Polizei: Viele Verletzte nach mutmaßlichem Anschlag in München

    Mutmaßlicher Anschlag in München:Dutzende Verletzte nach Autoattacke

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    In München ist ein Auto in eine Demonstration gerast, viele Menschen wurden verletzt. Der Fahrer, ein afghanischer Asylbewerber, wurde festgenommen.

    Auto in München in Menschengruppe gefahren
    In München ist ein 24-jähriger Afghane mit dem Auto in eine Menschenmenge gefahren. Er wurde von der Polizei überwältigt und festgenommen, 30 Menschen wurden verletzt. 13.02.2025 | 2:41 min
    In der Münchener Innenstadt hat am Donnerstagvormittag ein Fahrer ein Auto in eine Menschenmenge gesteuert. Mehrere Menschen wurden verletzt. Das teilte die Polizei mit. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte in einem ersten Statement vor Ort, es handele sich mutmaßlich um einen Anschlag. Genaueres müsse nun ermittelt werden.
    Die Polizei sprach am Abend von mindestens 30 zum Teil schwer Verletzten. Der Fahrer, ein 24-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan, sei festgenommen worden. Die Ermittlungen hat die bayerische Zentralstelle für Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München übernommen, da Anhaltspunkte für einen extremistischen Hintergrund vorliegen, wie die Polizei mitteilte.
    SGS Schmiese
    Ein Asylbewerber ist mit einem Auto in eine Verdi-Demo in München gerast. Eva Schiller über die Tat in München und Wulf Schmiese zu Reaktionen aus Berlin.13.02.2025 | 2:27 min

    Herrmann: Wohl kein Zusammenhang mit Sicherheitskonferenz

    Nach Einschätzung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) steht die Tat in keinem Zusammenhang mit der bis Sonntag dort stattfindenden Münchner Sicherheitskonferenz. Auch die Verdi-Demonstration sei wohl "eher zufällig" ausgesucht worden.
    Der Vorfall ereignete sich am Stiglmaierplatz zwischen Dachauer Straße und Seidlstraße unweit des Münchener Hauptbahnhofs. Nach Polizeiangaben war der Mann mit seinem Auto an einem Polizeiwagen vorbei in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gefahren.
    Karte vom Tatort München
    Der Tatort befindet sich am Stiglmaierplatz in der Münchner Innenstadt.
    Quelle: ZDF

    Scholz: Täter muss das Land verlassen

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte ein hartes Durchgreifen an. Der Täter könne nicht auf "irgendeine Nachsicht" hoffen. "Er muss bestraft werden, und er muss das Land verlassen."
    "Erneut ist der mutmaßliche Täter ein junger Mann aus Afghanistan", erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). "Die Antwort kann nur sein: Der Rechtsstaat muss maximale Härte zeigen."
    SGS Neumann: "Gesellschaft muss eine Entscheidung treffen"
    Für bessere Migrationspolitik müssten Ressourcen für Asylsuchende entweder erhöht oder die Asylbewerberzahl niedriger werden, so Extremismusforscher Peter Neumann – oder beides.13.02.2025 | 5:55 min
    Es sei "einfach furchtbar", was passiert sei, sagte Ministerpräsident Söder. "Wir fühlen mit den Opfern und hoffen sehr, dass es alle schaffen." Der heutige Tag gelte dem Mitgefühl, aber es brauche jetzt auch die "Entschlossenheit, dass sich in Deutschland etwas ändern muss - und zwar rasch", betonte Söder.
    Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) erklärte, unter den Verletzten befänden sich auch Kinder sowie mehrere Mitarbeiter der Münchener Stadtverwaltung. Reiter sprach von einem "bitteren Tag für München". Er sei "tief erschüttert". "Meine Gedanken sind bei den Verletzten".
    Aktuelle Meldungen zum mutmaßlichen Anschlag in München im Liveblog:

    Liveblog zu München
    :Ermittler vermuten islamistischen Hintergrund

    In München hat ein 24-jähriger Afghane mit einem Auto mehrere Menschen verletzt. Söder geht von einen Anschlag aus, Scholz will die Abschiebung des Täters. Alles im Liveblog.
    Gabriele Tilmann (l-r), Leitende Oberstaatsanwältin der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus ZET, Guido Limmer, Polizeivizepräsident, Christian Huber, Polizeivizepräsident PP München, und Thomas Schelshorn, Pressesprecher PP München, geben eine Pressekonferenz.
    Liveblog
    Quelle: dpa, AFP, epd, ZDF
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