Karneval in Köln: Sorge um Sicherheit nach Anschlägen

    Köln in Sorge, München trauert:Anspannung wegen Sicherheitslage an Karneval

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    Eigentlich sind die Karnevalstage eine ausgelassene Zeit. In Köln aber ist die Polizei wegen jüngster Gewalttaten besorgt. In München fallen einige Partys ganz aus - aus Trauer.

    Rosenmontag am Kölner Hauptbahnhof, Archivbild
    Kostümierte feiern, Uniformierte sorgen für Sicherheit: Rosenmontag am Kölner Hauptbahnhof. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Nach dem Anschlag in München und anderen Gewalttaten in Deutschland bereitet sich die Polizei in Köln mit einem strengen Sicherheitskonzept auf die Karnevalstage vor. Konkrete Hinweise auf Anschlagspläne gebe es zwar nicht - umso mehr sei man aber gefordert, auf alles eingestellt zu sein. Der Kölner Polizeidirektor Martin Lotz erklärt:

    Die Sicherheitslage nach den Taten radikalisierter Einzeltäter ist angespannter als in den Vorjahren.

    Martin Lotz, Polizeidirektor Köln

    Angriffe mit Autos wie in München seien nur ein Szenario, das man bedenken müsse, sagte Lotz. Die Stadt will deshalb sogenannte Überfahrsperren zum Schutz vor "Überfahr-Taten" aufstellen. Dies sei Standard. Ein anderes Szenario seien etwa Attacken mit Messern oder "anderen gefährlichen Alltagsgegenständen". Es werde wieder Messer-Kontrollen geben, kündigte Lotz an. Überall dort, wo Karneval gefeiert werde, gelte ein Verbot.
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    Der Höhepunkt der Karnevalszeit beginnt in Köln an Weiberfastnacht (27. Februar). Hunderttausende Menschen werden auf den Beinen sein. Wie das Konzept in den Details angepasst wird, lässt die Polizei aus Sicherheitsgründen zugleich offen.

    Was wir ändern, werde ich der Gegenseite oder potenziellen Attentätern sicherlich nicht vorher erzählen.

    Martin Lotz, Polizeidirektor Köln

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    Als Stadtfamilie erscheint es uns im Angesicht des Anschlags und insbesondere aufgrund des gewaltsamen Todes unserer Kollegin aus der Stadtverwaltung und ihrer kleinen Tochter unvorstellbar, unbeschwert auf dem Viktualienmarkt Fasching zu feiern.

    Mitteilung der Stadt München

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    Die ganze Stadt trauert.

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