in der öffentlichen Debatte viel zu wenig vorkommen.

    Johannes Arlt, SPD-Verteidigungspolitiker

    Darum sei es wichtig, "den Menschen eine Stimme zu geben und diese Bedenken nicht einfach wegzuwischen". Arlt verwies vor allem darauf, dass die Marschflugkörper mit 500 Kilometern Reichweite theoretisch Ziele auf russischem Territorium angreifen könnten. Das möge völkerrechtlich legitim sein, er finde es aber sehr schwierig, wenn deutsche Waffen Ziele auf russischem Gebiet träfen. "Das finde ich eigentlich nicht akzeptabel."
    Roderich Kieswetter
    Laut Roderich Kieswetter, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, CDU sollten Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine geliefert werden. Es sei "eine Frage des Vertrauens in die Ukraine". 11.08.2023 | 5:11 min
    "Taurus schützt Menschenleben" - sagt CDU-Politiker Roderich Kiesewetter:

    Ukraine: Kuleba bittet eindringlich um Waffensysteme

    Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte am Wochenende noch einmal die Bedeutung einer Lieferung der Taurus-Marschflugkörper für sein Land in der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hervorgehoben.
    "Die Ukraine braucht Taurus-Raketen, um mehr Leben ukrainischer Soldaten und Zivilisten zu retten und um die Befreiung ihrer Gebiete zu beschleunigen und den Krieg schneller zu beenden", sagte Kuleba der "Bild am Sonntag". Bislang hat die Ukraine Marschflugkörper von Großbritannien und Frankreich erhalten.
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    Quelle: AFP, dpa

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